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Autor Le Bon, Gustave
Herausgeber König, Helmut (Hg.)
Verlag Alfred Kröner Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 16. Aufl. 2021 der EA 1982
Format 17,4 × 10,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 156 Seiten
Gewicht 198
ISBN 9783520099167

»Die Massen sind so etwas wie die Sphinx der antiken Sage: man muß die Fragen, die ihre Psychologie uns stellt, lösen und darauf gefaßt sein, von ihnen verschlungen zu werden.«

Zu diesem Klassiker der Sozialforschung

Mit seinem Buch »Psychologie der Massen«, das 1895 in der französischen Originalfassung und 1908 erstmals auf Deutsch, in der vorliegenden Übersetzung von Rudolf Eisler, erschien, wurde Le Bon zum Begründer der Massenpsychologie und zum bedeutenden Wegbereiter soziologischer wie psychologischer Forschungen.

Le Bon vertritt mit starken Argumenten die Auffassung, daß bei Induvidien die eigene Kritik- und Reflexionsfähigkei sinke und damit auch die »Individualität« verwischt werde, wenn diese sich in emotional hochgepuschten Massen befinden und dort fast uneigerlich in diesen ´aufgehen`. Der einzelne Mensch verliere sich leicht in der Masse und verhalte sich in ihr affektiv und wie als Teil eines Schwarms; die Massensituation befördere Euphorie und gruppendynamische Effekte in der Art eines diffusen ´Wir-Gefühls`. Das gemeinsame Bad in der Masse und gleichzeitig eine nüchtern-kritische Vernunft schlössen sich aus. Massenpänomene unterlägen quasi den Gesetzen der psychischen Ansteckung. Für Führerfiguren, welche die Massen zu euphorisieren, zu begeistern verstehen, sei es daher ein Leichtes, sie zu manipulieren, letztlich zu beherrschen.

Sigmund Freud und Max Weber haben dieses Werk intensiv studiert und dieser Pionierarbeit des Franzosen höchste Anerkennung gezollt.

Le Bons Ansatz zielt auf Aufklärung und Intellekt - gegen die Barbarei der Masse, die, einmal in Marsch gesetzt, kaum noch zu stoppen ist. Le Bon beklagt den „außerordentlichen geistigen Tiefstand der Massen“, ihre Triebhaftigkeit, ihren Hass, ihre Wankelmütigkeit, ihre Manipulierbarkeit - in der enthemmten Masse regrediere der einzelne zur gedanken-, gewissen und also verantwortungslosen Figur.

Weitblickend waren auch Bonsens Überlegungen zu den Massenmedien:

„… Welches Blatt wäre heute reich genug, seinen Schriftleitern eigne Meinungen gestatten zu können? Und welches Gewicht könnten diese Meinungen bei Lesern haben, die nur unterrichtet oder unterhalten werden wollen und hinter jeder Empfehlung Berechnung wittern?“

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