Details

Autor Körner, Jürgen
Verlag Springer
Auflage/ Erscheinungsjahr 2015; 02.02.2015
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer VII, 41 Seiten
Abbildungen 2 Tab., schwarz-weiß, Bibliographie
Gewicht 89
Reihe essentials
ISBN 9783658085681

Zu dieser Broschüre

Jürgen Körner, Psychoanalytiker in Berlin und zwischen 1995 und 2001 Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) - skizziert in seinem kompakt gehaltenen Beitrag jene Felder, die aus seiner Sicht essentiell sind für das, was man gemeinhin mit ›psychotherapeutischen Kompetenzen‹ umschreibt.

Gegen Ende seines Beitrags faßt er die drei aus seiner Sicht wichtigsten Kompetenzbereiche, nämlch: Fachwissen, Handlungskompetenz und Haltung – in einer ›Matrix‹ zusammen und ordnet diesen drei Bereichen jeweils Kompetenzbeschreibungen für Anfänger, Mittelfeldspieler und erfahrene Psychotherapeuten zu.

Glosse

Es mag sich die Frage stellen, was der Zweck dieser beschreibenden Übung ist, wenn hier ein recht allgemeines, plausibles Anforderungsprofil an die Professionalität, das Können, von Psychotherapeuten – über die gesamte abrechnungsberechtigte Zunft hinweg – quasi über einen Leisten gezogen wird. Anforderungen, auf die man sich rundum und weitgehend problemlos einigen kann, weil sie so selbstverständlich sind.

Wäre dieser Text ein Memorandum zum Thema »Professionalität in der Psychotherapie«, verfasst von Vertretern aller zur Abrechnung zugelassenen Psychotherapierichtungen, wäre es höchst verständlich, daß in einem solchen Papier die gemeinsamen Mindeststandards, die erkennbaren Schnittmengen im Zentrum stehen, während die zum Teil gravierend unterschiedlichen wissenschaftstheortischen Ansätze, Herangehens- und Denkweisen verständlicherweise im Hintergrund blieben.

Dieser Text ist nun aber alleine von einem Funktionär aus den Reihen der Psychoanalyse verfasst, und so nimmt es Wunder, daß die Spezifika der psychoanalytisch-psychodynamischen Theorie und Praxis dort allenfalls noch zu ahnen, aber nicht klipp und klar benannt werden. Allem voran die Lehranalyse, die bislang als das Herzstück der psychoanalytischen Ausbildung galt, um die sich die akademische Ausbildung in Theorie und Technik und unter Einbezug eines intensiven Literaturstudiums gruppierte und dadurch insgesamt erst zu einem konzeptualen Ausbildungsganzen sich verdichtete.

Was treibt an zu dieser scheibchenweisen Selbstauflösung durch geschmeidiges Voran- und Hineingleiten in eine überkonfessionelle (›schulenübergreifende‹) Beliebigkeitspsychotherapie, wie sie offensichtlich gesellschaftlich zunehmend erwünscht ist, wo Psychotherpie und Psychotherapeuten sich anpassen, austauschbar werden und – mal virtuos, mal weniger virtuos – sich gemeinsam aus einem Container mit beliebigen Versatzstücken psychodynamischer, verhaltenstherapeutischer, systemischer u. a. Konzepte nach Gusto und bedarfsweise bedienen? Steht uns eine Amazonisierung und ein therapeutischer Gemischtwarenladen ins Haus?

Inhalt

  1.  Die Aktualität der Fagestellung
  2.  Was ist eine Profession?
  3. Die Profession des Psychotherapeuten
    - Die Geschichte der psychotherapeutischer Profession
    - Psychotherapie zwischen universalisierter Wissensanwendung und hermeneutischem Fallverstehen?
  4. Die Kompetenzen des Psychotherapeuten
    - Erste Annäherung: Empirische Ergebnisse über den guten/erfolgreichen Psychotherapeuten
    - Zweite Annäherung: Was denken die Psychotherapeuten selbst?
    - Psychotherapie als wertrationales Handeln und das Menschenbild des Psychotherapeuten
  5. Eigener Vorschlag: Eine Matrix psychotherapeutischer Kompetenzen
  6. Die Entwicklung psychotherapeutischer Kompetenzen und die
    Aufgabe der Lehrer

Der Autor

Jürgen Körner, Dr. disc. pol., Diplompsychologe, ist Professor am Institut für Sozial- und Kleinkindpädagogik des Fachbereichs Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Körner war zwischen 1995 und 2001 Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG).

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