Details

Autor Kohon, Gregorio
Verlag Mandelbaum
Auflage/ Erscheinungsjahr 22.11.2017
Format 21 × 13,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 248 Seiten
ISBN 9783854765493

Zu diesem Buch

Das Interesse an der Beziehung zwischen Psychoanalyse und Kunst wächst. In seinem neuen Buch erforscht und reflektiert der englische Psychoanalytiker Gregorio Kohon das psychoanalytische Verständnis von Entfremdung sowie die Freud'schen Vorstellungen des Unheimlichen und der Nachträglichkeit.

Er geht darauf ein, wie diese Vorstellungen in Literatur und Kunst aufgegriffen werden und wie sie sich in unseren Reaktionen auf solche Werke wiederfinden. Kohon bietet dabei intensive Einblicke unter anderem in die Arbeiten von Franz Kafka, Jorge Luis Borges, Richard Serra, Edvard Munch oder Kurt Schwitters. Das Buch enthält außerdem ein Kapitel zum Warschauer Ghetto-Ehrenmahl und der ästhetischen Gegendenkmalbewegung im Deutschland der Nachkriegszeit. Kohon zeigt auf, wie einige Werke der Kunst und Literatur es schaffen, das scheinbar Unrepräsentierbare darzustellen und wie Psychoanalyse und Ästhetik sich die Aufgabe teilen, genau dieses Unrepräsentierbare erfahrbar zu machen.

Der Autor möchte mit seiner Arbeit keine Übung in angewandter Psychoanalyse volegen; vielmehr werden Psychoanalyse und Kunst in ihrer jeweiligen Eigenständigkeit dargestellt und Wechselwirkungen beschrieben, die dazu beitragen können, daß sich ein vertieftes Verständnis von Ästhetik herausbilden kann. Entstanden ist eine kenntnisreiche und spannende Lektüre, die PsychoanalytikerInnen, PsychotherapeutInnen, KunsttherapeutInnen und Literatur- und KunstkritikerInnen gleichermaßen ansprechen dürfte.

Aus dem Vorwort von Toni Griffiths

"Seit mehreren Jahren tausche ich mich mit Gregorio Kohon über Literatur und Psychoanalyse aus, und hieraus ergibt sich dieses Vorwort. Der Gegenstand unserer ausgedehnten Gespräche war unser gemeinsames Interesse an der Art und Weise, in der psychoanalytische Faktoren einen Teil der ästhetischen Erfahrung gestalten und formen. Kohons neues Buch erweitert die Vorlesungen bedeutend, die er 2010/2011 als Gastprofessor am Birkbeck College gab, und reflektiert den Platz des Unbewussten in der künstlerischen Form.

Sein Buch beleuchtet den Boden, den Kunst und Psychoanalyse miteinander teilen. Dabei vermeidet es mechanische »Deutung«, verweigert sich der »Anwendung« und entwickelt stattdessen eine authentische Sprache, um über die Natur der ästhetischen Erfahrung nachzudenken. Es ist insofern eine Seltenheit in der interdisziplinären Forschung, als sowohl Psychoanalyse als auch Kunst eigenständig betrachtet werden, was ein neues Verständnis des Ästhetischen entstehen lässt. Psychoanalyse wird hier nicht als Metatheorie auf Kunst »angewandt«; die Wirklichkeit der psychoanalytischen Praxis ist immer in Reichweite und die Wirklichkeit des Kunstwerks ist immer fühlbar. Dies macht Kohons Unterfangen schmerzlich und sehr persönlich. (...)"

Inhalt

  • Vorwort von Toni Griffiths
  • Danksagungen
  • Betrachtungen über »Das Unheimliche«
  • Louise Bourgeois und Franz Kafka - Höhlen und Bau
  • Kafka trifft Borges - Vom Raum zur Zeit
  • Juan Muñoz und Anish Kapoor - Von Trommeln, Doppelbindungen und Nicht-Objekten
  • Von Kirchen zu Skulpturen - Das Thema der Zeit und das Werk Richard Serras
  • Edvard Munchs Vampire - Die Auswirkungen der Nachträglichkeit
  • Denkmäler und Gegen-Denkmäler - Willy Brandt angesichts der Vergangenheit in Warschau
  • Die unterbrochene Sequenz des Ästhetischen - Die Arbeit des Negativen
  • Literaturverzeichnis / Abbildungsverzeichnis / Personenregister / Sachregister.

Der Autor

Gregorio Kohon ist Lehranalytiker der British Psychoanalytic Society. Neben zahlreichen psychoanalytischen Schriften veröffentlichte Kohon vier Lyrikbände in spanischer Sprache. Sein Roman Red Parrot, Wooden Leg war Finalist des Fernando Lara Preises. Außerdem verfasste Kohon Kurzgeschichten.

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