Details

Autor Roth, Patrick
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Aufl. 1992
Format 20 × 12,2 × 1,6 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Gebunden mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 93 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-004757_Sign

»Da bricht durch das Dunkel ein Blitz, reißt dur Himmel und Land. Hellt auf jedes, das ist. Der Blit aber wird die teilen, die sehen. Und sie werden sie sehnen nach Licht und in der Nacht nicht finden.«

Zu diesem Buch

37 Jahre nach Christi Geburt. Im judäischen Wüstengebirge suchen Tabeas und Andreas, von einem der Jünger gesandt, nach dem »legendären« Greis Diastasimos, der mit Jesus Gespräch gehabt, ihn am eigenen Leibe erfahren haben soll. Berühmt für seinen Unglauben, haust der Alte schon seit Jahren in einer Kalksteinhöhle am Rande der »Blutsteige«, des Wegs von Jericho nach Jerusalem. Aber als sie ihn finden, verweigert sich Diastasimos den »Detektiven des Herrn«, lockt sie auf scheinbar falsche Fährten, bis er - mit der Beschreibung des Tempelbergmassakers im Jahre 28 - die eigene Front bricht.

Im Nachtdialog der drei, Fluß des Gesprächs, taucht man auf eine zweite Schicht, fließt die Geschichte einer zweiten Nacht, die ein Geheimnis hält, ein erstes. Unseres.

Patrick Roth hat mit "Riverside" eine Novelle klassischen Zuschnitts geschrieben, ein neues »Höhlengleichnis«, in dem die Schatten revoltieren. Im Chiaroscuro dieser Höhlenapokryphe, in der Konfrontation des »Alten« mit den »Jüngern des Herrn«, spricht das »Heile« mit dem »Kranken«, tauscht das »helle Suchen« mit dem »dunklen Finden« und »Verlieren«, versetzt der Unglaube Berge. Es geht Roth um das wache Nach-träumen einer archetypischen existentiellen Erfahrung und damit um die künstlerische Bearbeitung, das Nach-lesen einer tief in uns verwurzelten »story«, die es freizulegen gilt. »Wer einen religiösen Text liest oder auslegt«, so Eugen Drewermann, der Theologe und praktizierende Psychotherapeut, »darf nicht die ausgeglühten Kohlereste untersuchen, er muß das Kunststück fertig bringen, unter dem rußigen Staub die Funken zu sammeln, um das gleiche Feuer zu entfachen, aus dem die >Asche< stammt; und als >Brennstoff< dieses Feuers besitzt er nur die eigene Existenz.« Dieses Kunststück gelingt Patrick Roth mit "Riverside". Einem klassischen Erzählen verpflichtet, geht er mit seiner Christusnovelle doch einen sprachlich neuen und in der deutschen Gegenwartsliteratur singulären Weg.

Über den Autor

Patrick Roth, geb. 1953 in Freiburg/Breisgau, wuchs in Karlsruhe auf. Er studierte in Paris und Freiburg (Anglistik, Romanistik, Germanistik), ab 1975 in Los Angeles (Filmregie und Filmproduktion, Schauspiel, Drehbuch). Seitdem lebt er in Kalifornien.
Er drehte Kurzfilme und veröffentlicht seit 1990 Romane, Novellen, Erzählungen, Theaterstücke und Hörspiele (u.a. "Riverside", "Johnny Shines", "Corpus Christi").
Er erhielt u.a. den Rauriser Literaturpreis, den HugoBall Preis, den Literaturpreis der KonradAdenauerStiftung und war Mainzer Stadtschreiber.

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB als ein verlagsfrsiches und vom Autor auf dem Vorsatzblatt signiertes Archivexemplar.

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