Details

Autor Hilgers, Micha
Verlag Vandenhoeck u. Ruprecht
Auflage/ Erscheinungsjahr 4. erw. Aufl. 21.11.2012
Format 20,5 × 12,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 370 Seiten
Abbildungen Mit 1 Tabelle
Gewicht 395
ISBN 9783525462515

Zu diesem Buch

Schamgefühle sind alltäglich und immer peinlich. Maßvoll können sie zu besserer Leistung anspornen. Doch traumatische oder chronische Schamgefühle können Gewalt, selbstschädigendes Verhalten, Sucht oder Suizidalität zur Folge haben.

Micha Hilgers entwirft eingängig die Dynamik von Schamreaktionen und Schamkonflikten in Alltagssituationen wie auch in therapeutischen Behandlungen. Unterschiedliche Schamgefühle wie existentielle Scham, Idealitätsscham, Kompetenzscham stellt er in ein umfassendes theoretisches Konzept. Zahlreiche anschauliche Beispiele aus Medizin und Psychotherapie geben praktische Handlungsanweisungen.
Gesellschaftspolitisch wird Scham im Zusammenhang mit familiärer Gewalt, Migration, Dissozialität, Rechtsextremismus betrachtet und die Rolle von Scham und Schamlosigkeit in den modernen Medien untersucht.

Inhalt

Vorwort zur vierten Auflage /Vorwort zur dritten Auflage

Einleitung oder »Das Fischgesicht«
Phänomenologische Aspekte von Scham

  • Der soziale Aspekt der Scham
  • Die Gruppe der Schamaffekte
  • Rollenkonflikte
  • Historische Gründe für das Fehlen einer Theorie der Schamaffekte

Biologische und wissenschaftstheoretische Grundlagen affektiven Erlebens

  • Modelle menschlichen Verhaltens und Erlebens in den Humanwissenschaften
  • Biologische Befunde affektiven Erlebens
  • Psychotherapie und neuronale Plastizität

Scham im klinischen Alltag

  • Probatorische Sitzungen, Indikation und Behandlungsbeginn
  • Schamkonflikte in Erstkontakten

Vorbereitung, Aufklärung und Transparenz

  • Indikation
  • Risiken und Nebenwirkungen
  • Die Rolle der Angehörigen

Schamaffekte bei einzelnen psychischen Störungen

  • Sekundäre Scham bei schweren Störungen
  • Soziale Phobie
  • Körperdysmorphe Störung (Dysmorphophobie)
  • Derealisations-, Depersonalisationserscheinungen und Grimassieren
  • Schizophrenie
  • Zwangsstörungen
  • Suizidale Syndrome
  • Hypochondrische Ängste
  • Depression
  • Borderline-Störungen
  • Gegenübertragungsscham bei der Behandlung von Borderline-Patienten
  • Essstörungen
  • Hysterischer Modus
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Psychophobische Haltungen
  • Schamkonflikte bei somatischen Erkrankungen
  • Besondere Schamkonflikte bei Krebspatienten
  • Schamreduzierende Behandlungsgesichtspunkte bei Krebspatienten
  • Schamkonflikte im Alter und bei Demenz

Schamkonflikte bei stationären Behandlungen
Technischer Umgang mit Schamkonflikten

  • Psychotherapeutische Behandlung als dosierte Abfolge maßvoller Schamerlebnisse
  • Setting: Couch oder Sitzen?
  • Negative therapeutische Reaktion als Folge von Schamkonflikten
  • Iatrogene Schamquellen
  • Antwort oder Spiegel?
  • Zuspätkommen und Nichtbezahlen
  • Müdigkeitsreaktionen des Therapeuten
  • Sexualisierung und erotische Übertragungsbeziehungen
  • Das Geschenk in der Psychotherapie
  • Schamkonflikte und körpertherapeutische Verfahren in der Psychoanalyse
  • Typische Schamszenen in der Gegenübertragung
  • Schamkonflikte bei stationärer und ambulanter Gruppenpsychotherapie
  • Unterschiedliche Schamaffekte in einer Gruppe
  • Unterschiedliche Gruppensettings und ihre Indikation
  • Offene Gruppen
  • Halboffene Gruppen
  • Geschlossene Gruppen
  • Indikation bei Patienten mit ausgeprägten Schamkonflikten und Minderwertigkeitsgefühlen
  • Typische Schamkonflikte in einer Gruppentherapie
  • Schamreduzierende Rahmenbedingungen, Technik und Therapeutenvariable
  • Technische Überlegungen zur Handhabung von Schamkonflikten zu Beginn der Gruppenbehandlung
  • Schamkonflikte im weiteren Verlauf einer Gruppenpsychotherapie
  • Spaltung und projektive Identifikation bei Schamkonflikten in Gruppentherapien
  • Schamkonflikte bei Beendigung einer gruppenpsychotherapeutischen Behandlung
  • Spezielle Schamkonflikte bei stationären Gruppenbehandlungen
  • Überlegungen zur Prognose und zu Behandlungszielen

Spezielle Schamkonflikte in Ausbildungs- und Supervisionsgruppen

  • Schamkonflikte in Supervisionsgruppen
  • Supervision im Team
  • Supervision in einer zufällig zusammengesetzten Gruppe

Scham und Dissozialität

  • Antisoziale Persönlichkeiten in verschiedenen Behandlungssettings
  • Exhibitionismus als Abwehr gegen Scham
  • Sadistisch-sexuelle Handlungen als Demütigung
  • Spezielle Gegenübertragungsreaktionen bei dissozialen Patienten

Entwicklungspsychologische und familiendynamische Aspekte von Schamkonflikten

  • Entwicklungspsychologische Aspekte von Scham und Schamkonflikten
  • Säuglings- und Affektforschung
  • Neugierde und Kompetenzerfahrungen gegenüber Scham und Zweifel
  • Scham, Narzissmus und soziale Interaktion
  • Entwicklung von Verlegenheit und Scham
  • Scham und Identitätsentwicklung
  • Scham und sexuelle Intimität
  • Scham und familiäre Gewalt

Transkulturelle und gesellschaftspolitische Aspekte von Scham

  • Scham und Innovation
  • Die Elias-Duerr-Kontroverse – Scham, Zivilisation und kulturelle Differenzen
  • Migration und Scham
  • Die infrarote Schamlosigkeit – Der Umgang mit Scham in den elektronischen Medien
  • Exhibition und Voyeurismus
  • »Fremdscham« und die Veränderung von Schamquellen
  • Ressentiments, Scham und rechte Gewalt.

Dank / Literatur / Index

Der Autor

Micha Hilgers, Dipl.-Psych.,  ist niedergelassener Psychoanalytiker (DGPT/DGIP) in Aachen und Supervisor psychiatrischer Einrichtungen; über fast zwei Jahrzehnte war er Berater einer forensischen Psychiatrie. Daneben Coaching und Beratung von Unternehmen, Institutionen und politischen Verbänden, Ausbildung von Psychotherapeuten und Psychoanalytikern; Autor mehrerer Fachbücher.

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