Details

Herausgeber Unruh, Beate; Moeslein-Teising, Ingrid; Walz-Pawlita, Susanne (Hg.)
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 08.2018
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 322 Seiten
Gewicht 507
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN 9783837927795

Zu diesem DGPT-Tagungsband

In unserer schnelllebigen Zeit mit ihrem beständigen Streben nach Optimierung und Perfektionierung aller Lebensbereiche tritt die Beschäftigung mit Verlust, Krankheit und Tod für viele in den Hintergrund. Dennoch können auch die steigende Lebenserwartung, die Fortschritte der Medizin sowie die gewachsenen Möglichkeiten in soziokulturellen, politischen, religiösen und anderen Gruppierungen gestaltend und generativ mitzuwirken, letztlich nicht über das unweigerlich hinzunehmende Altern und die Endlichkeit der menschlichen Existenz hinwegtäuschen.

Vor diesem Hintergrund kommt der Psychoanalyse, die in ihrer Geschichte selbst einem stetigen Wandel und zahlreichen Weiterentwicklungen unterworfen war und ist, eine Schlüsselstellung zu. PsychoanalytikerInnen wissen um die Zeitlosigkeit des Unbewussten, das sich gegen die Anmutungen der Realität zur Wehr setzt. Im klinischen Alltag ist die Beschäftigung mit den destruktiven und todesnahen Manifestationen des Psychischen unabdingbar und ruft bewusste und unbewusste Auflehnung hervor. Die Autorinnen und Autoren nähern sich der vielschichtigen Thematik nicht nur aus psychoanalytischer, sondern auch aus literarischer, philosophischer und geisteswissenschaftlicher Perspektive.

Inhalt

Einleitung

I Un-Endlichkeit im psychoanalytischen Prozess

  • Roman Lesmeister:
    Unendlichkeit in der Beziehung zum Anderen
    Ein Beitrag zur Ethik der psychoanalytischen Haltung im Anschluss an Emmanuel Lévinas
  • Johannes Döser:
    Der schöpferische Augenblick und andere transformative Ereignisse im psychoanalytischen Prozess
  • Karl-Albrecht Dreyer:
    Transparenz, Teilhabe und introjektive Identifizierung
  • Hartmut Radebold:
    »Endlich« und »unendlich« – wichtige persönliche und professionelle Sichtweisen?
  • Christa Rohde-Dachser:
    Jenseits der Zeit. Berührungen der Psychoanalyse mit dem Unendlichen
  • Jan Ponesicky:
    Die Rebellion des Analytikers gegen das Ende der Analyse

II Un-Endlichkeit in Philosophie und Mythologie

  • Leopold Morbitzer:
    Laios und Lord Voldemort. Rebellion gegen die Endlichkeit
  • Volker Münch:
    Der postmoderne Sisyphos. Unser Alltag zwischen Auflehnung, Anpassung und Akzeptanz
  • Alfred Seitz & H. Friedhold Hempfling:
    Rebellion für die Endlichkeit
  • H. Friedhold Hempfling & Alfred Seitz:
    Endlichkeit – Versuch einer dialektischen Annäherung

III »Forever Young«

  • Ada Borkenhagen:
    Optimierte Weiblichkeit als kollektive Todesabwehr. Die Inszenierung ewiger Jugend mittels Schönheitsmedizin
  • Andrea Schleu & Jürgen Thorwart:
    Zeitlosigkeit als Verführung?
  • Christiane Schrader:
    »Aber ich hab doch noch so viele Träume!«. Formen der Rebellion gegen Begrenzung und Tod im Alter – Beobachtungen aus der psychoanalytischen Praxis
  • Martin Teising:
    Illusion der Unendlichkeit und Anerkennung der »Restlaufzeit«
  • Michael Günter:
    Entgrenzte virtuelle Welten. Lustvoller Genuss oder »milde Narkose«, Angstabwehr oder Rebellion gegen die Begrenztheit

IV Un-Endlichkeit in Theorie und Klinik

  • Ruth Becker:
    »Ich will meine kostbare Zeit nicht verkürzen ...«
    Hans Loewalds Gedanken zum Zeiterleben am Beispiel der Behandlung einer regressiven Patientin
  • Claudia Frank:
    Intrapsychische Megalomanie als eine Form der Rebellion gegen Endlichkeit. Konzeptuelle Überlegungen und klinische Illustration
  • Wolfgang Krieger:
    Psychotherapie mit der Endlichkeit
  • Manfred G. Schmidt:
    Versuche der Unsterblichkeit in der psychoanalytischen Theorie der Organisation nach Kets de Vries, das Zeitproblem bei Elias und die Pathologie der Erschöpfungsdepression

V Kunst und Zeitlosigkeit

  • Andreas Kruse:
    Seelisch-geistiges Wachstum in der Erfahrung von Verletzlichkeit und Endlichkeit. Eine psychologische Deutung des Spätwerks von Johann Sebastian Bach
  • Christiane Schleidt & Roland Zag:
    Der »story bias«. Strukturelle Ähnlichkeiten zwischen dramaturgischen und psychoanalytischen Prozessen
  • Matthias Oppermann:
    Giacomettis unendlicher Kampf um das Bild
  • Christel Böhme-Bloem:
    »Fremd bin ich eingezogen ...« Todesmetaphorik und Ewigkeitsphantasie in der Winterreise von Franz Schubert-

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