Details

Autor Wrenger, Marco u. a.
Herausgeber AK OPD (Hg.)
Verlag Hogrefe AG
Auflage/ Erscheinungsjahr 22.04.2024
Format 22.5 × 16.5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 400 Seiten
Abbildungen mit Abb.
Gewicht 840
ISBN 9783456863306

Zu diesem Manual

Die Diagnose und Therapie von Traumafolgestörungen sind anspruchsvoll und komplex. Psychotherapeuten sehen sich zunehmend mit Patienten konfrontiert, bei denen eine Posttraumatische Belastungsstörung zumindest als Komorbidität vermutet wird, oft ohne klare Vorstellungen darüber, was eine traumafokussierte Behandlung tatsächlich beinhalten soll.

Es ist wichtig zu verstehen, ob eine Traumatherapie für den individuellen Patienten geeignet ist. Ebenso wichtig ist die Unterscheidung zwischen der Verarbeitung von unspezifischen belastenden Lebensereignissen und tatsächlichen psychischen Traumatisierungen. Das vorliegende Zusatzmodul soll als Ergänzung zum OPD-3-Manual dazu beitragen, diese Differenzierung zu schärfen, da dies erhebliche Auswirkungen auf die Auswahl der individuell geeigneten Psychotherapie hat.

Das Modul erweitert die Beurteilung der psychodynamischen Grundlagen um die Auswirkungen traumatischer Ereignisse auf die Psychodynamik. Es berücksichtigt, wie individuelle Voraussetzungen die Wahrnehmung und Verarbeitung traumatischer Ereignisse beeinflussen.

Die Co-Autoren: Markus Burgmer; Johannes Ehrenta; Matthias Heyng; Gisela Klauck-Steffens; Marco Wrenger

Aus dem Geleitwort

"Auf dieses Psychotraumatologie-Manual hat die „Psycho-Welt“ gewartet! Zum einen bekommt die Notwendigkeit einer Behandlungsplanung nach psychischen Traumatisierungen (leider) eine zunehmende Bedeutung. Und zum anderen werden die Zuschreibungen einer „psychischen Traumatisierung“ von Patient:innen selber, aber auch von der Allgemeinheit und Professionellen im Gesundheitssystem geradezu inflationär verwendet.

Vor diesem Hintergrund betonen die Autor:innen dieses Manuals als Teil der OPD-Publikationsfamilie zu Recht die Notwendigkeit einer Differenzierung zwischen der Verarbeitung allfälliger schwerer Belastungen auf der einen und psychischer Traumatisierungen im eigentlichen Sinne auf der anderen Seite. Das hier vorgestellte Zusatzmodul „Psychotraumatologie“ in Ergänzung zur Grundversion des OPD-3-Manuals erscheint hervorragend geeignet, diesen differenzierenden Blick zu schärfen. Die differenzialdiagnostische Kompetenz ist für alle Psychotherapeut:innen deswegen so grundlegend wichtig, weil die Konsequenzen für die differenzielle Psychotherapie-Indikation so gravierend sind!

Die Notwendigkeit einer Ergänzung des OPD-3-Grundmoduls wird für jede einzelne der vier Achsen sorgfältig abgewogen und begründet. Wo immer sinnvoll, wird betont, welches Potenzial bereits die Grundversion bietet, um die Folgen schwerer psychischer Belastungen abzubilden. Insofern vermeidet das von den Autor:innen entwickelte Psychotraumatologie-Zusatzmodul jede Doppelung in der Dokumentation. Das Zusatzmodul konzentriert sich vielmehr auf die Erfassung von psychischen Traumafolgen und deren Auswirkungen auf die Behandlungsplanung, die sich im Grundmodul bisher nicht erfassen lassen. Von den praktisch Tätigen werden die konkreten Formulierungsvorschläge in Ergänzung zu dem Interview-Tool im OPD-Grundmanual zur inhaltlichen Klärung in Bezug auf die zusätzlichen Items des Psychotraumatologie-Moduls sicher als ausgesprochen hilfreich erlebt. Zudem verdeutlichen die prägnanten Fallbeispiele im hinteren Teil des Buches sowohl das Potenzial einer traumafokussierenden Konfrontationstherapie, wie z. B. der EMDR-Methode, als auch die relative oder absolute Kontraindikation für eine traumakonfrontative Behandlung bei Patient:innen mit einer gering integrierten psychischen Struktur. Diese notwendige Differenzierung sollte zumindest allen Psychotherapeut:innen vertraut sein."  -  Gereon Heuft, Münster

Inhalt

Geleitwort

  1. Theoretischer Hintergrund
    1.1 Kurzer Überblick über die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD)
    1.2 Herausforderung „Trauma“ in der psychodynamischen Praxis
    1.3 Trauma und Lebensereignis
    1.4 Was sind zentrale intrapsychische Mechanismen der Verarbeitung von Lebensereignissen?
    1.4.1 Allgemeine Bewältigungssysteme
    1.4.2 Verarbeitung und Integration belastender Lebensereignisse bzw. Traumata
    1.5 Psychodynamische Modelle der Verarbeitung von Lebensereignissen und deren Folgen
    1.5.1 Der phasenhafte psychodynamische Verarbeitungsprozess von Traumata
    1.6 Operationalisierung von Lebensereignissen und Traumata, deren psychodynamische Verarbeitung und
    die Folgen im Kontext der OPD
    1.6.1 Ereignis
    1.6.2 Ereignisverarbeitung
    1.6.3 Folgestörung
    1.7 Notwendigkeit der achsenspezifischen Ergänzungen des OPD-3-Grundmanuals
  2. Darstellung des ergänzenden OPD-Moduls Trauma- und Lebensereignisverarbeitung
    2.1 Ressourcen und Vulnerabilität im OPD-3 Standardmanual
    2.2 Ereignis – Trauma oder Belastung?
    2.3 Ereignisspezifische Ergänzungen der OPD-3
    2.3.1 Achse I (Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen)
    2.3.2 Achse II (Beziehung)
    2.3.3 Achse III (Konflikt)
    2.3.4 Achse IV (Struktur)
    2.3.5 Klinische Prototypen
  3. Manualisierung des Moduls
    3.1 Ereignisspezifische Items der Achse I
    3.1.1 Indexereignis (T1C)
    3.1.2 Schwere des Ereignisses (T2.4.1.1 bis T2.4.1.6)
    3.1.3 Zeitfaktoren des Ereignisses (T2.5.4 bis T2.5.8)
    3.1.4 Einschätzung ereignisrelevanter Krankheits-, Veränderungs- und Behandlungskonzepte (T2.6.5,
    T2.7.5)
    3.1.5 Einschätzung der spezifischen Veränderungsressourcen und -hemmnisse des/der Patient:in (T2.8.1.3.1 bis T2.8.2.2.1)
    3.1.6 Einschätzung des subjektiven Ereigniserlebens des/ der Patient:in (T2.10 bis T2.11)
    3.2 Ereignisspezifische Items der Achse II
    3.3 Ereignisspezifische Items der Achse III
    3.4 Ereignisspezifische Items der Achse IV
  4. Spezifische Interviewtechniken des Moduls
    4.1 Voraussetzungen und allgemeine Grundprinzipien
    4.2 Die Eröffnungsphase
    4.3 Phase der Ermittlung von Beziehungsepisoden
    4.4 Ermittlung des Selbsterlebens, des Objekterlebens, der erlebten und faktischen Lebensgestaltung und Lebensbereiche
    4.5 Psychotherapiemotivation, Behandlungsvoraussetzungen, Einsichtsfähigkeit
  5. Implikationen für Fokusableitung und Therapieplanung
    5.1 Fokusableitung im OPD-3-Standardverfahren
    5.2 Fokusableitung und Therapieplanung mit dem Ergänzungsmodul Trauma
    5.3 Fallbeispiel
  6. Allgemeine Fallbeispiele mit Therapiefoki
    6.1 Verarbeitung von belastenden Ereignissen
    6.1.1 Prototyp A
    6.1.2 Prototyp B
    6.1.3 Prototyp C
    6.1.4 Prototyp D
    6.2 Traumaverarbeitung
    6.2.1 Prototyp A
    6.2.2 Prototyp B
    6.2.3 Prototyp C
    6.2.4 Prototyp D
    6.3 PTBS mit spätem Beginn
  7.  Zusammenfassung und Ausblick

Arbeitsmaterialien des Trauma-Moduls / Glossar / Literatur / Autoren / Sachwortverzeichnis / Hinweise zu Zusatzmaterialien des Trauma-Moduls

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Erscheint Ende April 2024, vorbestellbar