Details

Autor Stoller, Robert J.
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr Neuausgabe 08.2014
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 234 Seiten
Gewicht 358
ISBN 9783837923919

Zu diesem Buch

Was ist »Perversion« und wie kann man diesen Begriff überhaupt noch benutzen? Die Dynamik einer »normalen« geschlechtlichen Entwicklung wird erst durch die von Robert J. Stoller beschriebenen sexuellen Störungen voll verständlich. Er unterscheidet Perversion von anderen Formen der sexuellen Abweichung und stellt fest, dass der Hass das entscheidende Merkmal der Perversion ist. Dieser Hass, der sich durch den Wunsch definiert, anderen Personen Schaden zuzufügen, wird vom perversen Individuum als ein Akt der Rache empfunden. Er liegt allen perversen Handlungen zugrunde - ob sie nun Fantasie bleiben oder sich unmittelbar in der Realität entladen - und läuft stets auf die »Dehumanisierung« des Sexualobjekts hinaus.

Im vorliegenden Buch setzt sich Stoller mit den psychischen Energien auseinander, die Männer und Frauen in sexuelle Erregung versetzen. An faszinierenden Beispielen und Fallstudien weist er nach, dass Versagungen, Traumata und Konflikte, deren Wurzeln in der Kindheit liegen, sich durch ein prozesshaftes Geschehen, das sich der Fantasie bedient, in sexuelle Erregung verwandeln.

Inhalt

Einführung

Erster Teil: Definition

1 Abweichung, Variante und Perversion

2 Die Auswirkungen der neueren Sexualforschung auf die psychoanalytische Theorie: Konstitutionelle Bisexualität - Infantile Sexualität und Ödipuskomplex - Das Primat des Penis - Libidotheorie - Konflikt
Vererbung und Konstitution - Lerntheorie - »Taxonomie« - Kulturelle Bedingtheit

3 Varianten: Abweichungen, die keine Perversionen sind: Erbliche und andere konstitutionelle Faktoren - Postnatale Störungen der Hirnfunktion - Hermaphroditismus - Männliche Transsexualität - Kulturell bedingte Varianten - Faute de Mieux - Das Argument »Tier«: eine Pseudokategorie

4 Perversionen: Abweichungen, die keine Varianten sind

Zweiter Teil: Dynamik: Trauma, Feindseligkeit, Risiko und Rache

5 Pornographie und Perversion

6 Feindseligkeit und Geheimnis der Perversion: Die Bedeutung moralischer Verantwortlichkeit - Geheimnis und die Rolle der Feindseligkeit in der Perversion . Perversion und Normalität - Aggression

7 Perversion: Risiko oder Langeweile: Die sexuelle Phantasie - Sicherheitsfaktoren - Klinisches Material
Spaltung, Entmenschlichung, Fetischisierung, Idealisierung: Ungeschehenmachen

8 Symbioseangst und die Entwicklung der Männlichkeit: Zwei Theorien zur männlichen Entwicklung - Das transsexuelle »Experiment« - Die Pathogenese »latenter Homosexualität« - Geschlechtssymbiose - Symbioseangst - Perversion - Diskussion

9 Verbrechen als sexuelle Handlung

Dritter Teil: Soziale Fragen

10 Ist Homosexualität eine Diagnose?: Diagnosekriterien

11 Sexualität als Sünde

12 Die Notwendigkeit der Perversion

Bibliographie / Namenregister / Sachregister

Der Autor

Robert J. Stoller, 1925 - 1991, war Psychiater und Psychoanalytiker und lehrte Psychiatrie an der University of California, Los Angeles. Er trug wesentlich dazu bei, das Konzept der Unterscheidung von Sex als biologischem Geschlecht und Gender als Geschlechterrolle zu prägen.

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