Marias jungfräuliche Mutterschaft

Erstausgabe. Grinstein IV,32436; Hayn/G.IX,561f. Goodland 590

»Jede sanfte Erhöhung ist ein symbolischer Wunsch zur Berührung. So ladet uns Alles in der Natur figürlich und bescheiden zu seinem Genuß ein, und so dürfte die ganze Natur wohl weiblich, Jungfrau und Mutter zugleich sein.« (Novalis)

Zu dieser Erstausgabe

Der Autor bezieht sich bei dieser Arbeit auf die psychoanalytische These, „daß der Mythus ein dem Traum des Einzelnen analoges Phantasieprodukt eines Volkes ist“, um daraus „die unbewußten Wünsche des mythenbildenden Volkes aufzudecken“.

Erste Ausgabe dieses interessanten Werks, das neben dem klassischen Maria-Problem auch die „phallische Komponente der Christus-Vorstellung“ eingehend behandelt. Mit umfangreichem Sach- und Namenregister.

Aus dem Inhalt

Einleitung

• Über den Stoff
• Über die Methode

Analyse

Marias Darbringung

• Der mystische Stoff
• Weihe
• Fackel, Kerze
• Der Segen des Priesters
• Ausgebreitete Arme
• Stufen steigen
• Weben
• Aufgelöstes Haar
• Gottgeweihte Jungfrauen
• Schleier
• Lilie, Myrte

Josefs Auserwählung

• Der mystische Stoff
• Stab, Rute
• Wettbewerb
• Sieg

Marias Verkündung

• Der mystische Stoff
• Schlange
• Wort
• Zunge
• Hauch, Wind
• Blick strahl
• Regen
• Flügel
• Zweig, Szepter
• Schwert
• Einhornjagd
• Mühle

Maria-Symbole

• Vorbemerkung
• Arche, schiff
• Buch
• Erde, Paradis
• Brunnen, Quelle
• Gefäß
• Stadt, Festung
• Tempel, Brautgemach, Bundeslade
• Verschlossen
• Tor, Tür, Fenster
• Schwarz

Die phallische Komponente der Christus-Vorstellung

• Vorbemerkung
• Ego et Patar unum sumus
• Die Geburt der Helden Der Medizinmann
• Vorhaut
• Fisch
• Esel
• Hammer
• Kreuz
• Tod und Auferstehung

Schluss

• Die mystischen Tendenzen

Register

Über den Autor

Adolf Josef Storfer (1888–1944), studierter Jurist und Literaturwissenschaftler, später Publizist, gehörte schon früh zum Wiener Kreis um Sigmund Freud. Als Leiter des Psychoanalytischen Verlags in Wien besorgte er die Herausgabe zahlreicher psychoanalytischer Titel, darunter die der Gesammelten Werke Freuds oder die ersten Jahrgänge des legendären Almanach der Psychoanalyse. 1938 floh Storfer vor den Nationalsozialisten nach Shanghai, wo er die Exilzeitschrift »Die Gelbe Post« begründete, und von dort aus weiter nach Australien, wo sich sein Weg verliert.

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB die kulturwissenschaftliche Arbeit des Freud-Schülers Josef Storfer als ein besonders gut erhaltenes Exemplar der Erstausgabe in der besseren Bindungsvariante des Verlags in Leinen, bei der ungewöhnlicherweise zusätzlich der Deckel der Orig.-Broschur mitgebunden wurde. Der Leineneinband für sein Alter mit erstaunlich geringen Gebrauchs- und Altersspuren; minimal fingerfleckig, innen ist das Buch sehr gut und noch erstaunlich frisch.