Details
Autor | Senarclens de Grancy, Moritz |
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Verlag | TEXTEM VERLAG |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 30.01.2018 |
Format | 16,5 × 11,5 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 72 Seiten |
Reihe | Kleiner Stimmungs-Atlas in Einzelbänden |
ISBN | 9783941613935 |
Zu dieser Handreichung
Träume, Symptome, Fehlleistungen, Fetische, unfreiwillige Komik.
Die Erzählung von der Vertreibung aus dem Paradies mag die Vorstellung wecken, dass es schöner wäre, auf Selbstwissen verzichten zu können wie das instinktbegabte Tier. Ungeachtet dessen ist der Mensch letztlich gezwungen, um die Tatsache seines Menschseins zu wissen und sich dementsprechend zu verhalten. Menschsein ist offensichtlich nur um den Preis des Selbstwissens möglich, auch wenn es, wie bei Ödipus, ein das Selbst vernichtendes Wissen sein kann. Es bleibt bis zuletzt merkwürdig, was für ein Wissen dieses Selbstwissen eigentlich ist, wenn es dem Einzelnen so wenig Freude bereitet.
Der Autor
Moritz Senarclens de Grancy ist Kulturwissenschaftler, Executive Trainer und Psychoanalytiker in Berlin. Er studierte Rechtswissenschaften in Passau, Russisch in Nischnij Nowgorod und Kulturwissenschaft an der Humboldt Universität Berlin, wo er 2014 mit einer Studie zur Rolle der Metaphorik in der Psychoanalyse Freuds promoviert wurde.
Der Verlag zu seinem Konzept dieser Reihe
Ist es Realitätsverkennung, in Zeiten, da Studenten Wikipedia für eine Enzyklopädie halten und Quiz-Sendungen der allgemeinen Fortbildung dienen, ein universalenzyklopädisches Unterfangen mit offenem Ausgang anzugehen? Wir sind hier doch nicht im 18. Jahrhundert! Muss doch alles schnell gehen, heute, und bitte, bitte nicht so kompliziert, okay? Andererseits fordert nicht nur das Schreckensregime des fröhlichen Oberflächenwissens Gegenwehr heraus. Auch die Erweiterung dessen, was heutzutage als Form und Gegenstand ästhetischer Erfahrung gelten darf und muss, verlangt nach neuen Begriffsinstrumentarien: Unser ästhetisches Verhältnis zur Welt lässt sich nicht länger allein in den Kategorien von »Hoch-«, »Pop-« oder »Subkultur« oder im Raster sogenannter Stile, Schulen und Epochen erfassen. Der »Kleine Stimmungs-Atlas in Einzelbänden« behauptet, die Lösung dieser Probleme zu liefern. In fortlaufend erscheinenden kleinen Bändchen zu je einem Lexem sortiert sich unsere Ästhetik neu: von der »Albernheit« bis zur »Zeitung«, von der »Angst« bis zum »Wald«. Der didaktischen Gymnastik merkkästchenbefrachteter Einführungsbände verweigert sich der »Stimmungs-Atlas« genauso wie der »pauschalreisenden Erkenntnis« (Wolfgang Hegewald). Seine Form ist der Essay, sein Format jackentaschengeeignet und das Ziel die heitere Erkenntnis.
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