Details

Autor Nedopil, Norbert; Endrass, Jérôme; Rossegger, Astrid; Wolf, Thomas
Verlag Pabst Science Publishers
Auflage/ Erscheinungsjahr 06.2021
Format 24 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 368 Seiten
ISBN 9783958535541

Zu diesem Buch

Die Anforderungen an psychiatrische oder psychologische Risikoeinschätzungen in der Forensik sind wesentlich gestiegen: Es genügt nicht mehr, Chancen und Risiken für ein künftiges Legalverhalten bestmöglich (jedoch häufig unzureichend) zu erfassen. Risikoeinschätzung ist Voraussetzung für das Risikomanagement, Risikomanagement notwendige Folge einer Risikoeinschätzung.

Dieser aktuelle und erweiterte Anspruch liegt dem interdisziplinären Lehrbuch für forensische GutachterInnen zugrunde: Der Psychiater Norbert Nedopil, der Psychologe Jérôme Endrass, die Psychologin Astrid Rossegger und der Jurist Thomas Wolf haben das aktuelle Wissen aus ihren unterschiedlichen Perspektiven eingebracht. Die AutorInnen bieten viel Reflexion – auch über die Frage, worin sich GutachterInnen mit guter oder schlechter Trefferquote unterscheiden – und noch mehr solides „Handwerk“, und dieses mündet schließlich in einem Werkzeugkasten für die Risikoeinschätzung.

Inhalt

Vorwort

1 Von der Kriminalprognose zum Risikomanagement - Eine kurze Geschichte der Risikoeinschätzung bei Straftätern

  • 1.1 Historisches 20
  • 1.2 Prognoseinstrumente und Risikoeinschätzung 23
  • 1.3 Zwischenbilanz 25
  • 1.4 Von der Prognose zur Risikoeinschätzung 27

2 Begriffsbestimmungen und Klarstellungen 30

  • 2.1 Definitionen 30
  • 2.2 Prognose oder Risikoeinschätzung 30

3 Rechtliche Grundlagen Deutschland 33

  • 3.1 Vorbemerkung 33
  • 3.2 Allgemeine Rechtsgrundlagen 34
    3.2.1 Allgemeiner Gegenstand des Gutachtens 35
    3.2.2 Tatsachengrundlage des Gutachtens 35
    3.2.3 Verhältnis von psychiatrischen zu normativen Maßstäben 36
    3.2.4 Haftung der/des Sachverständigen 38
    3.2.5 Honorarfragen 40
  • 3.3 Spezielle Rechtsgrundlagen 41
    3.3.1 Die einzelnen Verfahrensabschnitte 41
    3.3.1.1 Vorbereitendes Verfahren (= Ermittlungsverfahren) 41
    3.3.1.2 Zwischenverfahren 42
    3.3.1.2.1 Exkurs: Privatgutachten 42
    3.3.1.3 Hauptverfahren (= Erkenntnisverfahren) 42
    3.3.1.4 Vollstreckungs- und Vollzugsverfahren 42
    3.3.2 Die einzelnen rechtlichen Vorschriften und die sich daraus ergebenden Fragen an den Gutachter 43
    3.3.2.1 Anordnung einer Unterbringung 43
    3.3.2.2 Aussetzung zur Bewährung im Urteil 45
    3.3.2.3 Vorwegvollzug 47
    3.3.3 Vollstreckungsverfahren (das „Ob“ und „Wo“ der Vollstreckung) 48
    3.3.3.1 Änderung der Reihenfolge der Vollstreckung 48
    3.3.3.2 Späterer Beginn der Maßregel 49
    3.3.3.3 Änderung der Art der Maßregel 49
    3.3.3.3.1 Aussetzung der weiteren Vollstreckung zur Bewährung 50
    3.3.3.3.2 Fortdauer der Sicherungsverwahrung nach zehn Jahren 52
    3.3.3.3.3 Beendigung der Maßregel 53
    3.3.3.3.4 Widerrufsverfahren 55
    3.3.4 Unbefristete Führungsaufsicht 56
    3.3.5 Eilentscheidungen 57
    3.3.5.1 Einstweilige Unterbringung 57
    3.3.5.2 Sicherungshaftbefehl 58
    3.3.6 Vollzugsverfahren (das „Wie“ der Vollstreckung) 58
    3.3.6.1 Lockerungen; Sozialtherapeutische Anstalt 58
    3.3.6.2 Behandlungsgutachten im Zusammenhang mit Sicherungsverwahrung 59
    3.3.6.2.1 Während des Vollzugs der Sicherungsverwahrung 59
    3.3.6.2.2 Während des vorangehenden Strafvollzuges 60
    3.3.6.2.3 Vollzugsfragen während der Sicherungsverwahrung 61

4 Ausgewählte rechtliche Grundlagen in der Schweiz 62

  • 4.1 Rechtsgrundlagen 62
  • 4.2 Besondere Fragen 63
    4.2.1 Schuldfähigkeit 63
    4.2.2 Kompetenztrennung Psychologen-Psychiater 64
    4.2.3 Aktualität eines Gutachtens 64
    4.2.4 Zulässigkeit reiner Aktengutachten 65
    4.2.5 Fremdanamnesen 65

5 Ausgewählte rechtliche Grundlagen in Österreich 67

  • 5.1 Einleitung 67
  • 5.2 Rechtliche Voraussetzungen für die Einweisung in den Maßnahmenvollzug 67
    5.2.1 Die Zurechnungsunfähigkeit (§ 11 StGB) 68
    5.2.2 Die Einweisung in den Maßnahmenvollzug (§ 21 StGB) 68
    5.2.2.1 Zurechnungsunfähige, geistig abnorme Rechtsbrecher (§ 21 Abs. 1 StGB) 68
    5.2.2.2 Zurechnungsfähige, geistig abnorme Rechtsbrecher (§ 21 Abs. 2 StGB) 69
    5.2.3 Die bedingte Entlassung aus dem Maßnahmenvollzug 70
  • 5.3 Instrumente der Risikoeinschätzung und Risikomanagement in der Praxis 71

6 Theoretische Grundlagen zur Prognostik und Risikoeinschätzung 72

  • 6.1 Einführung 72
  • 6.2 Falsifizierung von Allsätzen als Abgrenzungskriterium der empirischen Wissenschaft .. 73
  • 6.3 Wissenschaftliche Sätze bei Risikoeinschätzungen 74
  • 6.4 Wichtige Kenngrößen aus der Epidemiologie 75
    6.4.1 Auftretenshäufigkeit: Inzidenz, Prävalenz und Prävention 75
    6.4.2 Wahrscheinlichkeit 76
    6.4.3 Stichprobengröße, Power, Signifikanzniveau und Effektgröße 76
    6.4.4 Robustheit und Replizierbarkeit epidemiologischer Modelle 81
    6.4.5 Vierfeldertafel und daraus abgeleitete Kenngrößen (Sensitivität, Spezifität, Positiver Vorhersagewert und Trefferquote) 83
  • 6.5 Wichtige Kenngrößen aus der Psychometrie 86
    6.5.1 Verteilung: Zentrale Tendenz und Dispersion (Streubereich) 86
    6.5.2 Standard-Normalverteilung 88
    6.5.3 Konfidenzintervall 89
    6.5.4 Taxon, Dimension und Reliabilität 90
    6.5.5 Validität 91
    6.5.5.1 Inhaltsvalidität 92
    6.5.5.2 Kriteriumsvalidität 92
    6.5.5.3 Konstruktvalidität 94
    6.5.5.4 Implikationen für die forensische Praxis 95

7 Voraussetzungen für den Prognostiker 96

  • 7.1 Denkweisen der besten Prognostiker 97
  • 7.2 Die 10 Gebote der guten Prognose 101

8 Bedeutung von Basisraten für die Risikoeinschätzung 103

  • 8.1 Basisrate und Trefferquote 103
    8.1.1 Auswirkung der Basisrate auf die Trefferquote 103
    8.1.2 Lösungsansätze für die klinische Praxis 108
    8.1.3 Lösungsansätze für die Forschung 109
  • 8.2 Robustheit von Basisraten 110
    8.2.1 Fragliche internationale Vergleichbarkeit 110
    8.2.2 Zeitliche Trends in Basisraten 110
    8.2.2.1 Beispiel Schweiz 110
    8.2.2.2 Beispiel Bayern 113
  • 8.3 Basisraten 113
    8.3.1 Deutschland 113
    8.3.1.1 Allgemeine und spezifische Rückfälligkeit für ausgewählte Straftatbestände 113
    8.3.1.2 Allgemeine und spezifische Rückfälligkeit für ausgewählte Straftatbestände in Abhängigkeit von Vorstrafen 115
    8.3.2 Basisraten Schweiz 116
    8.3.2.1 Allgemeine und spezifische Rückfälligkeit für ausgewählte
    Straftatbestände in Abhängigkeit von Geschlecht, Alter und Vorstrafen 116
    8.3.2.2 Allgemeine und spezifische Rückfälligkeit für ausgewählte Straftatbestände in Abhängigkeit von Vordelikten 117
    8.3.3 Angemessene Auswahl der Basisrate 118

9 Die Beantwortung unterschiedlicher Fragestellungen bei der Risikoeinschätzung 120

  • 9.1 Risikoeinschätzung zur Einweisung 121
  • 9.2 Behandlungsprognosen 122
  • 9.3 Protektive Merkmale 124
  • 9.4 Einschätzung des intramuralen Gewaltrisikos 125
  • 9.5 Risikoeinschätzung bei Lockerungen 129
    9.5.1 Empirische Daten und daraus abgeleitete Risikomerkmale bei Lockerungsentscheidungen 130
    9.5.2 Vorgehen bei Lockerungsentscheidungen 132
    9.5.2.1 Strukturierung des Entscheidungsprozesses 134
    9.5.2.2 Institutionelle und klientenunabhängige Entscheidungskriterien 136
    9.5.3 Merkmalssammlung für Lockerungsentscheidungen 136
  • 9.6 Risikoeinschätzung bei Entlassung 137
  • 9.7 Kurzfristige Risikoeinschätzung bei Bedrohungssituationen 139
    9.7.1 Fragestellung und Kontext 139
    9.7.2 Charakteristika der Beurteilung der Ausführungsgefahr 141
    9.7.3 Vorgehen bei der Risikoeinschätzung 142

10 Instrumente zur Risikoeinschätzung und deren Validitätsmerkmale 143

  • 10.1 Theoretischer Hintergrund 143
  • 10.2 Vielfalt der Instrumente 143
  • 10.3 Trennschärfe als Maßstab 144
  • 10.4 Unstrukturierte vs. strukturierte Risikoeinschätzung 145
  • 10.5 Der biostatistische Ansatz: Aktuarische Instrumente 145
    10.5.1 Validität aktuarischer Instrumente zur Risikoeinschätzung: Mindestanforderungen an das Studiendesign von Replikationsstudien 145
    10.5.2 Validität aktuarischer Instrumente zur Risikoeinschätzung:
    Kalibrierung und Trennschärfe 147
    10.5.3 Güte von Replikationsstudien 148
    10.5.4 Validität aktuarischer Instrumente zur Risikoeinschätzung 148
    10.5.5 Violence Risk-Appraisal Guide (VRAG) 149
    10.5.6 Sex Offender Risk Assessment Guide - SORAG 151
    10.5.7 Violence Risk-Appraisal Guide Revised (VRAG-R) 153
    10.5.8 Static-99 und Static-99R 155
    10.5.9 Static-2002/R 157
  • 10.6 Der strukturierte klinische Ansatz und SPJ-Instrumente 160
    10.6.1 SPJ im Vergleich zur aktuarischen und psychometrischen Methode 160
    10.6.2 Inkrementelle Validität des SPJ 160
    10.6.3 Inhaltsvalidität von SPJ-Instrumenten 161
    10.6.4 Prädiktive Validität (Trennschärfe) von SPJ-Instrumenten 161
    10.6.5 HCR-20 162
    10.6.6 SVR-20 165
    10.6.7 Stable-2007 167
    10.6.8 Forensisches Operationalisiertes Therapie-Risiko-Evaluations-System (FOTRES).... 169
    10.6.9 Structured Assessment of Violence Risk in Youth - SAVRY 172
    10.6.10 Structured Assessment of Protective Factors for Violence Risk (SAPROF) 174
  • 10.7 Der psychometrische Ansatz 176
    10.7.1 Die Validität psychometrischer Modelle als Grundlage der Risikoeinschätzung 176
    10.7.2 Das Psychopathiekonzept und die PCL-R von Robert D. Hare 177
    10.7.2.1 Entstehung des Psychopathiekonzepts 177
    10.7.2.2 Die Entwicklung der PCL-R 177
    10.7.2.3 PCL-R als Element der Risikoeinschätzung 178
    10.7.2.4 PCL-R im Risikomanagement 179
    10.7.2.5 Anwendungsvoraussetzungen der PCL-R 179
    10.7.2.6 Die deutschsprachige Version der PCL-R 180
    10.7.2.7 Die Psychopathy-Checklist: Screening Version (PCL-SV) 182
    10.7.2.8 Die Faktorenstruktur der PCL-R 182
    10.7.2.9 Psychopathy über die Lebensspanne 186
    10.7.2.10 Der Einsatz der PCL-R in der gutachterlichen Praxis 186
    10.7.3 Level of Service Inventory (LSI) 188
    10.7.3.1 The Psychology of Criminal Conduct 188
  • 10.8 SPJ-Instrumente zur kurzfristigen Risikoeinschätzung im intramuralen oder stationären Setting 192
    10.8.1 The Violence Risk Scale (VRS) 192
    10.8.2 Short-Term Assessment of Risk and Treatability (START) 195
    10.8.3 Dynamic Appraisal of Situational Aggression (DASA) 197
    10.8.4 Broset Violence Checklist (BVC) und die erweiterte Version (BVC-CH) 199
  • 10.9 Instrumente zur Risikoeinschätzung bei Intimpartnergewalt 200
    10.9.1 Interventionsorientierte Typologie von Intimpartnergewalt 200
    10.9.2 Trennung als Risikosituation und das Dilemma der Opfer 202
    10.9.2.1 Anforderungen an Risikoeinschätzungen bei Intimpartnergewalt 203
    10.9.2.2 Aktuarisches Assessment: Ontario Domestic Assault Risk Assessment (ODARA) 203
    10.9.2.3 Aktuarisches Assessment: Domestic Violence Risk Appraisal Guide (DVRAG) 205
    10.9.2.4 SPJ-Ansätze für Intimpartnergewalt: Spousal Assault Risk Assessment Guide Version 3 (SARA-V3) 207

11 Risikoeinschätzung bei Straftäterinnen 210

  • 11.1 Aktuarische Instrumente zur Risikoeinschätzung von Straftäterinnen 211
    11.1.1 Violence Risk-Appraisal Guide (VRAG) 211
    11.1.2 Ontario Domestic Appraisal Risk-Assessment (ODARA) 211
  • 11.2 SPJ-Instrumente zur Risikoeinschätzung von Straftäterinnen 212
    11.2.1 HCR-20 212
  • 11.3 Psychometrische Verfahren zur Risikoeinschätzung von Straftäterinnen 213
    11.3.1 PCL-R 213
    11.3.2 Level of Service Inventory Revised (LSI-R) 213
  • 11.4 Instrumente, die für die Anwendung bei Straftäterinnen konstruiert wurden 213
  • 11.5 Alternativen zum Einsatz von Instrumenten zur Risikoeinschätzung 214
  • 11.6 Grenzen der Interpretation der Ergebnisse und der verschiedenen Teilergebnisse (Prozentrang, Risikokategorie, Normwerte) 214

12 Individuelle Risikoeinschätzung und Offence Paralleling Behaviour (OPB) 215

  • 12.1 Hypothesenentwicklung für die Risikoanalyse im Einzelfall 215
  • 12.2 Hypothesengeleitetes Risikomanagement 217
  • 12.3 Offence Paralleling Behaviour 218
    12.3.1 Analyse der Tat(en) 219
    12.3.2 Funktionen der individuellen Delinquenz 221
    12.3.3 Das ABC-Schema zur Entstehung delinquenten Handelns 221
    12.3.4 Vorhersage, welches Verhalten in der Einrichtung als OPB gilt 222
    12.3.5 Konsequenzen für Risikomanagement und Behandlung 223

13 Risikokommunikation 226

  • 13.1 Problemstellung 226
  • 13.2 Stufen der Risikokommunikation 227
    13.2.1 Aktuarische Instrumente zur Risikoeinschätzung 227
    13.2.2 Zahlenverständnis in der Risikokommunikation 227
    13.2.3 Risikokommunikation und Risk-Management 229
    13.2.4 Optimierung der Risikokommunikation 231
  • 13.3 Risikokommunikation von Sachverständigen 231

14 Risikomanagement - Konvergenz zwischen Risikoeinschätzung und Behandlung 234

  • 14.1 Hypothesengeleitetes Vorgehen 235

15 Grenzen der Forensischen Risikoeinschätzung 239

  • 15.1 Grundsätzliches zu Risikoeinschätzungen 239
  • 15.2 Umgang mit Wahrscheinlichkeiten bei Risikoeinschätzungen 239
  • 15.3 Zeitliche Dimension der Risikoeinschätzung 240
  • 15.4 Testgütekriterien 240
  • 15.5 Trennschärfe 241
  • 15.6 Kalibrierung 243

16 Weiterentwicklung der Risikoeinschätzung - ein Ausblick 245

  • 16.1 Beurteilungszeiträume 245
  • 16.2 Fokussierung auf Interventionen 246
  • 16.3 Risikoeinschätzungen und die Self-Cancelling Prophecy 247
  • 16.4 Individualisierung 250
  • 16.5 Empirische Untersuchungen zur Risikoeinschätzung 250
  • 16.6 Intelligente Algorithmen 251
  • 16.7 Bedrohungsmanagement 251

17 Abfassung von Gutachten zur Risikoeinschätzung 253

  • 17.1 Qualitätsmerkmale 253
  • 17.2 Vierstufiges Konzept der Risikobeurteilung 255
    17.2.1 Referenzkategorie und Basisraten 255
    17.2.2 Individuelles Risikoprofil 256
    17.2.3 Hypothese zur Delinquenzgenese 257
    17.2.4 Risikomanagement 257
  • 17.3 Kasuistik 257
    17.3.1 Delinquenz 258
    17.3.2 Biografie 258
    17.3.3 Diagnosen zum Zeitpunkt der Verurteilung 259
    17.3.4 Zwischenanamnese seit der letzten Verurteilung 259
    17.3.5 Diagnostische Überlegungen bei der Begutachtung 261
    17.3.6 Risikoeinschätzung 261
    17.3.7 Zuordnung zu einer Gruppe, deren Rückfallhäufigkeit bekannt ist 262
    17.3.8 Strukturierte Professionelle Beurteilung (SPJ) 263
    17.3.9 Hypothese zur Delinquenzgenese und daraus abgeleitete individuelle Risikomerkmale 267
    17.3.10 Risikomanagement 267
    17.3.11 Risikoeinschätzung in Bezug auf Lockerungsstufungen 268
    17.3.12 Beantwortung der Gutachtensfragen 269

18 Ein Werkzeugkasten für das Risikomanagement - Risikoeinschätzung und Risikomanagement auf dem Weg durch die forensischen Einrichtungen 271

  • 18.1 Die Idee und ihre Umsetzung 271
  • 18.2 Erste Risikoeinschätzung 273
  • 18.3 Therapie 275
  • 18.4 Lockerung 276
  • 18.5 Entlassung 277

19 Die Instrumente im Werkzeugkasten 279

20 Anhang 283

  • 20.1 Integrierte Liste der protektiven und Risikovariablen (ILRV-R) 283
    20.1.1 Operationalisierung der Merkmale des ILRV-R 284
    20.1.1.1 A: Fakten zum Ausgangsdelikt 286
    20.1.1.2 B: Prädeliktische Persönlichkeit (Anamnestische Daten) 288
    20.1.1.3 C: Postdeliktische Persönlichkeitsentwicklung (Klinische Variablen) 292
    20.1.1.4 D: Der soziale Empfangsraum (Risikovariablen) 294
    20.1.2 Verlaufsdokumentation mit der ILRV-R 299
  • 20.2 Merkmalsliste für das Risiko-Screening (MRS) 301
    20.2.1 Begriffserläuterungen und Operationalisierungen der MRS 302
  • 20.3 Merkmalsliste zur intramuralen Risikoeinschätzung (MIR) 304
  • 20.4 Merkmalsliste für die Risikoeinschätzung bei Lockerungen (MRL) 307
  • 20.5 OCTAGON-Intervention 312
    20.5.1 Zielsetzung 312
    20.5.2 Hintergrund der Entwicklung 313
    20.5.3 Aufbau und Anwendung 313
    20.5.3.1 Schritt 1: Zieldelikt und Basisrate bestimmen 314
    20.5.3.2 Schritt 2: 8 Risikodimensionen bewerten und Typologie bestimmen 314
    20.5.3.3 Schritt 3: Dringlichkeit der Intervention beurteilen 317
    20.5.3.4 Schritt 4: Planen risikosenkender Interventionen 318
    20.5.4 Kodierblatt OCTAGON-Intervention 320
  • 21 Literatur 332
  • Autorenverzeichnis 351
  • Sachwortregister 
  • Tabellenverzeichnis
    Tabelle 6-1 Vierfeldertafel als Grundlage für die Berechnung von Odds-Ratios 80
    Tabelle 6-2 Vierfeldertafel in der Forensik 83
    Tabelle 6-3 Normwerte für die Rangposition (Prozentrang) im VRAG 87
    Tabelle 6-4 T-Werte und Prozentränge (PR) 89
    Tabelle 8-1 Anteil des PVW für ausgewählte Trennschärfekoeffizienten (AUC=.65-.77) in Abhängigkeit von der Prävalenz (Basisrate) 106
    Tabelle 8-2 Anteil des PVW für ausgewählte Trennschärfekoeffizienten (AUC=.78-.90) in Abhängigkeit von der Prävalenz (Basisrate) 107
    Tabelle 8-3 Basisrate für Rückfälligkeit bei Tötungsdelikten 114
    Tabelle 8-4 Basisrate für Rückfälligkeit bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung 114
    Tabelle 8-5 Basisrate für Rückfälligkeit bei Gewaltdelikten und Raub 114
    Tabelle 8-6 Basisrate für Rückfälligkeit bei sexueller Nötigung und Vergewaltigung 114
    Tabelle 8-7 Basisrate für Rückfälligkeit bei sexuellem Missbrauch 114
    Tabelle 8-8 Basisrate für Rückfälligkeit nach sechs Jahren bei sexuellem Missbrauch in Abhängigkeit
    von den Vorstrafen 115
    Tabelle 8-9 Basisrate für Rückfälligkeit nach sechs Jahren bei schwerer und gefährlicher Körperverletzung in Abhängigkeit von Vorstrafen 115
    Tabelle 8-10 Basisrate für Rückfälligkeit nach sechs Jahren bei Raub in Abhängigkeit von Vorstrafen 115
    Tabelle 8-11 Basisrate für Wiederverurteilung (Erwachsene) innerhalb von drei Jahren (Urteil 2014; Stand Strafregister: 2019) 116
    Tabelle 8-12 Basisrate für Rückfälligkeit innerhalb von drei Jahren nach einer Entlassung für ein Verbrechen oder ein Vergehen (Entlassungsjahr: 2013) 117
    Tabelle 9-1 Eigenschaften, die unter den Begriff Resilienz fallen (Küfner, 1999) 125
    Tabelle 9-2 Auffälligkeiten in den Tagen vor Zwischenfällen (Quinsey, 2000) 128
    Tabelle 9-3 Auffälligkeiten in den Tagen vor aggressiven Zwischenfällen (Quinsey, 2000) 129
    Tabelle 9-4 Lockerungshindernisse während stationären Unterbringung 135
    Tabelle 9-5 Unterschiedliche Risikomerkmale bei unterschiedlichen Risikoeinschätzungen 138
    Tabelle 10-1 Steckbrief VRAG 150
    Tabelle 10-2 Items des VRAG 150
    Tabelle 10-3 Steckbrief SORAG 152
    Tabelle 10-4 Items des SORAG 152
    Tabelle 10-5 Steckbrief des VRAG-R 154
    Tabelle 10-6 Items des VRAG-R 154
    Tabelle 10-7 Steckbrief des Static-99 156 
    Items des Static-99
    Steckbrief Static-2002
    Items des Static-2002
    Steckbrief des HCR-20 und HCR-20 V3
    Items des HCR-20
    Items des HCR-20 V3
    Steckbrief des SVR-20
    Items des SVR-20
    Steckbrief des Stable-2007
    Items des Stable-2007
    Steckbrief FOTRES
    Items des FOTRES
    Steckbrief des SAVRY
    Items des SAVRY
    Steckbrief des SAPROF
    Items des SAPROF
    Merkmale in der revidierten Psychopathie-Checkliste (PCL-R)
    entsprechend der Erstübersetzung von Born et al. (1996)
    Merkmale in der revidierten Psychopathie-Checkliste (PCL-R) entsprechend
    der Übersetzung im neuen deutschsprachigen Manual (Mokros et al., 2017)
    Merkmale der PCL-SV
    Merkmale des Faktor 1 der PCL-R: Selbstsüchtiger, gemütsarmer und gewissenloser Gebrauch Anderer
    Merkmale des Faktor 2 der PCL-R: Chronisch instabiler, antisozialer und sozial abweichender Lebensstil
    Drei-Faktoren-Struktur des PCL-R nach Cooke & Michie (2001)
    Die Vier-Facettenstruktur der PCL-R
    Facetten und Faktoren der PCL-R
    Die Merkmale der PCL:YV
    Die Relevanz von Untersuchungsdesigns in der Risk-Assessment Forschung (Bonta & Andrews, 2017, S.15)
    Steckbrief des LSI-R
    Items des LSI-R
    Steckbrief der VRS
    Items der VRS
    Steckbrief des START
    Items des START
    Steckbrief des DASA
    Items des DASA
    Steckbrief des BVC-CH 
    Tabelle 10-43 Items des BVC-20 (Rechenmacher & Müller, 2012) 200
    Tabelle 10-44 Steckbrief ODARA 204
    Tabelle 10-45 Items des ODARA 204
    Tabelle 10-46 Steckbrief des DVRAG 206
    Tabelle 10-47 Items des DVRAG 206
    Tabelle 10-48 Steckbrief des SARA-V3 208
    Tabelle 10-49 Items des SARA-V3 209
    Tabelle 12-1 Liste der Aspekte, die den subjektiven Hintergrund der Tat beleuchten (in Anlehnung an Howells, 2010) 220
    Tabelle 12-2 Häufige Funktionen von delinquentem Handeln (nach Daffern et al., 2007) 221
    Tabelle 13-1 Formate der Risikoformulierung 232
    Tabelle 14-1: Zusammenhang zwischen Behandlung, Rehabilitation und Risikoeinschätzung 237
    Tabelle 18-1 Entscheidende Zeitpunkte für eine intensivere Risikoeinschätzung 272
    Tabelle 18-2 Der Werkzeugkasten, seine Instrumente und die Zeitpunkte, zu denen sie angewendet werden sollten 278
    Tabelle 20-1 ILRV-R: Teilbereiche und Merkmale 285
    Tabelle 20-2 Kodierblatt ILRV-R 298
    Tabelle 20-3 Kodierblatt ILRV-R Verlaufsdokumentation 300
    Tabelle 20-4 Merkmalsliste MRS 301
    Tabelle 20-5 Merkmalsbeschreibung MIR 305
    Tabelle 20-6 Kodierblatt MIR 306
    Tabelle 20-7 Zusammenschau der Risikomerkmale für dynamisches Risikomanagement und Lockerungen aus verschiedenen Veröffentlichungen 308
    Tabelle 20-8 Merkmalsliste MRL - wichtige Merkmale 310
    Tabelle 20-9 Merkmalsliste MRL - weitere Merkmale 311
    Tabelle 20-10 Kodierblatt MRL 312
  • Abbildungsverzeichnis
    Abbildung 3-1 Sachverständige Beratung des Gerichts und der Staatsanwaltschaft
    und die Folgen für den Angeklagten 39
    Abbildung 3-2 Weichenstellung während der Unterbringung in Abhängigkeit von Risikoeinschätzungen 39
    Abbildung 6-1 Standard-Normalverteilung mit dem Mittelwert 50 und der Standardabweichung 10 88
    Abbildung 6-2 Interpretation eines Testergebnisses unter Berücksichtigung des Konfidenzintervalls 90
    Abbildung 8-1 PVW als Funktion der Prävalenz und der AUC 105
    Abbildung 8-2 Rückfallraten und die Anordnung von Freiheitsstrafen respektive Maßnahmen im zeitlichen Verlauf 112
    Abbildung 8-3 Beobachtete und vorhergesagte Rückfallraten im zeitlichen Verlauf für die Schweiz 112
    Abbildung 9-1 Altersverteilung aller Patienten und Patientinnen mit Zwischenfällen 126
    Abbildung 9-2 Untergruppen von Zwischenfällen und Tageszeit 127
    Abbildung 12-1 Hypothesengeleiteter Interaktionsprozess zwischen Prognose und Therapie (abgeleitet vom Program Development Evaluation; Gottfredson, 1984) 218
    Abbildung 12-2 Analyse der Deliktgenese zur Ableitung von Offence Paralleling Behaviour (OPB) 219
    Abbildung 12-3 Integration von individueller Analyse und empirischem Wissen 220
    Abbildung 12-4 Hypothesen für „Offence Paralleling Behaviour“ (OPB) im Beispielfall 223
    Abbildung 12-5 Aus dem Offence Paralleling Behaviour (OPB) abgeleiteter Behandlungsplan zur Überprüfung der Hypothesen zur Delinquenzgenese und zum Risikomanagement 224

Die Autoren

Prof.em. Dr.med. Norbert Nedopil - Seit 1984 spezialisiert in Forensischer Psychiatrie, von 1989 bis 2016 Leiter forensisch-psychiatrischer Universitätsabteilungen zunächst in Würzburg und ab 1992 in München. Seit seiner Emeritierung arbeitet er weiter als Gutachter, Supervisor und Dozent in der Weiterbildung für forensische Fachkräfte. Wissenschaftliche Schwerpunkte: Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung psychiatrischer Begutachtungen, Differenzierung und Bedingungsfaktoren menschlicher Aggression, Risikoerfassung und Risikokommunikation bei Straftätern, sowie ethische und rechtliche Fragen in der Psychiatrie. Autor oder Mitautor von 12 Fachbüchern und über 250 wissenschaftlichen Beiträgen in Fachzeitschriften und Fachbüchern und einem Sachbuch für interessierte Laien. Mitglied verschiedener Fachverbände und Fachbeirat mehrerer Fachzeitschriften.

Prof. Dr. phil. Jérôme Endrass - Studium der Psychologie, Psychopathologie und Philosophie. 1996 bis 2003 Wissenschaftler an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Seit 2003 in leitender Funktion im Zürcher Justizvollzug, seit 2019 als Forschungsleiter. 2008 Habilitation an der Universität Zürich und seit 2011 Co-Leitung der Arbeitsgruppe Forensische Psychologie an der Universität Konstanz. Seit 2021 ergänzend stellvertretende Co-Leitung der Forensischen Forschungsabteilung der Universität Basel. Fachpsychologe für Rechtspsychologie und Psychotherapie FSP sowie zertifizierter forensischer Gutachter der SGFP. Wissenschaftliche Schwerpunkte: Methoden der Risikoeinschätzung, Bedrohungseinschätzung, forensische Interventions- und Evaluationsforschung. Autor oder Mitautor von 4 Fachbüchern und über 130 wissenschaftlichen Beiträgen in Fachzeitschriften und Fachbüchern. Präsident der Sektion Forensische Psychologie der SGFP. Studiengangsleiter des Weiterbildungsmasters für Forensische Psychologie an der Universität Konstanz.

PD Dr. rer. nat. Astrid Rossegger - Studium der Psychologie und Kriminologie. Seit 2000 Spezialisierung im Bereich der Forensischen Psychologie. 2008 Promotion und 2016 Habilitation an der Universität Konstanz. Seit 2011 Co-Leitung der Arbeitsgruppe Forensische Psychologie an der Universität Konstanz. Seit 2019 stv. Forschungsleiterin des Zürcher Justizvollzugs sowie seit 2021 ergänzend stellvertretende Co-Leitung der Forensischen Forschungsabteilung der Universität Basel. Fachpsychologin für Rechtspsychologie FSP sowie zertifizierte forensische Gutachterin der SGFP. Wissenschaftliche Schwerpunkte: Methoden der Risikoeinschätzung, Bedrohungseinschätzung, forensische Interventions- und Evaluationsforschung. Autorin oder Mitautorin von 2 Fachbüchern und über 100 wissenschaftlichen Beiträgen in Fachzeitschriften und Fachbüchern. Vorstandsmitglied der Sektion Forensische Psychologie der SGFP. Studiengangsleiterin des Weiterbildungsmasters für Forensische Psychologie an der Universität Konstanz.

Dr. iur. Thomas Wolf - 1980 bis 2019 Richter, ab 1989 Vors. Richter am Landgericht Marburg (Straf-, Strafvollstreckungs- und Jugendkammer). 1990 bis 1993 Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim BVerfG; seit 1996 Kommentar zur StVollstrO Pohlmann/Jabel/Wolf; Mitautor „Mindestanforderungen für Prognosegutachten“ (2006) und „Empfehlungen für Prognosegutachten“ (2019) sowie „Standards für die Behandlung im Maßregelvollzug“ (DGPPN 2017). Seit 2000 umfangreiche Vortrags- und Fortbildungstätigkeit; Vorsitzender „Interdisziplinärer Arbeitskreis für forensische Psychiatrie und Psychologie“; Co-Autor forensisch-psychiatrischer Fachbücher. Seit 2020 Rechtsanwalt.

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