Details

Autor Devereux, Georges
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr Deutsche Erstausgabe; 24.11.1985
Format 20,5 × 13,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Leineneinband mit SU
Seiten/ Spieldauer 704 Seiten
Abbildungen Mit 12 Bildtafeln
Gewicht 658
ISBN 9783518577325

Georges Devereux hat über Jimmy Picard, einem indisch-stämmigen Amerikaner, der in Topeka sein Patient wird, 1951 eine umfangreiche Fallstudie veröffentlicht, „Realität und Traum“, sie gilt als Gründungsdokument der Ethnopsychoanalyse

Zu diesem Buch

In dieser Studie berichtet und beschreibt Georges Dvereux, wie ein Prärieindianer mit einer komplizierten Symptom-Neurose im Verlauf einer Psychotherapie, die als Forschungsprojekt durchgeführt wurde, seine Wiederherstellung erlangte. Devereux schildert zunächst die Situation, in der sich das Leiden des Patienten entwickelte. Daran schließen eine detaillierte Auseinandersetzung an mit der prärieindianischen Kultur und eine theoretische Erörterung der Probleme kulturübergreifender Psychiatrie, der Bewertung von Symptomen unter einem kulturübergreifenden Aspekt, der Bedeutung des Verwandtschaftsmodells als Hintergrund für die Therapie, der Übertragungsprobleme, der Verwendung von Träumen und der gewählten therapeutischen Ziele. Dann kommen die Patientengespräche selbst, dreißig an der Zahl, wiedergegeben aus den Aufzeichnungen des Anthropologen, in denen er die Sitzungen fast Wort für Wort festgehalten hat.

Als Forschungsprojekt war diese Psychotherapie Teil einer Untersuchung über die Rolle kultureller Faktoren bei der Ätiologie, Symptomatik und Therapie von Persönlichkeitsstörungen. Ihr Ziel bestand in der Entwicklung spezieller Techniken zur Behandlung solcher Störungen bei Personen, deren kultureller Hintergrund und ethnische Persönlichkeitsstruktur von den Patienten des »typischen« Therapeuten der amerikanischen Mittelklasse abweichen.

Stimmen zu dieser Arbeit

"(...) Ein Indianer aus dem Stamm der Blackfoot, der im Zweiten Weltkrieg für die USA in Frankreich gekämpft hat und nun, im Jahr 1948, als Schwerkranker in einer Klinik in Topeka, Kansas, auftaucht. Es plagen ihn teuflische Kopfschmerzen, Sehstörungen, Depressionen – Folgen eines Unfalls im Krieg, wie er denkt, die ihn arbeitsunfähig machen. Jimmy P. will sein Leben zurück. Er wird untersucht nach allen Regeln der Kunst, aber eine physiologische Ursache für seine Leiden findet sich nicht. Also ruft man einen eigenwilligen Mann aus New York. Georges Devereux hat als Ethnologe drei Jahre bei den Mohave verbracht, er ist ein rumänischer Jude aus dem Banat, der eigentlich György Dobó hieß, lange in Frankreich gelebt hat, wo er sich taufen ließ und seinen neuen Namen annahm. Er studierte bei Marcel Mauss in Paris und dann in Berkeley bei Alfred Kroeber. Bei den Mohave, in deren Kultur Träume zentral sind, hat er die Bedeutung von Freuds Psychoanalyse für die ethnologische Untersuchung erkannt. (...)"

TAZ, Berlin.o.J.

Der Autor

Kaufoption

51,00 €