Psychogene Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

Der Lehrbuch-Klassiker im Feld der AKJP

Inhalt

I. Einführung in die Entwicklungspsychologie des Kleinkindes

• Die biologische Reifung von Einzelfunktionen .
• Entfaltungsstufen der wahrnehmenden und urteilenden Welterfassung
• Die Entwicklung der kindlichen Antriebe, Bedürfnisse und Interessen

II. Allgemeine Neurosenlehre

• Das zentrale Krankheitsgeschehen
• Verdrängungs Vorgänge in den verschiedenen Antriebsbereichen
• Anlage und Umwelt
• Grundformen neurotischer Entwicklungsstörungen
• Die Manifestation neurotischer Krankheitszeichen und typische Krisensituationen in einem Kinderleben

III. Spezielle Neurosenlehre

• Manifestationen im charakterologischen Bereich
• Spezielle neurotische Verhaltensweisen
• Psychische und psycho-somatische Krankheitserscheinungen
• Indikationsstellung, Prognose und Therapie

Aus der Einleitung

Das vorliegende Buch ist den psychogenen Erkrankungen im Kindesalter gewidmet. Der Aufgabenkreis, der vor einem solchen Unternehmen liegt, ist weit. Seit je ist der Wissensbestand der Psychotherapie mit allen Problemstellungen der Entwicklungsbiologie und Entwicklungspsychologie eng verknüpft gewesen. Man kann die grundlegenden Einsichten der Psychotherapie kaum wirklich verständlich machen, ohne daß man die Ergebnisse dieser Nachbarwissenschaften zu Hilfe ruft. Immer sollte eine allgemeine Neurosenlehre so entwickelt werden, daß sie das ihr zugehörige Erfahrungsmaterial sinnvoll und störungsfrei in einen breiteren Gesamtkreis wissenschaftlicher Erkenntnisse einordnet. Außerdem sollte man versuchen, die Darstellungen der allgemeinen Neurosenpsychologie mit reichlichem kasuistischen Anschauungsmaterial so zu belegen, daß sich die Grundlagen zu einer speziellen Neurosenlehre ergeben. Eine Vervollständigung der allgemeinen Neurosenpsychologie in dieser Richtung gehört zu den Aufgaben, die dringend in Angriff genommen werden müssen, damit man von den ersten versuchsweisen Anfängen aus die zukünftige Wissenschaftsentwicklung überprüfen und ausdifferenzieren kann.

Die Schwierigkeiten, die vor einem liegen, wenn man sich dieser soeben umrissenen Zielsetzung nähern will, sind groß. Sie werden dadurch nicht kleiner, daß die Psychotherapie selbst zur Zeit noch kein eindeutig einheitliches Wissenschaftsgebäude darstellt. Es muß also ein besonderes Anliegen unserer Unternehmung sein, eine Darstellungsform zu finden, die im Rahmen des Möglichen die interschulischen Schwierigkeiten der Psychotherapie umgeht. Zum Glück kann gesagt werden, daß im Bereich der Kindertherapie die Schärfe einander widersprechender Meinungen etwas gemildert erscheint. Die kompliziertesten Differenzen der psychotherapeutischen Schulmeinungen finden sich erst dort, wo im Erwachsenenleben das Problem menschlicher Grenzsituationen und die Frage nach den möglichen Lebenslösungen auftaucht. Jung selbst verwies - wenigstens in früheren Arbeiten -, sofern er von der Psychotherapie bei Kindern sprach, häufig auf die Freud sche Lehre. Daß die wissenschaftlichen Einsichten von Freud im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte eine Fortentwicklung erfahren haben, wird auch den Uninformierten nicht entgangen sein. Vorwegnehmend stellen wir heraus, daß die alte, eng gefaßte Libidotheorie und ihre sexualistische Überspitzung von einem großen Teil der Fachkenner und auch von uns fallen gelassen wurde. Die Berücksichtigung jener Einsichten, die Adler und Künkel der Wissenschaft vermittelt haben, gehört zur Zeit zu den Selbstverständlichkeiten. Außerdem wurden von uns eine Fülle ergänzender Kenntnisse verwertet, die in jahrelanger Zusammenarbeit mit Schultz-Hencke und seinem Arbeitskreis gewonnen werden konnten. [...]

Pressestimmen

»Das Buch besticht durch seine Anschaulichkeit, Lebendigkeit des Stils, durch die Subtilität der vorgenommenen Differenzierungen, durch aus reicher Erfahrung gewonnene Weisheit. So ist daraus ein Meisterwerk geworden, das seinesgleichen sucht.«

Zentralblatt für die gesamte Kinderheilkunde

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB in einigen verlagsfrischen Archivexemplaren mit gfs. minimalen Lagerspuren und zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen.