Details

Autor Barwinski, Rosmarie
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 22.08.2016
Format 23,4 × 16,2 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 286 Seiten
Gewicht 578
ISBN 9783608949384

Zu diesem Buch

Wer stark sein will, muss sich Schwächen eingestehen können. Anders ausgedrückt: Ohne Verletzlichkeit keine Resilienz. Die Autorin entwickelt Methoden, wie in Psychotherapien konkret mit Widersprüchen in zwischenmenschlichen Beziehungen gearbeitet werden kann und zeigt, wie Therapeuten ihren Patienten gezielt helfen können, Krisen konstruktiv zu meistern und Veränderungsprozesse anzustoßen.

Die Stärkung der Resilienz des Patienten durch Förderung seiner positiven Seiten, seiner Selbstheilungskräfte und Ressourcen und ihrer aktiven Umsetzung durch eigenes Handeln wird heute als ein vielversprechender Weg zur Behandlung von psychischen Störungen, auch von posttraumatischen Belastungsstörungen, angesehen.

Die Autorin hat ein 5-Punkte-Konzept entwickelt, in dem sie zeigt, wie dieses Ziel Schritt für Schritt erreicht werden kann. Ziel ist die Aufl ösung von Entwicklungsblockaden und die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Patienten.

Inhalt

Geleitwort / Danksagung

Einleitung: Resilienz als Eigenaktivität

I BEDINGUNGEN VON RESILIENZ

1 Was ist Resilienz?

  • Definitionen und die Bedeutung von Resilienz für die Bewältigung von Krisen
  • Risikofaktoren- und Schutzfaktorenkonzept
  • Personale Ressourcen als Resilienzfaktoren
  • Kritik am Schutzfaktorenkonzept
  • Woher kommt die Widerstandskraft?

2 Die Bedeutung der Umwelt für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Resilienz

  • Das Konzept des »fluiden Selbst«
  • »Wir-Gefühl« als Schutzfaktor
  • Verstehen, handeln können und wollen – Aaron Antonovskys »Sense of Coherence«
  • Zusammenfassung.

3 Eigenaktivität als salutogenetische Strategie

  • Die kognitive Entwicklung nach Jean Piaget
  • Wie können in der Psychotherapie Konzepte von Piaget nutzbar gemacht werden?
  • Kognitive (und emotionale) Reifestufe beim Patienten: Psychische Erkrankung als Störung von Abstraktionsprozessen
  • Entwicklungsstufe und Behandlungstechnik
  • Reflektierende Abstraktion als Erkenntnisinstrument
  • Zusammenfassung

II RESILIENZFÖRDERUNG IN DER PSYCHOTHERAPIE

4 Auflösung von Blockaden

  • Umsetzung in der Praxis: Differenzierung von Abstraktions ebenen
  • Ätiologieorientiertes Verständnis psychischer Störungen
  • Blockaden bei der Traumaverarbeitung und erste technische Implikationen
  • Blockaden bei der Behandlung »früher Störungen« und erste technische Implikationen
  • Blockaden bei der Behandlung neurotischer Störungen und erste technische Implikationen

5 Wie der Umgang mit Konflikten Resilienz fördert

  • Das Dialektische Veränderungsmodell von Gottfried Fischer
  • Umsetzung in die Praxis: Das 5-Punkte-Programm
  • Wie Traumaopfer ihre Erfahrungen zu bewältigen versuchen: Das Traumakompensatorische Schema

6 Allgemeine praktische Maßnahmen: Wie pathogenetische zu salutogenetischen Mechanismen werden

  • Zusammenfassung bisheriger Ergebnisse
  • Entwicklung und Aufrechterhaltung von Resilienz
  • Hinweise und Übungen für die Behandlung

III INTERVENTIONSFELDER

7 Zur Behandlung von Trauma-Folgeerkrankungen

  1. Das Trauma-Integrationsmodell
  2. Fallvignette 1: Antinomie zwischen Handlung und Vorstellung
  3. Fallvignette 2: Antinomie zwischen der Repräsentation der Handlung und der Objektrepräsentanz
  4. Fallvignette 3: Antinomie zwischen Selbsterleben in der Beziehung zwischen Subjekt und Objekt und verinnerlichten Normen der Selbstrepräsentanz
  5. Zusammenfassung von technischen Hinweisen, um Resilienz in der Behandlung von Trauma-Folgestörungen zu fördern.

8 Zur Behandlung früher und neurotischer Störungen

  • Entwicklung als Konstruktionsprozess
  • Konfliktdynamik und Entwicklungsblockaden

Zusammenfassung

  • Stufenmodell und ätiologiespezifische Behandlungshinweise

Literatur / Die Autorin

Aus dem Geleitwort von Hans Holderegger

»Das vorliegende Buch …enthält eine neue Perspektive in Bezug auf das theoretische Erfassen von Veränderungsprozessen in der Psychotherapie. Die Autorin widmet sich vor allem der Frage, wie Resilienz entwickelt und gestärkt werden kann. Anstatt einseitig von angeborenen Fähigkeiten oder von einem Menschenbild auszugehen, in dem ein Individuum ausschließlich als Produkt seiner Umwelt betrachtet wird, plädiert sie für einen Ansatz, in dem der Eigenaktivität des Einzelnen eine größere Bedeutung zukommt. Sie bezieht sich auf Jean Piaget und dessen Beschreibung psychischer Vorgänge wie der Assimilation, Akkommodation, Dezentrierung und der Prozesse, die die Transformation von einer zur nächsten Entwicklungsstufe möglich machen. Diese Stufenübergänge werden durch »produktive Strukturen« (Kesselring, 2010) ausgelöst, die Entwicklung erzwingen, aber auch blockieren können. Ausgehend von ihren theoretischen Überlegungen und Beispielen aus der Praxis entwickelt sie ein Stufenmodell, das die Förderung und Hemmung von Entwicklungsprozessen auf unterschiedlichen psychischen Funktionsebenen erklärt und beschreibt.

Um zu erfassen, wie pathogenetische Mechanismen in salutogenetische Bewältigungsstrategien umgewandelt werden können, geht sie von einem dialektischen Verständnis von Veränderung aus und entwickelt Methoden, wie diese Prozesse in der Psychotherapie gefördert werden können. Ihre neuen Ideen finden ihre konkreten Anwendungen in einer Fülle von praktischen Beispielen mit den entsprechenden Verknüpfungen von Theorie und Praxis.«

Die Autorin

Rosmarie Barwinski, Priv.-Doz., Dr. phil., ist Leiterin des Schweizer Instituts für Psychotraumatologie (SIPT) in Winterthur und Privatdozentin an der Universität zu Köln in Klinischer Psychologie; sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift »Trauma«, Supervisorin am Psychoanalytischen Seminar in Zürich und arbeitet in eigener Praxis in Winterthur.

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