Details

Autor Turnheim, Michael
Verlag Diaphanes
Auflage/ Erscheinungsjahr 15.05.2009
Format 21 × 13,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 240 Seiten
Gewicht 319
Reihe Subjektile
ISBN 9783037340677

Zu diesem Buch

Der Wiener Psychoanalytiker und Theoretiker Michael Turnheim (1946-2009) kommt in seinem neuen Buch gleich zu Beginn auf den Punkt: Psychoanalyse als Praxis und in ihrer Theorie ist in Auflösung begriffen; das Phantasma ihrer Einheit sei gefallen und falle immer noch. Doch Turnheim erzählt damit keine Verfallsgeschichte, behaupte nicht die sich selbst ›abgewickelnde‹ Psychoanalyse, im Gegenteil: Der dieser Diagnose entsprechende Ort, bzw. Nicht-Ort der Psychoanalyse erlaube, sie bei passender Gelegenheit wieder zurückzukoppeln an Anfänge, die ihr per se immer schon eingeschrieben waren.

Anhand von Lektüren, die Turnheim von Freud über Lacan und weiter zu Jacques Derridas Beitrag zur Psychoanalyse führen, fragt der Autor, wie der gegenwärtige Stand und Zustand der Psychoanalytiker und der Psychoanalyse wieder angeschlossen werden könne an die Spaltungen der Szene, welche die Psychoanalyse selbst ja (be-)schreibt: die Spaltung zwischen der seit jeher vollzogenen Setzung eines metaphysischen Bezugs zu Normen, zum Vater und zum Monotheismus einerseits, sowie der Zersetzung, Aufschiebung, Subversion dieses Bezugs, der sich in der Immanenz des Sprechens und Erlebens der Subjekte artikuliert, andererseits.

Stimmen zum Buch

»Mit der Vernunft schlafen ist nicht nur ein Zeugnis hoher Belesenheit, in dem es um die packendsten Probleme geht, welche Lacans Verwendung der Philosophie stellt. Dieses Buch hat auch eine politische Dimension. Turnheim sucht in ihm nicht minder Auswege aus dem dogmatischen Engpass des institutionellen Lacanismus. Weil er dabei nicht der Einzige ist, wird er auch gelesen. Sein Buch ist ein Wachruf. Es will helfen, endlich zu ergründen, was Lacan ›die Vernunft seit Freud‹ nannte.«

Franz Kaltenbeck, in der Psyche

Über den Autor

Michael Turnheim (* 22. Oktober 1946 in Wien; † 27. November 2009 in Paris) lehrte und praktizierte als Psychoanalytiker in Paris und Wien.

Leben und Werk: Turnheim hat eine psychoanalytische Ausbildung bei Jacques Lacan absolviert (von dem er das Seminar «Die Psychosen» übersetzt hat). Er arbeitete in Wien und Paris als Psychoanalytiker, war promovierter Mediziner, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, hielt Vorlesungen über Freud, Lacan und Derrida an der Medizinischen Fakultät der Universität in Wien, die ihn 2009 zum Universitätsprofessor ernannte. Turnheim war Abteilungsleiter einer Tagesklinik für psychotische und autistische Kinder. Er hat die Schriften des Psychoanalytikers Herbert Silberer herausgegeben und selbst zahlreiche Titel veröffentlicht zu klinischen und historischen Fragen der Psychoanalyse.

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