Details

Autor Hesse, Hermann (Text); Wolf, Marie (Gestaltung)
Verlag Edition Büchergilde
Auflage/ Erscheinungsjahr 16.03.2017
Format 19,5 × 15 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 72 Seiten, mit Lesebändchen
Abbildungen Mit 15 vierfarbigen Illustrationen und einer Nachbemerkung der Illustratorin. Fester Einband mit schillerndem Papier.
ISBN 9783864060663

Ein fast vergessener Text des Nobelpreisträgers Hermann Hesse neu entdeckt, psychologisch präzise beobachtet, sprachlich dicht, eine meisterliche Erzählungt; lässig und provozierend illustriert von der Künstlerin Marie Wolf: Ein Junge zwischen der Angst vor und der Liebe zu seinem Vater und im Konflikt gelähmt, welcher ihm der anerzogene calvinistische Glaube aufbürdet.

Der elfjährige Hermann sucht nach der Schule Trost bei seinem Vater. Doch der ist nicht da. Enttäuscht wühlt Hermann in seinen Sachen und klaut von den kostbaren getrockneten Feigen. Ängstlich und mit schlechtem Gewissen wartet er auf Bestrafung – vergebens: „Er wusste ja alles! Und er ließ mich tanzen, ließ mich meine nutzlosen Kapriolen vollführen, wie man eine gefangene Maus in der Drahtfalle tanzen lässt, ehe man sie ersäuft.“

Als Hesse diese Erzählung schrieb, lagen die Begebenheiten, an die er sich hier erinnert, fast dreißig Jahre zurück. Die topographische ebenso wie die psychologische Präzision des Geschilderten, die sich über Jahrzehnte hinweg unauslöschlich in allen Einzelheiten bewahrt hat, verrät, wie einschneidend dieses Erlebnis gewesen sein muß, das sich am 11. November 1889 zugetragen hat.

Ausgehend von der Feigenepisode beschreibt Hesse das schwierige Verhältnis zum Vater. Sein 11-jähriges Ich ist bedrückend weltverdrossen und von Angst gezeichnet. Wolfs Illustrationen stehen in starkem Kontrast zu dem düsteren Gedankenstrom. Entstanden ist diese Erzählung knapp drei Jahre nach dem Tod seines verehrt / verhassten Vaters und kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs.

Stimmen zu dieser Erzählung

„Das Chaos, der Kampf in der Seele eines Heranwachsenden, die unentrinnbare Hassliebe zwischen den Generationen ist hier (…) in Vollendung geschildert und analysiert und für alle Zeiten gültig festgehalten.“

Michael Kleeberg, in: Die Welt

Der Autor

Hermann Hesse (1877–1962) wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur und 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Seine Bücher wurden in mehr als 70 Sprachen übersetzt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen unter anderem Der Steppenwolf, Siddhartha, Unterm Rad, Peter Camenzind und Narziß und Goldmund.

Die Illustratorin

Marie Wolf, geboren 1991, studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seit ihrem Abschluss 2014 arbeitet sie als freiberufliche Illustratorin. Nach Die Wahrheit und dem Kalender Telling Time, einer Zusammenarbeit mit Mehrdad Zaeri, erscheint nun ihr zweites Buch bei der Büchergilde.

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