Details

Autor Schmitt, Peter
Verlag Meiner, F
Auflage/ Erscheinungsjahr 16.02.2021
Format 19 × 12,2 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 175 Seiten
Gewicht 226
ISBN 9783787339488

Zu diesem Buch

Die völlige Computerisierung der Lebenswelt entwickelt eine geradezu mahlstromartige Dynamik. Massenhaft sind die Köpfe über die Bildschirme gesenkt und starren auf vereinheitlichten Geräten auf die überall gleichen Apps. Von informationeller Autonomie kann keine Rede sein, dafür umso mehr von der »Fear of missing out«. Peter Schmitt analysiert in seinem fulminanten Essay diese neue Normalität.

Die Gewalt dieses Umbruchs, der seit wenig mehr als zehn Jahren stattfindet, ist philosophisch noch kaum begriffen. Die Digitalisierung zerrt uns mit wachsender Dynamik in eine Existenzweise hinein, für oder gegen die wir uns nicht entscheiden können. Sprache unterliegt dem Siegeszug der binären Codierung, Musik, verfügbar wie Wasser und Gas, verliert real an Kontur und Substanz. Individualität als grundlegendes Selbstverhältnis des Menschen diffundiert im Netz und Freiheit ist in der digital verwalteten Welt bedrohter denn je. Was bedeutet es, wenn der Mensch zum permanent überwachten Programmanwender wird? Schmitt geht es weder um eine Verteufelung der uns umgebenden Technik noch um eine ängstliche Schutzhaltung. Sein Buch zielt auf ein angemessenes Verständnis des Digitalen und ein damit zusammenhängendes neues, »postdigitales« Selbstverständnis der Anwender. Der Autor plädiert für eine zeitgemäße Medienkritik, die den Blick für die Unwahrscheinlichkeit der Situation schärft, in die unsere Gesellschaft sich hineinmanövriert hat.

Inhalt

Prolog

  • 1. Individualität: Verkehrsknotenpunkte des Allgemeinen - Digital verwaltete Welt - Beobachtung und Transparenz
  • 2. Emotionen: Mediale Emotionen - Fear Of Missing Out - Scham und Verdinglichung
  • 3. Technik: Das technische Unbewusste - Verzifferung - Mythos -
  • 4. Freiheit: Zellen im Gewissheitshaus - Suggestion von Wahlfreiheit - Formbestimmtheiten
  • 5. Wissen: Digitales Wissen - Extended minds /augmented humans - Big Data und das Ende der Theorie
  • 6. Bildung: Von der Halbbildung zur Unbildung - Microsoft 365 und Covid-1986 - Der postliterale Mensch
  • 7. Medien: Sprache - Bilder - Musik
  • 8. Gesellschaft: Digitale Öffentlichkeit - Corona und Agenda-Setting - Desinformation
  • 9. Ideologie: Gamifizierung - Memifizierung - Radikalisierung

Epilog / Literatur / Anmerkungen.

Stimmen zum Buch

„Mit ‚Postdigital‘ liegt eine erstaunliche und zukunftsweisende Analyse unserer Mediengesellschaft vor. (…) Nach dieser anregenden Lektüre sieht man sein Smartphone mit anderen Augen.“

Konrad Paul Liessmann, Doktorvater des Autors

Der Autor

Peter Schmitt ist Musiker und Philosoph. Er promovierte mit Auszeichnung bei Konrad Paul Liessmann über die Aktualität der Medienkritik bei Theodor W. Adorno und Günther Anders.

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