Details

Autor Ermann, Michael
Herausgeber Ermann, Michael (Hg.)
Verlag Kohlhammer
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Aufl.; 28.06.2012
Format 21 × 13,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 128 Seiten
Abbildungen 16 s/w-Abb. u. 26 Tabellen
Gewicht 223
Reihe Lindauer Beiträge zur Psychotherapie und Psychosomatik
ISBN 9783170221901

Zu diesem Buch

Mit Freuds Tod im Londoner Exil 1939 endete die Früh- und Konsolidierungsphase der Psychoanalyse als einer vornehmlich in Mitteleuropa beheimateten Bewegung. Der Terror des Nationalsozialismus zwang zahlreiche, meist jüdische Psychoanalytiker, Deutschland und Österreich zu verlassen, und sie brachten dabei auch die Psychoanalyse in ihre neuen Gast- und Heimatländer: die USA, London und später Paris entwickelten sich zu den neuen Zentren psychoanalytisch geleiteten Nachdenkens und Forschens. Von dort gingen entsprechend ganz neue Entwicklungen aus, die den "klassischen Freud" fortzuschreiben oder zu revidieren gedachten. Ergebnis waren etwa die Ich-Psychologie und Neopsychoanalyse in den USA, die Objektbeziehungstheorie in England und die strukturalistische Psychoanalyse in Frankreich.

Das Büchlein zeichnet diese Entwicklungen in den Jahren 1940–1975 nach und würdigt die beteiligten Persönlichkeiten und ihre Konzepte. Es schließt mit einem Blick auf die Nachkriegsentwicklung in Deutschland und Österreich, die, man muß es so sagen, beschämt und bar ihrer hellsten Köpfe dastand, entsprechend unter erheblicher intellektueller Auszehrung litt und nur mühsam und allmählich wieder mit eigenständigen Beiträgen die psychoanalytischen Diskurse zu bereichern vermochte.

Inhalt

Vorwort

1. Vorlesung
Freuds Erbschaft und die Folgen

Psychoanalyse nach 1939

Freuds Erbe

  • Psychoanalytische Theorie
  • Psychotherapie
  • Die Kulturtheorie

Anknüpfungen

  • „Frühe Störungen" — die Strukturpathologie
  • Ich-Psychologie
  • Objektbeziehungstheorie
  • Selbstpsychologie
  • Das Unbewusste als Sprache
  • Neopsychoanalyse

Ausblick

2. Vorlesung
Die USA — Anpassung und Aufbruch
Ich-Psychologie und die amerikanische Dissidenz

  • Einleitung
  • Die Entwicklung von den Anfängen bis 1940
  • Entwicklungen ab 1940
  • Amerikanische Dissidenz
    Karen Horney
    S. H. Sullivan
    Erich Fromm
  • Die amerilcanisdte Ich-Psychologie
    Vorläufer
    Die Ich-Theorie von I lartmann, Kris und Loewenstein
  • Neuerungen und die neue Orthodoxie
  • Ausblick


3. Vorlesung
London 1— Freud oder Klein?
Kontroversen um die Kinderanalyse

  • Die Anfänge in England
  • Die Kontroverse um die Kinderanalyse
    Anna Freuds Arbeit mit Kindern
    Melanie Kleins Kinderanalysen
    Anna Freud und Melanie Klein im Vergleich
    Die ,,Controversial Diskussion" und die Dreierlösung


4. Vorlesung
London II — Paradigmenwechsel
Von der Ein-Personen-Psychologie zur Objektbeziehungstheorie

  • Der Ansatz der Objc4ctheziehungstheorie Paradigmenwechsel
  • Melanie Klein und die Objektheziehungstheorie
    Das Kleinianische F.ntwicklungskonzept
    Die projektive Identifizierung (PI)
    Weiterentwicklung durch Wdfred Bion
  • Beiträge aus der Gruppe der Unabhängigen
    Michael Bahnt
    Donald W. Winnicott

5. Vorlesung
Frankreich — Zurück zu Freud
Das Unbewusste als Sprache

  • Die Anfänge in Frankreich
  • Die französischen Freudianer
  • Lacan und die Sprache des Unbewussten
    Lacans Ansatz
    Lacans Werk und Stil
    Das Spiegelstadium und die imaginäre Struktur des Ich
    Die Struktur des Unbewussten
    Lacan als Psychotherapeut

Nachtrag
Die Psychoanalyse in Deutschland und Österreich nach 1940

  • Österreich
  • Bundesrepublik Deutschland
    Alexander Mitscherlich
    Schultz-Henckes Neopsychoanalyse

Anhang

  • Abkürzungen
    Literaturempfehlungen
    Bildnachweis
  • Stichwortverzeichnis
  • Personenverzeichnis


Über den Autor

Prof. Dr. med. Michael Ermann ist Psychoanalytiker, Psychosomatiker und Psychotherapeut in München und leitete dort bis 2009 die psychosomatische Abteilung der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität.

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