Leben als Konflikt

Zu diesem Buch

Anhand von bisher unveröffentlichtem Material entwirft Martin Dehli die Biographie Mitscherlichs vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts: Sie führt von den nationalrevolutionären Zirkeln um Ernst Jünger und Ernst Niekisch im Berlin der frühen dreißiger Jahre über Exil und Gefangenschaft nach Heidelberg und Frankfurt, von wo aus Mitscherlich sein Wirken entfaltete.

Mitscherlich erscheint hier nicht als Ikone, vielmehr in all dem Facettenreichtum und der Unmittelbarkeit, die Mitscherlichs politischem und wissenschaftlichem Wirken das Gewicht verliehen und so seinen Beitrag zur Modernisierung der deutschen Wissenschaft und Gesellschaft erst möglich gemacht haben.

Pressestimmen

»Alexander Mitscherlich, so zeigt diese Biographie, stand als Arzt und Wissenschaftler keineswegs über den Dingen, sondern war politisch wie intellektuell stärker in die Irrungen und Wirrungen seiner Zeit verstrickt, als ihm selber bewußt war. Indem Dehli diese Verstrickungen offen legt und manches liebgewordene Klischee über Mitscherlich destruiert, leistet er eine Arbeit, die zu den vornehmsten Aufgaben der Psychoanalyse gehört: Entidealisierung von Personen und Verhältnissen.« (Hans-Martin Lohmann, Frankfurter Rundschau, 21.3.2007)

Über den Autor

Martin Dehli, geb. 1971, studierte Neuere Geschichte und Philosophie in Tübingen, Paris und Bochum und lebt heute in Berlin.