Details

Autor Streeck-Fischer, Annette; Cropp, Carola; Streeck, Ulrich; Salzer, Simone
Verlag Hogrefe Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 22.08.2016
Format 24 × 16,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 123 Seiten
Gewicht 258
Reihe Praxis der psychodynamischen Psychotherapie, Band 10
ISBN 9783801727017

Zu diesem Band der Reihe

Jugendliche mit ausgeprägter Borderline-Symptomatik haben  ein hohes Risiko, eine Borderline-Persönlichkeitsstörung zu entwickeln. Eine frühzeitige Behandlung ist daher wichtig. Die in diesem Buch vorgestellte Therapie von Borderline-Störungen im Jugendalter basiert auf der psychoanalytisch-interaktionellen Methode (PIM). Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf den Schwierigkeiten des Patienten, sich selbst und zwischen­menschliche Beziehungen zu regulieren.

Zunächst gehen die Autoren auf die Merkmale von Borderline-Störungen ein. Dabei wird auch die kombinierte Störung des Sozial-verhaltens und der Emotionen berücksichtigt, die als Vorläufer einer Borderline-Persönlichkeitsstörung angesehen werden kann. Die weiteren Kapitel stellen Entstehungsmodelle und das diagnostische Vorgehen vor. Ausführlich werden anschließend die Behandlungsprinzipien der PIM erläutert. Ein zentrales Charakteristikum der Methode ist der sogenannte „antwortende Modus“. Indem der Therapeut in der Interaktion mit dem Jugendlichen selektiv sein eigenes Erleben zur Sprache bringt, wird dieser darin unterstützt, die Folgen seines Verhaltens im inter-­aktionellen Kontext zu betrachten und so seine Beeinträchtigungen im Zusammensein mit anderen zu bearbeiten.

Die Behandlungsphasen der PIM im stationären Setting werden anhand von zahlreichen Praxisbeispielen illustriert. Empirische Befunde aus einer randomisiert-kontrollierten Studie belegen die Wirksamkeit der vorgestellten Therapie. Der Band bietet somit wertvolle Hilfen für die psychodynamische Behandlung von Borderline-Störungen im Jugendalter.

Aus dem Inhalt

Vorwort

1 Beschreibung der Störung

  • 1.1 Zu den Begrifflichkeiten „Persönlichkeitsstörung“, „Borderline-Persönlichkeitsorganisation“ und „strukturelle Störung“
  • 1.2 Persönlichkeitsstörungen im Kindes- und Jugendalter?
  • 1.3 Die Borderline-Persönlichkeitsstörung
  • 1.4 Kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen
  • 1.5 Entwicklung und Besonderheiten der Adoleszenz
  • 1.6 Komorbidität
  • 1.7 Differenzialdiagnose
  • 1.8 Epidemiologie
  • 1.9 Verlauf und Prognose
  • 1.10 Diagnostische Verfahren und Dokumentationshilfen 

2 Störungstheorien und Störungsmodelle

  • 2.1 Allgemeine Modelle der Borderline-Persönlichkeits- störung
    2.1.1 Modelle aus der Entwicklungsperspektive
    2.1.2 Das Borderline-Modell des Kindes- und Jugendalters aus der Sicht von Ich-Psychologie, Objektbeziehungspsychologie und Selbstpsychologie
    2.1.3 Die Borderline-Entwicklung als Folge von Traumatisierung
    2.1.4 Die Rolle von Bindung und Mentalisierung in der Borderline-Entwicklung
  • 2.2 Das Störungsmodell und der Behandlungsansatz der psychoanalytisch-interaktionellen Methode (PIM) . . . .
  • 2.3 Weitere psychodynamische Behandlungsansätze 

3 Diagnostik und Indikation

  • 3.1 Diagnostik
    3.1.1 Exploration der Symptomatik
    3.1.2 Entwicklungsgeschichte inklusive Elternanamnese
    3.1.3 Psychischer und psychopathologischer Befund
    3.1.4 Strukturdiagnostik/OPD-KJ-Diagnostik
    3.1.5 Lern- und Leistungsdiagnostik
    3.1.6 Somatische Differenzialdiagnosen
  • 3.2 Indikation 

4 Behandlung

  • 4.1 Allgemeine behandlungstechnische Aspekte der PIM
    4.1.1 Besonderheiten der psychotherapeutischen Behandlung von Jugendlichen
    4.1.2 Die Haltung des Therapeuten
    4.1.3 Der Umgang mit Übertragung und implizitem Beziehungswissen
    4.1.4 Der antwortende Modus
    4.1.5 Der Therapeut als realer und als virtueller Interaktionsteilnehmer
    4.1.6 Zum Primat der Selbstregulierung
    4.1.7 Zum therapeutischen Umgang mit Affekten
    4.1.8 Die Hierarchisierung therapeutischer Schritte
  • 4.2 Die stationäre Behandlung mit der PIM
    4.2.1 Allgemeine Rahmenbedingungen
    4.2.2 Besonderheiten bei der stationären Behandlung von Jugendlichen mit Borderline-Pathologie
    4.2.3 Die drei Phasen der stationären Behandlung mit der PIM
      4.2.3.1 Behandlungsphase 1: Stabilisierung und Aufbau der therapeutischen Allianz
      4.2.3.2 Behandlungsphase 2: Auf- und Ausbau von Ressourcen
      4.2.3.3 Behandlungsphase 3: Soziale Reintegration
    4.2.4 Die Elternarbeit
    4.2.5 Traumamodul 

5 Wirksamkeit der Methoden

  • 5.1 Wirksamkeit von Psychotherapie bei der Borderline- Persönlichkeits(entwicklungs)störung im Jugendalter
  • 5.2 Wirksamkeit des dargestellten Behandlungskonzepts

6 Varianten der PIM: Therapie von erwachsenen Patienten mit strukturellen Störungen 

7 Weiterführende Literatur

8 Literatur

Über die Autoren

Prof. Dr. med. Annette Streeck-Fischer, geb. 1946. 1983-2013 Chefärztin der Abteilung „Psychiatrie und Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen“ des Asklepios Fachklinikums Tiefenbrunn bei Göttingen. Seit 2009 Hochschullehrerin an der International Psychoanalytic University Berlin (IPU).

Dipl.-Psych. Carola Cropp, geb. 1980. Seit 2006 Mitarbeiterin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Asklepios Fachklinikums Tiefenbrunn.

Prof. Dr. med. Ulrich Streeck, geb. 1944. 1985-2011 ärztlicher Direktor des Asklepios Fachklinikums Tiefenbrunn. Apl. Professor für Psychotherapie und psychosomatische Medizin an der Georg-August-Universität Göttingen.

Prof. Dr. rer. nat. Simone Salzer, geb. 1976. Seit 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Georg-August-Universität Göttingen. Seit April 2016 Professorin für Klinische Psychologie und Psychoanalyse an der International Psychoanalytic University Berlin (IPU).

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