Details

Autor Wolfskehl, Karl
Herausgeber Köhn, Eckhardt (Hg.)
Verlag Das Arsenal
Auflage/ Erscheinungsjahr 2011
Format 20,5 × 12,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 148 Seiten
Gewicht 180
ISBN 9783921810569

Zu diesem Buch

Karl Wolfskehls Essais sind weitgehend unbekannt. Erschienen in den wichtigsten Zeitungen und Zeitschriften der 1920er Jahre, verbindet sich in ihnen die Leichtigkeit des Feuilletons mit der Kraft einer Sprache, die aus den Quellen der deutschen und jüdischen Literatur seit dem Barock schöpft. Wolfskehl behandelt Phänomene der Alltagskultur im Licht einer reflektierten Tradition, die darauf zielt, den "Sprung ins Helle" zu wagen. "Nächstes und Surreales" hat Walter Benjamin darin erkannt. Festmachen läßt es sich an Begriffen wie Bild, Aura, Maske, Zauber und Glück. In welchem Maße zu dieser Sphäre des erfüllten Augenblicks die Bücherwelt gehören kann, zeigen seine Gedanken zur Bibliophilie.

Aus einer ausführlichen Rezension des Buches

"(...) Aus diesen beiden Sammlungen hat Eckhardt Köhn nun eine charakteristische, wenngleich schmale Auslese von 20 Feuilletons und kleineren Aufsätzen zusammengestellt, die – so bleibt zu hoffen – neues Interesse für den Essayisten Wolfskehl wecken möchte. Kenntnisreich wird hier eine Einführung in ein noch immer inspirierendes Denken geboten, so in dem wunderbaren Titelaufsatz „Lebensluft“ mit der Reflexion über die Aura, die jedes Lebewesen und Ding umgibt und erhält, oder das Plädoyer für die den Augenblick, den Zufall in „Spielraum“, denn – so Wolfskehl – „ohne ein bißchen Unverhofft kann Leben nicht gedeihen.“

Seine Gedanken über die „Metaphysik des Clowns“ und „Zur Psychologie des Zirkus“ haben nichts an Frische eingebüßt und „Der Kampf ums gute Essen“ empfiehlt sich heute als Antidot gegen die Monotonie der Fernseh-Kochsendungen und -wettbewerbe unserer Zeit. (...) In seinem vorzüglichen Nachwort weist Eckhardt Köhn auf die Besonderheit der Wolfskehl’schen Essayistik hin. Ihre Stärke liegt nicht in der argumentierenden Darlegung, sondern ergibt sich aus der Art ihrer Formulierung. Es sind diktierte Texte, was sich auch in ihrem Gestus ausdrückt, der von Wolfskehls von Zeitgenossen immer wieder gerühmten „Wortmächtigkeit bei lebendiger Rede“ (Köhn) geprägt ist. Seine Essays entwickelte er meist von einer These her, die sie einleiten, und er führte dann seinen Gedankengang gleichsam als Monolog vor seinen Lesern aus. Dabei liegt der Reiz seiner Texte nicht zuletzt in seiner Fähigkeit zu bildhaften und evokativen Prägung, die „ihre bloß deskriptive Funktion transzendiert“ (Köhn). Ein Charakteristikum, das seine Prosa mit seiner Dichtung teilt.

Der sorgfältig edierte und typografisch schön gestaltetet Band darf, dafür ist dem Verlag zu danken, als eine Hommage an den Autor angesehen werden."

Friedrich Voit, auf: literaturkritik.de

Der Autor

Karl Wolfskehl (1869-1948) Schriftsteller und Herausgeber der Zeitschrift 'Blätter für die Kunst' sowie der Sammlung 'Deutsche Dichtung', mußte als Autor jüdischer Abstammung 1933 über die Schweiz und Italien ins neuseeländische Exil gehen, wo sein bedeutendstes Spätwerk, insbesondere Lyrik, entstand.

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