Details

Herausgeber Hartmann, Thomas; Dahm, Jochen; Krell, Christian (Hg.)
Verlag Dietz, J H
Auflage/ Erscheinungsjahr 2021
Format 15,2 × 10,9 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer je Band ca 65-88 Seiten,
Reihe »rausgeblickt«
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-010004

Die Ausgangssituation - zum Konzept dieser Reihe

Ob bestehende soziale Ungleichheiten, fragwürdige Konzeptionen von Wirtschaft und Arbeit, allgemeinde Lebens- und Geschlechterverhältnisse, die Verfasstheit von Gesellschaft, Demokratie, Staat und ´Mutter Erde` – Corona bringt die altbekannten Missstände, Widersprüche, Konflikte und Zumutungen so erbarmungslos wie nie ans Licht und scheint diese ganz offensichtlich ganz erheblich brandzubeschleunigen.

Tatenlos-passiv zuschauen, oder diese in derart viele Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens eingreifende Krisis auch als eine Chance be- und ergreifen, indem Remedur gemacht und zumindest die krassesten Lebenslügen, Schönfärbereien und faktischen Ungerechtigkeiten an so unglaublich vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens angegangen werden: Ungerechtigkeiten, Irrationaler Wachstumswahn und dessen Folgen, die geradezu maligne Fehlbewertung von ´Arbeit` und ´Entlohnung`, die unkluges und im Ganzen und auf Dauer entsolidarisierend wirkendes und nicht nachhaltig sich auswirkendes Tun vergoldet und jene, die faktisch den Laden schmeißen und zusammenhalten, abgespeist dastehen läßt.

Vor diesem Hintergrund reflektieren acht bekannte Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Kultur jeweils  einen Aspekt des Themas ´Corona und die Folgen` im Gespräch mit dem Herausgeber Jochen Krell. Jedes der Bändchen bietet eine kurze Einleitung zur Konzeption dieser lesenswerten Reihe, gefolgt von dem jeweiligen Gespräch. - Die Bände sind auch einzeln erhältlich; das Gesamtbild der Einschätzung wird dabei verstänflicherweise mit der ´Zuschaltung` mehrerer Aspekte um so aufschlußreicher.

Die Bände der Reihe

  • Pandemie und Ungleichheit - Ein Gespräch über die Ideologie des Kapitals mit Thomas Piketty
    Der französische Starökonom Thomas Piketty spricht über Ungleichheit, frühere Seuchen und Krisen und denkt darüber nach, wie man Güter und Vermögen so verteilen kann, dass die Demokratie nicht vom Kapitalismus zerstört wird.
  • Pandemie und Arbeit - Ein Gespräch über eine demokratische Wirtschaft mit Lisa Herzog
    Die politische Philosophin Lisa Herzog meint: Corona hat uns daran erinnert, dass wir soziale Wesen sind, auch in der Arbeitswelt. Die Digitalisierung hat sich enorm beschleunigt – aber reicht das? Arbeit ist Zusammenhalt, Sinn und Grundlage unseres Staatswesens. Wie wollen wir die Jobs der Zukunft gestalten?
  • Pandemie und Markt - Ein Gespräch über eine gerechte Weltwirtschaft mit Joseph Stiglitz
    Der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger spricht über neue Leitplanken für eine gerechtere Weltwirtschaft. Passgenaue öffentliche Ausgaben, vor allem Investitionen in die grüne Wirtschaft, sind das Gebot der Stunde. Können wir die nationalen Wirtschaften nach Corona wiederaufrichten?
  • Pandemie und Klima - Ein Gespräch über eine nachhaltige Welt mit Maja Göpel
    Die Klima- und Transformationsforscherin spricht über das, was nötig ist, um die Erde als lebenswerten Ort zu bewahren. Denn Pandemien sind – heute wie morgen – eine direkte Folge von Klimawandel, Naturzerstörung und dem Kampf um Ressourcen. Wie viel braucht der Mensch, um wirklich zufrieden zu sein?
  • Pandemie und Gesellschaft - Ein Gespräch über eine Zeitenwende mit Heinz Bude
    Der Kassler Soziologe spricht über die wachsende Bedeutung von Solidarität in Corona-Zeiten. Er sieht neues Potenzial für eine Gesellschaft, in der sich die Menschen wieder umeinander kümmern. Und die Pandemie hat gezeigt, dass der schützende Staat immer wichtiger wird.
  • Pandemie und Solidariät - Ein Gespräch über gesellschaftlichen Zusammenhalt mit Gesine Schwan
    Die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan spricht über Zusammenhalt in der Corona-Pandemie. Sie sieht die Zeit gekommen für progressive Akteure, die Brücken bauen zwischen den Generationen, zwischen den Geschlechtern, zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen. Bringt Corona eine neue Zeit des Gemeinsinns?
  • Pandemie und Geschlechter - Ein Gespräch über eine feministische Zukunft mit Teresa Bücker
    Die Journalistin und Feministin Teresa Bücker erklärt, wie hart Corona vor allem Frauen trifft – alte, längst überwunden geglaubte Geschlechterrollen kehren mit der Krise zurück. Gleichberechtigung scheint zweitrangig zu sein. Was heißt das für die Politik? Wie sieht die Vision einer feministischen Zukunft aus?
  • Pandemie und Staat - Ein Gespräch über die Neuerfindung der Gesellschaft mit Andreas Reckwitz
    Der Kultursoziologe denkt darüber nach, wie Staat und Gesellschaft sich durch die Corona-Pandemie neu erfinden könnten. Die Krise führt zu einer Renaissance des Staates, denn wir werden uns bewusst: Bestimmte Formen öffentlicher Regulierung sind gut und nötig. Bewegen wir uns auf einen gezähmten, eingebetteten Liberalismus zu?

Expertinnen und Experten

Teresa Bücker, geb. 1984, ist freie Journalistin und Feministin. Sie schreibt unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, ZeitOnline oder den FAZ Blog. Bis 2019 war sie Chefredakteurin des Online-Magazins EDITION F, für ihre Arbeit wurde sie 2017 als "Journalistin des Jahres" ausgezeichnet sowie 2019 erneut in der Kategorie "Kultur".

Thomas Piketty, geb. 1971, ist Professor an der Pariser Elitehochschule École des Hautes Études en Sciences Sociales. Er ist einer der weltweit bekanntesten und führenden Wirtschaftswissenschaftler. Sein Beststeller "Das Kapital im 21. Jahrhundert" erlangte weltweite Aufmerksamkeit.

Lisa Herzog, geb. 1983, Dr. phil., ist Professorin am Centre for Philosophy, Politics and Economics der Universität Groningen. Zuvor war sie Inhaberin der Professur für Political Philosophy and Theory der neu eingerichteten Hochschule für Politik München. Sie arbeitet u. a. zu ökonomischer Gerechtigkeit, Ethik in Organisationen und Wirtschaftsdemokratie.

Joseph Stiglitz geb. 1943, Professor für Wirtschaftswissenschaften an Columbia University in New York. Zuvor lehrte er in Yale, Princeton, Oxford und Stanford. Von 1997 bis 2000 war er Chefökonom der Weltbank und ab 1993 Wirtschaftsberater der US-Regierung unter Präsident Bill Clinton. 2001 erhielt Stiglitz für seine Arbeiten den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften.

Maja Göpel, geb. 1976, Dr. rer.pol., arbeitet als Politökonomin und Transformationsforscherin an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Sie ist wissenschaftliche Direktorin der 2020 neu gegründeten Denkfabrik The New Institute.

Heinz Bude, geb. 1954, Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Zuvor war er Leiter des Arbeitsbereichs "Politik und Gesellschaft der alten und neuen Bundesrepublik" am Hamburger Institut für Sozialforschung. Bude erhielt 2016 den Preis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie. Zuletzt ist von ihm im Hanser Verlag das Buch „Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee“ erschienen.

Gesine Schwan, geb. 1943, Dr. phil., Mitgründerin, Gesellschafterin und Präsidentin der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform, bis 1999 Professorin für Politikwissenschaft, 1999–2008 Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), 2005 und 2009 kandidierte sie für das Amt der Bundespräsidentin.

Andreas Reckwitz, geb. 1970, Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen innerhalb der Theorie der (Spät-)Moderne, der Kulturtheorie und Kultursoziologie. Er untersuchte in dem 2017 veröffentlichten Buch »Die Gesellschaft der Singularitäten« den Prozess der Singularisierung, wie er sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Ökonomie, Arbeitswelt, digitaler Technologie, Lebensstilen und Politik abspielt.

Die Herausgeber

Christian Krell, geb. 1977, Professor für Staatsrecht und Politik an der Hoch-schule des Bundes für öffentliche Verwaltung und Honorarprofessor an der Universität Bonn. Er ist Mitglied der Grundwertekommission der SPD und leitete zuvor das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung für die nordischen Länder mit Sitz in Stockholm.

Jochen Dahm, geb. 1981, leitet die Akademie für Soziale Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, mit der die Stiftung einen Ort zur Reflexion grundsätzlicher Fragen aus Sicht der Sozialen Demokratie geschaffen hat. Er ist unter anderem Herausgeber von Utopien. Für ein besseres Morgen und Zukunft der Demokratie.

Thomas Hartmann, geb. 1982, arbeitet im Referat Lateinamerika und Karibik der Friedrich-Ebert-Stiftung und ist verantwortlich für die Gesprächs-reihe »rausgeblickt«. Er ist unter anderem Herausgeber von Utopien. Für ein besseres Morgen und Zukunft der Demokratie.

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8 Bände kpl. 80,00 €