Details

Autor Gansel, Carsten
Verlag Galiani Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch
Auflage/ Erscheinungsjahr 1. Auflage; 05.05.2022
Format 22 × 15,1 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Einband - fest (Hardcover)
Seiten/ Spieldauer 560 Seiten
Abbildungen 35 s/w-Abbildungen, Vor- und Nachsatz bedruckt
Gewicht 776
ISBN 9783869712505

Zu diesem Buch

Otfried Preußler war ein deutscher Junge wie viele. Außer, dass er mit 17 anfing zu schreiben. Er kam mit 19 Jahren an die Ostfront und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Dort rettete er sich – nicht zuletzt – durch das Schreiben. Was er dort erlebte, wie ihn diese Zeit prägte und welche Kämpfe Otfried Preußler mit sich selbst ausfocht, erzählt Carsten Gansel anhand aufsehenerregender Archivfunde und autobiographischer Texte.

Carsten Gansel zeigt, auf welche Weise seine Eltern und die böhmische Landschaft mit ihren Mythen, Sagen und Legenden, und wie Krieg und Gefangenschaft Otfried Preußler prägten und in spätere Werke wie etwa Krabat eingingen. Bei der biografischen Spurensuche hat er zahlreiche Dokumente aus schwer zugänglichen russischen Archiven aufgespürt und gänzlich unbekannte Texte von Otfried Preußler zutage gefördert.

Auch Teile eines Jahrzehnte später entstandenen Autobiografie-Projektes und eines unveröffentlichten Romanvorhabens liefern neben unbekannten Gedichten, Briefen, Notizen, Berichten ein eindrucksvolles Bild eines Autors, der wie viele andere seiner Generation auf existenzielle Weise in die Zeitläufte des 20. Jahrhunderts geriet und seinen eigenen Weg fand.

Inhalt

Statt einer Vorbemerkung
Schreiben, um zu überleben
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
I . Wohin die Spuren führen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15
II
. Herkunft kenntlich machen
Die Eltern Ernestine und Josef Syrowatka
. . . . . . . . . . . . .
24
III
. Josef Syrowatka und das Sudetenland
Heimatforschung als Lebensaufgabe
. . . . . . . . . . . . . . . . .
37
IV
. Otfried Preußler – die frühen Prägungen
Von der Macht des Geschichtenerzählens
. . . . . . . . . . . . .
49
V . Vom Verlust des kulturellen Gedächtnisses
Erinnerungen an den Vater
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
57
VI
. »Im Namen der Republik!«
Das Urteil
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
70
VII
. Josef Preußler und die Jahre ab 1938
Reichenberger Kripplkunst und ihre Folgen
. . . . . . . . . . .
79
VIII
. »Verlorene Jahre?«
Ein neu gefundener Nachlasstext
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
86
IX
. Otfried Preußlers Spur führt nach Prag
Das Schreiben beginnt
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
106

X . Ein junger Autor,
der »mit beiden Beinen im Leben steht«
Otfried Preußler
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
126
XI
. Erzählen über Jugend im Dritten Reich
Otfried Preußlers Erzählung vom »Erntelager Geyer«
. . . .
130
XII
. Eine Postkarte aus der
DDR
Autobiografisches
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
143
XIII
. »Eine Woche nach dem Abitur rückte ich ein«
Beginn einer Kriegsbiografie
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
147
XIV
. Stationen einer Kriegsbiografie
Lyrisches Schreiben zwischen Hoffen und Verlust
. . . . . .
165
XV
. »Bessarabischer Sommer«
Ein unbekanntes Manuskript
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
175
XVI
. »Haltet mir einen Platz frei in eurer Nähe drüben«
Traumatisches Erinnern
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
191
XVII
. »Bei Leoba am Pruth brach alles zusammen«
Der Weg in die Gefangenschaft
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
211
XVIII
. »Den Rest des Weges mußte ich barfuß zurücklegen«
Otfried Preußler und das Kriegsgefangenenlager
in Jelabuga
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
224
XIX
. »Schreib das auf, Preußler! Schreib
das unbedingt auf!«
Im Silikatlager von Kasan
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
251

XX
. Zwischen Agitation und Kunst
Franz Fühmann, Otfried Preußler und das
»Künstlerkommando«
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
276
XXI
. Ein Biedermeierschauspiel
Otfried Preußler und die Lagerbühne im
Silikatlager Kasan
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
306
XXII
. »Ein frohes Herz und ein unbeugsamer Wille
sind alles in der Gefangenschaft«
Kriegsgefangenenpost, der Schock der Aussiedlung
und neue Hoffnung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
318
XXIII
. Vom »Versuch, ein Problemstück zur Debatte
zu stellen«
Letzte Monate in der Kriegsgefangenschaft
und das Schreiben
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
349
XXIV
. »Aber Pläne sind da und das ist schließlich
die Hauptsache«
Otfried Preußlers Neuanfang
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
380
XXV
»Zuerst bin ich stempeln gegangen«
Heimkehrer können nicht heimkehren
. . . . . . . . . . . . . . .
404
XXVI
. »Dieses dauernd in Zwiespalt geraten –
mit sich selber – und seinem Gewissen«
Otfried Preußlers Zeitstück »Mensch Nr
. 2301«
. . . . . . . . .
420
XXVII
. »Mit Ausnahme von Briefen schreibe ich
immer noch ziemlich viel«
Der Sagenstoff vom »Spinnradlmacher«
. . . . . . . . . . . . . .
444

XX
. Zwischen Agitation und Kunst
Franz Fühmann, Otfried Preußler und das
»Künstlerkommando«
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
276
XXI
. Ein Biedermeierschauspiel
Otfried Preußler und die Lagerbühne im
Silikatlager Kasan
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
306
XXII
. »Ein frohes Herz und ein unbeugsamer Wille
sind alles in der Gefangenschaft«
Kriegsgefangenenpost, der Schock der Aussiedlung
und neue Hoffnung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
318
XXIII
. Vom »Versuch, ein Problemstück zur Debatte
zu stellen«
Letzte Monate in der Kriegsgefangenschaft
und das Schreiben
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
349
XXIV
. »Aber Pläne sind da und das ist schließlich
die Hauptsache«
Otfried Preußlers Neuanfang
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
380
XXV
»Zuerst bin ich stempeln gegangen«
Heimkehrer können nicht heimkehren
. . . . . . . . . . . . . . .
404
XXVI
. »Dieses dauernd in Zwiespalt geraten –
mit sich selber – und seinem Gewissen«
Otfried Preußlers Zeitstück »Mensch Nr
. 2301«
. . . . . . . . .
420
XXVII
. »Mit Ausnahme von Briefen schreibe ich
immer noch ziemlich viel«
Der Sagenstoff vom »Spinnradlmacher«
. . . . . . . . . . . . . .
444

Stimmen zum Buch

"Carsten Gansel ist es somit gelungen, mit mehreren Erstveröffentlichungen und mit spektakulären Aktenfunden einen neuen Blick auf das Leben des großen Schriftstellers Otfried Preußler zu werfen."

Anke Jahns, auf: NDR Kultur, 6. Juni 2022

Der Autor

Carsten Gansel, Jahrgang 1955, ist Professor für Neuere Deutsche Literatur und Mediendidaktik in Gießen. Bei Galiani hat er bereits das von ihm in Russland aufgespürte Manuskript Heinrich Gerlachs Durchbruch bei Stalingrad (2016) sowie dessen Odyssee in Rot (2017) herausgegeben. 2020 erschien mit Wir Selbst von Gerhard Sawatzky eine weitere literarische Entdeckung von Gansel.

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