Details

Autor Glauser, Friedrich
Herausgeber Echte, Bernhard (Hg.)
Verlag Diogenes
Auflage/ Erscheinungsjahr 28.02.1989
Format 18 × 11,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 320 Seiten
Gewicht 265
Reihe Diogenes-TB
ISBN 9783257217353

Zu diesem Roman

Unfall oder Mord? Wachtmeister Studer recherchiert in einer Umgebung, die Glauser aus eigener Erfahrung nur zu gut gekannt hat: »Eine Geschichte muß irgendwo spielen. Die meine spielt im Kanton Bern, in einer Irrenanstalt. Was weiter?… Man wird wohl noch Geschichten erzählen dürfen?« (Friedrich Glauser in seiner ›Notwendigen Vorrede‹)

Die Heil- und Pflegeanstalt Randlingen im Kanton Bern in den Zwanzigerjahren: Der Direktor ist verschwunden, der Patient Pieterlen, ein Kindsmörder, unbemerkt entwichen.

Wachtmeister Studer, erfahrener Kriminalist und Menschenkenner, ein Bernerisches Original, bedächtig und ein wenig auch Melancholiker, blickt hinter die Kulissen der beschaulich gelegenen psychiatrischen Klinik, hinter die Theorien und Therapien; ´Klappsmühle` ist der umgangssprachliche Ausdruck - gleichermassen verwendet von den Insassen und den Außenstehenden. Studer versucht mit seinen Ermittlungen nicht nur, einem Verbrecher auf die Spur zu kommen, sondern er denkt nach, stellt Fragen die sich hinter den einfachen Fragen auftun und tritt bei seinen Erkundungen folferichtig eine Reise in die Grenzregionen von Vernunft und Irrationalität an, die keineswegs klar voneinander zu trennen sind – Matto, der Geist des Wahnsinns, regiert überall und spinnt seine silbernen Fäden … - Eine spannende und psychologisch enorm aufschlußreiche Lektüre.

Der Autor

Friedrich Glauser, (1896–1938), geboren in Wien, war von Entwurzeltsein und Rastlosigkeit geprägt. Er wurde von seinem Vater wegen »liederlichen und ausschweifenden Lebenswandels« entmündigt; er verbrachte etliche Jahre seiner Jugend in Erziehungsheimen, später in Gefängnissen und psychiatrische Kliniken, und er war lange morphiumsüchtig und diente nach Aufenthalten in Italien und Belgien und Frankreich. In Zürich geriet er in ein wahnwitziges Karussell von Irrenanstalten, Zuchthäusern und Kliniken, und ein erster Versuch, sich daraus zu befreien, war die Fremdenlegion. 1938 fiel er, einen Tag vor der geplanten Hochzeit mit einer Krankenpflegerin – wahrscheinlich durch eine Überdosis Schlafmittel –, in eine tiefe Bewusstlosigkeit, aus der er nicht mehr erwachte. Friedrich Glauser war ein suchender Freigeist, ein Sprchsensibler: zu Lebzeiten verkannt, gilt Glauser heute als einer der wichtigsten Vertreter der Schweizer Literatur.

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