Details

Autor Reddemann, Luise; Wöller, Wolfgang
Verlag Hogrefe Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Aufl. 08.07.2019
Format 24 × 16,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 109 Seiten
Gewicht 236
Reihe Praxis der psychodynamischen Psychotherapie, Band 11
ISBN 9783801729615

Zu diesem Band der Reihe

Die Bezeichnung „Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung“ steht für ein Spektrum von Störungsbildern, das typischerweise als Folge chronischer und kumulativer Traumatisierungen auftritt. Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen befinden sich häufig in einem festgefahrenen Muster von Kontrollverlust, Hilf­losigkeit und Abhängigkeit. Eine Therapie, die auf einzelne Symptome wie z.B. Depression oder eine „einfache“ Post­traumatische Belastungsstörung fokussiert, wird ihnen häufig nicht gerecht. Der vorliegende Band stellt ein psycho­dynamisches therapeutisches Vorgehen für diese Patientengruppe vor. Es hat zum Ziel, die Selbstheilungstendenzen zu fördern und so eine gesunde Weiter­entwicklung der Person zu ermöglichen.

Nach einer Beschreibung des Konzepts der Komplexen Post­traumatischen Belastungsstörung wird auf Störungstheorien und -modelle sowie das diagnostische Vorgehen eingegangen. Ausführlich erläutern die Autoren anschließend die Therapie. Ein zentraler Aspekt der Behandlung ist es, mithilfe gezielter Interventionen die Wiederaufnahme des Traumaverarbeitungsprozesses zu fördern. Dazu gehören z.B. Imaginationen zur Emotionsregulierung, die Benennung, Validierung und Differenzierung von Gefühlen und die Förderung der Selbstfürsorge. Ebenso werden Voraussetzungen und Methoden für die Traumaexposition illustriert. Ein abschließendes Kapitel geht auf die Wirksamkeit der Behandlungsmethode ein.

Aus dem Inhalt

Einleitung

1 Beschreibung der Störung

  • 1.1 Bezeichnung
  • 1.2 Definition
  • 1.3 Epidemiologische Daten
  • 1.4 Verlauf und Prognose
  • 1.5 Differenzialdiagnose
  • 1.6 Komorbidität

2 Störungstheorien und -modelle

  • 2.1 Traumagenese
  • 2.2 Psychoanalytische Modellbildungen
  • 2.3 Dissoziations- und Gedächtnisforschung
  • 2.4 Neurobiologisch fundierte Entwicklungs- und Bindungsforschung

3 Diagnostik

  • 3.1 Diagnostik der Symptomatik einer Komplexen  Posttraumatischen Belastungsstörung
  • 3.2 Diagnostik psychischer Traumatisierungen
  • 3.3 Diagnostik dissoziativer Störungen

4 Behandlung

  • 4.1 Allgemeine Prinzipien der Arbeit mit komplex traumatisierten Patientinnen
    4.1.1 Psychodynamisches Beziehungsverständnis
    4.1.2 Phasenorientiertes Vorgehen
    4.1.3 Förderung salutogenetischer Faktoren und Ressourcen- aktivierung
    4.1.4 Keine Entfaltung der Pathologie in der therapeutischen Beziehung
    4.1.5 Stellenwert von Imaginationen
    4.1.6 Beobachtende Haltung
    4.1.7 Strukturbezogene Interventionen
    4.1.8 Ego-State-Arbeit
  • 4.2 Therapeutische Beziehung
    4.2.1 Aufbau und Aufrechterhaltung einer haltenden Beziehung
    4.2.2 Parteiliche Abstinenz
    4.2.3 Der Umgang mit Übertragungsphänomenen
  • 4.3Psychoedukation
  • 4.4 Traumaspezifische Stabilisierung (Phase 1)
    4.4.1 Imaginationen zur Emotionsregulierung
    4.4.2 Schutz vor weiterer Traumatisierung
    4.4.3 Benennung, Validierung und Differenzierung von Gefühlen
    4.4.4 Eigene Bedürfnisse wahrnehmen
    4.4.5 Selbstfürsorge fördern
    4.4.6 Progressionsorientierte Interventionen
    4.4.7 Stärkung des Selbstwertgefühls
    4.4.8 Zusammenfassung
  • 4.5 Traumaexposition (Erinnerungsarbeit) (Phase 2)
    4.5.1 Voraussetzungen
    4.5.2 Beobachtertechnik
    4.5.3 Hinweise zur Anwendung von EMDR bei komplex traumatisierten Patientinnen
  • 4.6 Die Phase des Trauerns und Neubeginnens (Phase 3)
  • 4.7 Umgang mit speziellen Situationen
    4.7.1 Selbstverletzendes Verhalten
    4.7.2 Grenzüberschreitungen und destruktive Persönlichkeits- anteile
    4.7.3 Aggressives Verhalten
    4.7.4 Maligne Introjekte
    4.7.5 Dissoziative Symptome

5 Wirksamkeit der Methode

  • 5.1 Allgemeines zur Wirksamkeitsforschung bei Komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung
  • 5.2 Die Studie von Lampe et al über das Konzept der Psychodynamischen Imaginativen Traumatherapie (PITT)
  • 5.3 Weitere Studien mit vergleichbaren Konzepten zur Behandlung der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung

Literatur

Über die Autoren

Prof. Dr. Luise Reddemann, geb. 1943. Nervenärztin und Psychoanalytikerin. 1985–2003 Leiterin der Klinik
für Psychotherapie und psychosomatische Medizin des Evangelischen Johannes-Krankenhauses in Bielefeld. Seit 2007 Honorarprofessorin für Psychotraumatologie und psychologische Medizin an der Universität Klagenfurt. Durchführung zahlreicher Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen.

PD Dr. Wolfgang Wöller, geb. 1952. Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie
für Neurologie und Psychiatrie, Psychoanalytiker. Ärztlicher Direktor und Leitender Abteilungsarzt der
Abteilung 1 (Schwerpunkt Traumafolgeerkrankungen) der Rhein-Klinik, Krankenhaus für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie, Bad Honnef. Lehrtätigkeiten an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, am
Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Düsseldorf sowie in Kigali/Ruanda.

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