Details

Autor Schmitz, Oscar
Verlag Reichl Vlg., Darmstadt
Auflage/ Erscheinungsjahr 1923, EA
Format 20,0 × 13,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Obrosch.
Seiten/ Spieldauer 191 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-010153_AQ

Zu dieser Ausgabe

Psychoanalyse und Yoga (English: Psychoanalysis and Yoga) is a 1923 book by the German writer and philosopher Oscar Adolf Hermann Schmitz (16 April 1873 – 17 December 1931). The book introduces the synthesis of the Indian yoga method and the European psychoanalysis with the aim to create a yoga system for Europeans. The content of his essay is an elaboration on a lecture series about yoga and psychoanalysis given at the psychoanalytic conference of the School of Wisdom, which took place on the 3rd until 5 March in 1923.

Since 1916, Schmitz worked on a framework that should include yoga and Psychoanalysis, but he lacked the final piece that would have allowed him to meaningfully combine them.  The inspiration for the absolute binding of yoga and psychoanalysis came from a correspondence with Count Hermann Keyserling, an associate of Schmitz and one of the founders of the school of wisdom, to whom Schmitz dedicated the book.

The book is split into three sections, which build upon each other in order to explain the logic behind the synthesis of the two opposing methods, yoga and psychoanalysis.[1] : 9  Schmitz not only attempts to relate them, but he tries to establish psychoanalysis as a European yoga method. In the first part, he explains general terms and concepts of yoga and psychoanalysis and how they relate to each other by referring to the Indian philosophy and different schools of psychoanalysis.[1] : 19–70  In general, he believes that both methods were developed because people have the natural desire to search for a way to unify the individual with the true, inner self. In Indian philosophy, this true inner self is also known as the Atman, which every person should become aware of. (Quelle: gekürzt aus Wikipedia)

Aus dem Inhalt

  • I. Das Verhältnis von Psychoanalyse zu Yoga
  • II. Die Meisterung des Unbewußten
  • III. Der neue Mensch im Werden

Der Autor

Oscar Adolf Hermann Schmitz (auch: Oscar A. H. Schmitz; * 16. April 1873 in Bad Homburg vor der Höhe, Hessen; † 17. Dezember 1931 in Frankfurt am Main) war ein gefragter deutscher Gesellschaftsschriftsteller und Mitglied der Münchner Bohème. In seinerzeit recht populären Schriften beschrieb, analysierte, parodierte und reflektierte er den Oberschicht-Zeitgeist des wilhelminischen Deutschland und dessen Krise nach dem Ersten Weltkrieg. Dazu tritt ein umfassendes Opus an Reise- und Ratgeberliteratur, sowie zahlreiche Schriften, in denen er für Astrologie und Psychoanalyse warb.

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat die seltene Erstausgabe als ein ordentliches und im Textteil recht gut erhaltenes Exemplar. Der Einband berieben, etwas angestaubt, nachgedunkelt und mit Spuren von Stockfleckchen; am Rücken und an den Rändern des Broschureinbandes verblasst; das vordere Gelenk unten mit einem kleinem Einriß, die Kapitale nutzungsbedingt abgegriffen. Ein aufgeschnittenes, jedoch unbeschnittenes Exemplar; auf dem Vorsatz mit einem kl. Stempel des Erstbesitzers und hinterklebtem Einriss.

Aus der Einleitung

Im Jahre 1920, als ich gerade den Roman „Das dionysische Geheimnis“, die Geschichte einer inneren Einkehr, und die Broschüre „Das rätselhafte Deutschland“, eine mit mehr Affekt, als ich heute billigen kann, geschriebene Kritik an dem kriegerischen und revolutionären Deutschland be« endigt hatte, kamen mir zum erstenmal Bücher des Grafen Keyserling in die Hand. Sie übten eine geradezu bezaubernde Wirkung auf mich aus, der ich glaubte, nun für alle Zeit in einer Weltanschauung innerster Indifferenz ein Genügen gefunden zu haben, zu der den ersten Anstoß mündlich Alfred Kubin, schriftlich S. Friedländer durch seine „Schöpferische Indifferenz“ gegeben hatte. Was mich bei Keyserling so sehr fesselte, war die kühne Bejahung eines Lebens, das von ähnlichen Voraussetzungen ausgegangen war, wie einst das meine, nun wie ein halber Irrtum hinter mir liegende. Diese Voraussetzungen sind: die vom ersten Augenblick der Bewußtwerdung als selbstverständlich betrachtete Erkenntnis, daß es nur ein würdiges Lebensziel geben könne: die Selbstverwirklichung, zugleich aber ein dauerndes Schwanken, ob dies mehr durch Vertiefung nach innen oder durch Ausbreitung nach außen geschehen müsse. Die Folge davon war ein viele Jahre langes Umhergetrieben sein an allen Kulturzentren des Erdteils, so daß Europa zum vertrauten Garten wurde, und nicht nur Europa allein. Dieses sich wie ein Schwamm vollsaugende Europäertum genügte sich jedoch nicht und suchte — freilich auf ganz verschiedenen Wegen — Ergänzung im Osten, in indischen und chinesischen Lehren, ohne aber ihnen Europa zu opfern. Kein Wunder, daß solche Synthesen zu ähnlichen Denkergebnissen führen mußten. Wie gesagt: ich hatte den Vorkriegsmenschen völlig aufgegeben, meine einstige Persönlichkeit geradezu demoliert, als ich in dem Bilde Keyserlings plötzlich die neue Verwirklichung meiner einstigen Sehnsucht sah. Ohne mich dadurch zu einer Rückkehr versucht zu fühlen, war ich glücklich, daß diese Dinge nun Gestalt wurden durch einen Andern.
Während der bald folgenden Gründung der Schule der Weisheit hatte ich, im Gegensatz zu den zahllosen geistigen Gründungen der letzten drei Jahrzehnte, von denen keine mich etwas anging, das unbedingte Gefühl: tua res agitur. Da ich einer Krankheit wegen mich damals lange im Süden aufhielt, mußte ich mich zunächst mit der Mitgliedschaft aus der Ferne begnügen. Körperlich gebrochen kehrte ich von meiner Reise zurück; obgleich ich wußte, was nur wissenswert ist, war es mir nicht gelungen, ein neues Ich aufzubauen. Seit der Niederschrift des „Dionysischen Geheimnisses“ war ich menschlich und geistig unproduktiv gewesen. In der Lage eines Mannes, der große Güter besitzt, die er aber nicht ertragfähig machen kann und infolgedessen mehr darbt als viel Ärmere, fuhr ich zur Herbsttagung 1921 zum erstenmal, nahezu bankrott, nach Darmstadt. Alles Äußere schien sich dagegen verschworen zu haben, daß ich etwas davon haben sollte. Eine Operation hatte mich so lange an das Krankenlager gefesselt, daß ich erst in den letzten Tagen kam. Die Vorträge Keyserlings waren schon vorüber und er selbst so erschöpft, daß er kaum mehr für Privatgespräche zu gewinnen war. Trotzdem kam es einmal zu einer etwas summarischen Besprechung von etwa einer halben Stunde. Ich muß gestehen, daß ich mich nicht erinnern kann, was eigentlich gesprochen wurde, ich hatte auch gar nicht das Gefühl, im einzelnen besonders gut verstanden zu sein — überhaupt ist Psychologie weder Keyserlings starke Seite, noch Ziel seines Ehrgeizes. Aber in irgendeinem Zusammenhang fiel das Wort: Sinn, und dieses doch jedem bekannte Wort wirkte auf mich magisch. Von diesem Augenblick an datiere ich einen neuen Aufstieg. Ich wußte, daß ich durch meine seit 1916 weltabgeschiedene, Yogaübungen mit Psychoanalyse verbindende Entwicklung zwar in einer wohl selten vorkommenden Vollständigkeit die Teile meines Wesens in die Hand bekommen hatte, ohne sie aber sinnvoll wieder verbinden zu können. Dies sollte die Sinneserfassung bewirken. Da nun aber der Sinn nirgends verbindlich geschrieben steht, sondern erst im Verhalten und Handeln selbst zum Ausdruck kommt, hieß es, nicht weiter zu grübeln, sondern zu leben, als sei alles in Ordnung, damit sich tatsächlich eine neue Ordnung als Sinn im Handeln und Verhalten ausdrücke. Damit war die neue Einstellung gegeben, die in Andern zu erzeugen Keyserlings Ziel und Fähigkeit ist. Seine Philosophie ist Philosophie der Sinneserfassung, der Einstellungswandlung, der Verwirklichung. Wo man in den folgenden Ausführungen auf diese Worte oder ähnliche stößt, fuße ich auf ihm. Da nun aber für Jeden Sinn, Einstellung und Verwirklichung je nach seinem Inhalt etwas Verschiedenes ist, bleibt bei solcher Beeinflussung nicht nur die volle Originalität des Empfangenden gewahrt, ja sie wird jetzt in höherem Maße möglich als bisher. Keyserling macht keine Apostel, sondern gibt Impulse, die fern von ihm zur Auswirkung gelangen mögen, vielleicht sogar als Gegnerschaft. Man wird am Ende dieser Ausführungen sehen, inwiefern ich mich, nachdem ich den vollen Impuls empfangen hatte, auf meinem letztlich doch ganz andern Weg wieder von ihm entferne. Im Zusammenhang findet man Keyserlings Lehre dargestellt in seiner erst 1922 erschienenen „Schöpferischen Erkenntnis“ (Verlag Otto Reichl).

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