Details

Autor Wurmser, Léon
Verlag Vlg für kriminalistische Fachliteratur, Hamburg
Auflage/ Erscheinungsjahr 1959, EA
Format 23,5 × 15,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 304 Seiten
Gewicht 775 g
Reihe Kriminalistik
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-008440_AQ

Lón Wurmsers erste Buchveröffentlichung; hier ein gutes Exemplar MIT mit dem extrem seltenen ersten Entwurf des Schutumschlags

Geleitwort
Das Buch von Herrn Dr. med. Leon Wurmser versucht auf Grund von Vorgeschichten, psychiatrischen Gutachten, katamnestischen Persönlichkeits-, Tat-, Erb- und Umweltanalysen die schweren Schicksalswege von Raubmördern und Räubern rückblickend nachzuzeichnen. Der Autor gebraucht mit großer Sicherheit all die wissenschaftlichen Instrumente, mit deren Hilfe man das „Stück Zwang" von dem „Stück Freiheit" im Schicksal des Einzelnen von einander zu trennen vermag. Er fand gewichtige Gesetzmäßigkeiten, durch welche diese tragischen Schicksale als Quasi-Notwendigkeiten abliefen. In allen Ka-piteln bricht dennoch eine warme Humanität durch, welche vermuten läßt, daß alle diese Menschen neben der Verbrecher-Existenz auch andere menschlichere Schicksalsmöglichkeiten in sich trugen. Es fehlte aber der Seelenführer und Seelenspender, der sie auf den Weg der Menschwerdung begleitet hätte. Der Kern ihres Schicksals bestand somit nicht allein darin, daß sie Träger einer besonders gefahrbringenden Erb- und Triebnatur waren, sondern auch, daß ihnen der richtige Seelenführer zur kritischen Zeit ihres Daseins von der Umwelt versagt wurde. Der Autor schildert diese Verbrecher als Menschen mit Fleisch und Blut, mit krummen Leidenschaften und geraden Sehnsüchten, wie die Menschen eben sind. Die kristallene Einfachheit und das tiefe Erbarmen in diesem Buch erschüttern uns.
Zürich, den 15. Februar 1959
                                                                                                               L. Szondi

Aus dem Inhalt

A. Allgemeiner Teil

  • I. Nicht-wissenschaftliche Darstellungen
  1. Volksvorstellungen
  2. Raubmörder in der Literatur
  • II. Forschungswege der Kriminologie
  1. Einzeldarstellungen von Raubmördern
  2. Gruppenweise Einzeluntersuchungen
  3. Kriminalistische Untersuchungen von Räubern
  • III. Versuche, das Typische des Räubers und Raubmörders zu zeichnen
  • IV. Das Mordproblem überhaupt
  1. Elternmord
  2. Einige vorwiegend statistisch gefundene Merkmale der Mörder
  3. Schizophrenie und Mord
  4. Aggression
  5. moral insanity
  6. Alkoholismus
  7. Reue
  8. Religion
  9. Mordopfer

B. Methodik

  • I. Historische Methode
  • II. Erbforschung in der Kriminologie
  • III. Einführung in die Schicksalsanalyse

C. Spezieller Teil

  • I. Juristische Begriffsbestimmung
  • II. Kasuistik
  • a. Auswahl der Fälle
  • b. Einteilung
  • c. Beschreibung der Fälle
  • I. Sexualstörungen
  • 1. Gruppe: Vorherrschen sadistischer Triebansprüche (Fälle 1-3) „Das Fräulein von Scuderi“ (E.T.A. Hoffmann) (Fall 4)
  • II. Kontaktstörungen
  • 2. Die Gruppe der Anklammerer und Haltlosen (Fälle 5 und 6)
  • III. Ichstörungen
  • 3. Gruppe: vorwiegend partizipationsgestörte („paranoide“) Charaktere, in denen Ressentiments, Größenwahn und Minderwertigkeitsgefühle überwiegen (Fälle 7-10)
  • Schillers Räuber
  • Spiegelberg
  • „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ (Schiller)
  • 4. Gruppe: Schizophrene (Fälle 11-15)
  • Franz Moor
  • 5. Gruppe: Die destruktiven Autisten, Phantasten und Machtkranken (Fälle 16 und 17)
  • Rustan (Grillparzer: „Der Traum ein Leben“)

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB als ein gut erhaltenes Exemplar verfügbar; innen frisch und ohne Anmerkungen, Anstreichungen o. ä., der (selten erhaltene) Schutzumschlag mit leichten Läsuren.

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