Details

Autor Hüls, Ansgar Michael
Verlag Königshausen u. Neumann
Auflage/ Erscheinungsjahr 07.2013
Format 23,5 × 15,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Engl. Broschur
Seiten/ Spieldauer 484 Seiten
Gewicht 840
Reihe Epistemata Literaturwissenschaft, Band 784
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-003421_AC

Zu diesem Buch

Die deutschsprachige Literatur erlebt mit den Brüdern Mann, mit Schnitzler, Hofmannsthal und Rilke um 1900 zweifelsohne eine Sternstunde. Zur selben Zeit machen mit Nietzsche und Freud auch in der Psychologie und Philosophie deutschsprachige Denker europaweit auf sich aufmerksam, die heute, rund 100 Jahre später, nicht an Faszination eingebüßt haben. Kaum minder faszinierend erscheint in der Retrospektive der erstaunliche Rekurs in den prominentesten Arbeiten der genannten Dichter und Denker auf ein Motiv, das auch in der bildenden Kunst jener Zeit, etwa bei James Ensor, zu einiger Popularität gelangt ist. Die Rede ist von der Maske. Nietzsche diagnostiziert, der Mensch bestehe aus mehreren »verschiedenen ›Personae‹ (und Masken)«.

Nicht erst bei Nietzsche, sondern seit jeher ist die Maske untrennbar mit der Frage nach der eigenen Person (lat. persona: Maske), der eigenen Identität verknüpft. Angesichts der auffälligen Verquickung von Maskenmotivik und Identitätsproblematik in Literatur, Philosophie und Kunst gerade um 1900 ist es überaus bemerkenswert, dass dieses Phänomen in der literaturwissenschaftlichen Forschung bislang unbeachtet geblieben ist. Dabei lassen sich mit Blick auf die Larve einzigartige intertextuelle und -disziplinäre Verbindungslinien aufzeigen, wie gesellschaftliche und personale Identität auch über die Grenzen des deutschsprachigen Raums hinaus philosophisch ausgeleuchtet und künstlerisch verarbeitet werden.

Inhalt

I Einleitung

II Theoretische Grundlagen und vorbereitende Untersuchungen

  • II. 1 Grundlegende Gedanken zur Maske
  • II. 2 Die kulturellen Wurzeln der Maske in der griechischen Antike
  • II. 3 Das Motiv der Maske im historischen Längsschnitt
  • II. 4 Grundzüge der literarischen Moderne unter besonderer Berücksichtigung des Maskenmotivs
  • II. 5 Die Maske in der modernen Kunst
  • II. 6 Friedrich Nietzsches ‚Philosophie der Masken‘

III Maske und Gesellschaft

  • III. 1 Zur Signatur der Frühen Moderne. Ein kultur- und sozialgeschichtlicher Überblick
  • III. 2 Masken und Tabus. Gesellschaftliches Leben zwischen Sozialnorm und Maskenfreiheit
  • III. 2.1 Nicht nur zur Karnevalszeit. Maskenspiele und Liebesabenteuer
  • III. 2.2 Maskenreigen und Rollenspiele. Arthur Schnitzlers Gesellschaftsskizzen
  • III. 3 Die Anpassung des Bürgers. Carl Sternheims und Thomas Manns ‚Maskenmenschen‘
  • III. 4 Des masques! j'en vois partout. Zur Maske in der phantastischen Literatur um 1900
  • III. 5 Schauspieler-Diskurs und Theatrum mundi-Atmosphäre
  • III. 6 His beauty had been to him but a mask.
    Zur Maske im englischen Ästhetizismus
  • III. 7 Ertrag und weiterführende Gedanken

IV Maske und Ich

  • IV. 1 Moderne Selbstbilder. Zur Ich-Krise in Literatur und Gesellschaft um 1900
  • IV. 2 Aber es galt zu erfahren, was ich eigentlich sei.
    Das Motiv der Maske in Rainer Maria Rilkes
    Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
  • IV. 3 Das gewöhnliche ‚Ich‘ eine unbedeutende Aufrichtung - eine Vogelscheuche. Die Maske in Hugo von Hofmannsthals Romanfragment Andreas
  • IV. 4 Realitäts- und Identitätsverlust. Zur Maske in Arthur Schnitzlers Traumnovelle
  • IV. 5 Die Identitätskonstruktion des Hochstaplers und Lebens-Künstlers Felix Krull

V Schluss und Ausblick

Bibliographie

Der Autor

Dr. Ansgar Michael Hüls hat an der Universität Trier Germanistik, Anglistik und Erziehungswissenschaften studiert und dort 2012 im Bereich Neuere deutsche Literaturwissenschaft promoviert.

Kaufoption

49,80 €