Details

Autor Schlesier, Renate
Verlag Athenäum Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 1981, erste Ausgabe
Einbandart/ Medium/ Ausstattung broschiert
Seiten/ Spieldauer 257 Seiten, mit Sachregister
Abbildungen kl.8°
Gewicht 208
Reihe Athenäums Taschenbuch, Band 148
ISBN 3-445-0448-0

Zu diesem Buch

»Die bisherige Rezeption der Freudschen Weiblichkeitstheorie (innerhalb und außerhalb der praktizierten Psychoanalyse) hat zwei grundlegende Mängel zu erkennen gegeben:

Die Rechtfertigung der Theorie wurde entweder durch Verharmlosung und Entschärfung oder durch dogmatische Verhärtung erkauft, während ihre Ergänzung und Korrektur den systematischen Zusammenhang der Konstruktion zerstückelte und die Abschleifung der in ihr zum Ausdruck kommenden realen Widersprüche mit sich brachte. Die krasse Ablehnung, die der Theorie entgegenschlug, führte schließlich dazu, bei voluntaristischen Gegen- und Abwehrpositionen Zuflucht zu suchen.« (Aus dem Vorwort)

Aus dem Inhalt

Vorbemerkung

Erster Teil: Phantasie und Realität - Zum Begriff der Konstruktion in Freuds psychoanalytischer Theorie

  1. Konstruktion und Rekonstruktion. Psychoanalyse als Archäologie. ´Nein` und ´Ja`
  2. Konstruktion der Hysterie. ´Erlöste Dämonen` und  ´redende Steine`
  3. Konstruktion und Aufklärung. Realität des Psychischen
  4. Rekonstruktion der »Urszenen«. Phantasie und Realität
  5. »Dammbauten«. Entwicklungs- und Abwehrvorgänge der Kindheit
  6. Frühkindliche Mythenbildung und Phobie. Kastration und Angst als Konstruktionen
  7. Lustprinzip, Todestrieb und ´Spannungslosigkeit`. Trieblehre als Hilfskonstruktion und Mythologie
  8.  Verdrängung und »Unsterblichkeit« als Triebschicksal. >Architektur< des psychischen Apparates. Das Unbewußte als Konfliktbegriff. Das Unbewußte als mythische Lokalität
  9. Phantasien als Hilfskonstruktionen. Mythenkritik und »historische Wahrheit« der Mythen
  10. »Dark Continent« und »gewachsener Fels«. Aufklärung und Remythologisierung in Freuds Weiblichkeitskonstruktion.

Zweiter Teil: Veranstaltungen und Verkörperungen - Zur Entstehung der Psychoanalyse aus der Hysterie-Analyse

  1. Architektur der Hysterie: »Kunstschöpfung« und kultische Veranstaltung
  2. »Redekur« und ´Körpersprache` der Hysterie
  3. »Schlimmheit« und »belle indifference«: Der hysterische Anfall als Veranstaltung
  4. »Hysterische Aura« und »Kränkung«. Materialisation der Sprache in der Hysterie
  5. Zur Entmythologisierung der Hysterie. Hysterische Bilder­sprache.´Bildersturm` durch die Kur
  6. Zur sexuellen Ätiologie der Hysterie. Der hysterische Anfall als »autoerotische Ersatzbefriedigung« und »Koitus­äquivalent«
  7. Hysterie-Analyse und Verdrängungslehre. Die Kategorie des »Peinlichen«. Phantasie und Realität
  8. »Affinität« der Hysterie zur Weiblichkeit. »Ubergroßes sexuelles Bedürfnis« und »zu weit getriebene Sexual­ablehnung«
  9. Resume

Dritter Teil: Zur Vorgeschichte der weiblichen Sexualität - Freuds Konstruktionen der Weiblichkeit

Erster Abschnitt: Prolegomena zu einer Kritik am Kastrationsmodell der Weiblichkeit

  1. Verdunkelung der sexuellen »Frühblüte«
  2. Spezificität des kindlichen Sexualtriebs: Unverbundene Mannigfaltigkeit
  3. Zur Kritik am Kastrationsmodell der Angst (a): »Ungleich-zeitigkeit« und »Nachträglichkeit« in der infantilen Sexual­entwicklung. Das Beispiel des >Wolfsmanns<
  4. »Unfruchtbarkeit« der kindlichen Sexualforschung: »Narzißtische Narbe« des Kindes und mütterliche Unzuläng­lichkeit
  5. Zur Kritik am Kastrationsmodell der Angst (b): »Rätsel der Sphinx« contra »Phallusprimat«. Das Beispiel des ´kleinen Hans`

Zweiter Abschnitt: Konstruktionen virtueller und negierter Weiblichkeit (A)

  1. »Ursprünglicher Autoerotismus«. »Maßlosigkeit« und »Ziel­losigkeit« der kindlichen »Liebe«
  2. »Haben« und »Sein«. Liebe und Identifizierung. Das Liebes­objekt, von dem die »Anziehung« ausgeht
  3. Zur Kritik an einer ontologisierten »Ablehnung der Weiblich­keit«. Verdrängung und Verneinung. Außen und innen. Das fremde, das feindliche Objekt

Dritter Abschnitt: Konstruktionen virtueller und negierter Weiblichkeit (B)

  1. Exkurs zu den psychoanalytischen Begriffen »Konflikt« und »Komplex«. »Aufklärbarkeit« epiphanischer Repräsen­tationen
  2. »Zertrümmerung« des männlichen Ödipuskomplexes. Der »Phallus« als Hilfskonstruktion der Entsexualisierung. »Verneinung« des weiblichen Genitales als Indiz verdrängter Geschlechterspannung
  3. Weiblicher Ödipuskomplex: »Entfaltung« zur Weiblichkeit als Entsexualisierung. Der Penisneid als Protest- und Verdrängungskategorie. Die ´Unfertigkeit` weiblicher Genitalität. Die ´Unmöglichkeit` »weiblicher Libido«. Die ´Unrealisiertheit` des Geschlechterverhältnisses.

Nachbemerkung

  • »Schicksal« und »Rätsel«: Die »verstümmelte« Weiblichkeit-Zum Problem des Verhältnisses von Entmythologisierung und Remythologisierung in Freuds psychoanalytischer Theorie

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB als verlagsfrischer Archivbestand; beim Verlag vergriffen.

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