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Autor Maio, Giovanni
Verlag Schattauer
Auflage/ Erscheinungsjahr 2., überarb. Aufl. 2017; 01.01.2018
Format 24,6 × 17,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 544 Seiten
Gewicht 1241
ISBN 9783608430660

"Ich plädiere für eine Beziehungsmedizin, für eine sprechende Medizin – daraus eröffnen sich alle möglichen Perspektiven für den Kranken. Heute wird das Gespräch mit dem Arzt abgewertet; wir bauen die Beziehungsmedizin ab und bauen die Apparatemedizin auf. Wir diskutieren über Sterbehilfe und Gentechnik. Aber die Medizin muss sich von den Machbarkeitsvorstellungen abwenden."

Aus einem Interview des Deutschlandfunk Kultur mit dem Autor

Zu diesem Buch

Medizin sollte keine angewandte Naturwissenschaft, vielmehr eine soziale Praxis im Dienste des Menschen sein. Als eine so verstandene Heilkunst, die den ganzen Menschen in den Blick nimmt, ist sie damit unweigerlich auf eine ethische Reflexion ihres Handelns angewiesen.

Doch was macht eine gute Handlung im Umgang mit kranken Menschen aus? Wie lässt sich eine differenzierte Ethik in der Medizin formulieren und begründen? Wie kann man sich orientieren angesichts oft kontroverser Wertüberzeugungen? Für eine solche Orientierung ist es wichtig, die Theorie mit der Praxis zusammenzuführen und die heutigen Problemlagen rückzubinden an ethisch-philosophische Grundfragen des Menschseins.

Das Lehrbuch des Medizinethikesr Giovanni Maio sucht in systematischer Weise nach Antworten auf drängende Probleme der heutigen Zeit. Es liefert eine umfassende und fundierte Übersicht sowohl über die zentralen ethischen Theorien (wie Tugendethik, Pflichtenethik Kants, Utilitarismus etc.) als auch über alle wesentlichen ethischen Problemfelder der modernen Medizin vom Anfang bis zum Ende des Lebens. Durch die Diskussion zahlreicher, vom Autor erlebter Patientengeschichten wird die ethische Reflexion praxisnah aufbereitet und zugleich in einen größeren Horizont menschlicher Grundfragen gestellt.

In der überarbeiteten und erweiterten Ausgabe greift Giovanni Maio auch Debatten der jüngsten Zeit auf – und beleuchtet systematisch die jeweiligen Argumentationsführungen. Einen besonderen Stellenwert nehmen die öffentlich emotional diskutierten Themen der Organtransplantation ein, die Diskussion um die neuen Methoden der Reproduktionsmedizin und Pränataldiagnostik (social freezing, Leihmutterschaft, nicht invasiver Pränataltest) ebenso wie die Beschneidung bei Minderjährigen und die Sterbehilfe, einschließlich des assistierten Suizids.

Das Buch richtet sich nicht nur an Studierende der Medizin, Philosophie und Theologie, sondern genauso an erfahrene Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, psychotherapeutisch Tätige und alle anderen Beteiligten im Gesundheitswesen. Es wendet sich darüber hinaus an alle kritischen Zeitgenossen, die sich für Grundfragen des Menschseins interessieren und einen fundierten Überblick über eine moderne Medizinethik suchen.

Stimmen zum Buch

"Ein treffender Titel, keine sedierende Rhetorik, kein falsches Pathos: Der Freiburger Medizinethiker Giovanni Maio stellt seine umfassende Darstellung unter den Blickwinkel des gelingenden Lebens. Längst überfällig, füllt sie eine Leerstelle auf dem Markt medizinethischer Kompendien, deren Mehrzahl sich in der Erörterung erschöpft, wie die Selbstbestimmung der Patienten im Alltag der Medizin sichergestellt werden kann. Auch Maio will niemandem das Selbstbestimmungsrecht streitig machen. Doch weiß er, dass autonome Wünsche von Patienten den Zielen der Medizin widersprechen können. Und er ist sich der Asymmetrie der Beziehung zwischen dem Leidenden und seinen Helfern bewusst. Auch das ausgeklügelste Patientengesetz wird nicht die Tatsache aus der Welt schaffen, die den amerikanischen Bioethiker Eric Cassell zu der Bemerkung veranlasste, der schlimmste Feind der Selbstbestimmung sei die Krankheit. (...)"

Aus der Einleitung einer umfassenden Rezension von Stephan Sahm in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zur Erstauflage

Über den Autor

Giovanni Maio, Prof. Dr. med., M.A.; Arzt und Philosoph; Universitätsprofessor für Medizinethik und Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; langjährige internistisch-klinische Erfahrung; Mitglied verschiedener regionaler und überregionaler Ethikkommissionen, Mitglied der Zentralen Ethikkommission für Stammzellforschung der Bundesregierung, Mitglied des Ethik-Beirates der Malteser-Trägergesellschaft, Mitglied des Ausschusses für ethische und juristische Grundsatzfragen der Bundesärztekammer

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