Details

Autor Küchenhoff, Joachim; Warsitz, Rolf-Peter
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr Neuausgabe 01.2017
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 221 Seiten
Gewicht 326
ISBN 9783837925777

Überarbeitete Neuausgabe des erstmals 1992 bei Königshausen & Neumann erschienenen Titels

Zu diesem Buch

Joachim Küchenhoff und Rolf-Peter Warsitz entwickeln Konzepte und diskutieren Modelle, um psychoanalytische Techniken des Zuhörens und Verstehens für die Therapie von PatientInnen mit psychotischem Erleben zu nutzen. Für ihre kritische Reflexion klinischer Haltungen und Techniken greifen sie auf die Interpretation wichtiger Werke aus Literatur und Musik, Theorien zum musikalischen Hören sowie philosophische Ansätze zurück.

Um besser zu verstehen, was psychotisches Erleben ist und wie ein anderes Zuhören in Psychoanalyse, Psychiatrie und Psychotherapie diesem Erleben gerecht werden könnte, befassen sich die Autoren mit theoretischen Konzepten der Psychoanalyse und Psychopathologie sowie mit deren historischer Entwicklung und ergänzen sie um klinische Fallvignetten. Für ihre kritische Reflexion klinischer Haltungen und Techniken nutzen sie die Interpretation wichtiger Werke aus Literatur und Musik, Theorien zum musikalischen Hören sowie philosophische Ansätze.

Aus dem Inhalt

I. Einleitung: Auf dem Wege zu einer therapeutischen Akustik

II. Die Spur des ganz Anderen: Freuds Nosografie und der psychotische Text: Am Beispiel Friedrich Hölderlins

  • In der Umnachtung oder Wie zu lesen sei
  • Freuds Nosografie und der psychotische Text
  • Hermeneutik und Hermetik oder: Die Spur des ganz Anderen der Psychose
  • Symptom oder Kunst: Die parataktische Struktur von Hölderlins später Lyrik
  • Allusionen und Illusionen

III. Die Grenzen der Psychopathologie: Schizophrenieforschung und Literarisierung psychotischer Erfahrungen

Die Dissoziation des Ich als Erfahrung und als Krankheit
Die Sprachlosigkeit der klinischen Psychopathologie
Der intermediäre Raum des Körpers, der Sprache und der Institution

IV. Biografie und Zeit: Zur Zeiterfahrung in Neurose und Psychose

  • Zwei klinische Vignetten
  • Zur Konstruktion der Lebensgeschichte im Moment der Gegenwart
  • Chronos, Aion, Kairos

V. Sprachkörper und Körpersprache: Psychoanalytische Psychosentheorie nach Lacan

  • Über die Schwierigkeit, klinische Phänomene der Psychose zu theoretisieren
  • Die Psychosentheorie J. Lacans
  • Die »semantische Dissoziation«: Versuch einer linguistischen Erweiterung der klinischen Psychosentheoreme
  • Sprachkörper und Körpersprache: Wider den therapeutischen Nihilismus der klinischen Theorie

VI. Leiberfahrung als Übergangsphänomen: Die Wiederherstellung der symbolischen Ordnung im »Übergangsleib«

  • Von der vaterlosen Gesellschaft zum Verlust der väterlichen Metapher
  • Die Verwerfung des »Namen des Vaters« und der Untergang des Imaginären in der Schizophrenie Psychotherapie der Schizophrenie als Rekonstruktion des Übergangsleibes

VII. Erinnern oderWiederholen?: Zur Psychopathologie und Psychoanalyse in und nach den Weltkriegen

  • Einleitung: Von der gesellschaftlichen »Trübung« wissenschaftlicher Erkenntnisse
  • Die psychiatrischen Gewehre hinter der Front und das unbewusste Schuldgefühl des Kriegspsychiaters
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg: »Hier geht das Leben auf eine merkwürdige Weise weiter«
  • Die uneingelösten Ansprüche des Todestrieb-Konzeptes
  • Wiederholen oder Durcharbeiten?

VIII. Anatomie des dritten Ohres: Techniken des Zuhörens in der Psychoanalyse

  • Von der Telegrafie zur Telepathie:
  • Regressionen des Hörens
  • Hörprobe
  • Zu den Regressionen des Hörens in der Philosophie: Von der Stimme zur Gestimmtheit (die phänomenologische Regression)
  • Akroomenik und Parakustik – Vorstudien zu einer therapeutischen Akustik

IX. Psychotische Erfahrungen und Übergangsphänomene: Therapeutische Wege einer Umkehr der Verwerfung

  • Einleitung
  • Krieg, Katastrophe, Wahn: Am Beispiel des Aias und des Odysseus
  • Tina S.: Kassandra, Heilige Johanna, Irre?
  • Therapeutische Arbeit im Übergangsraum: Gibt es eine Umkehrung der Verwerfung?
  • Die Entdeckung der Zeit in der Psychose

X. Die Eigenständigkeit der psychoanalytischen Erfahrung und die Pluralität der psychoanalytischen Konzeptualisierung

  • Einführung
  • Kasuistische Erläuterung
  • Theoretische Schlussfolgerungen: Negative Anthropologie und Ansätze einer dialektischen Epistemologie der Psychoanalyse
  • Erkenntnisanthropologische Konsequenzen: Skizzen einer dialektischen Methodologie der Psychoanalyse
  • Zusammenfassung

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