Details

Herausgeber Plappert, Stefanie; Deutsches Filminstitut und Filmmuseum e.V. (Hg.)
Verlag DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Auflage/ Erscheinungsjahr 14.07.2021
Format 18,0 × 2,0 × 24,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 172 Seiten
ISBN 9783887991067

»Katastrophen kennt allein der Mensch, sofern er sie überlebt;
die Natur kennt keine Katastrophen.«

Max Frisch: Der Mensch erscheint im Holozän, 1979

Zu diesem Begleitband der gleichnamigen Ausstellung

Nur noch die Spitze der Freiheitsstatue ragt aus einer Eiswüste, Los Angeles liegt nach einem Erdbeben in Trümmern, Pompeji geht in Rauch und Feuer unter, der Luxusdampfer treibt rumpfaufwärts in den eisigen Fluten des nördlichen Atlantiks: Wirkmächtige Bildinzenierungen von menschen- und naturgemachten Katastrophen, die sich den Menschen aus der Perspektive des behaglichen Kinosessels eingeprägt haben – auch wenn wir sie „nur“ aus dem Kino kennen.

Seit wann stellen sich die Menschen Katastrophen vor? Welche Motive und Erzählungen jagen ihnen zugleich wohlige Schauer und größte Furcht ein? Welche Bilder vom Schlimmstmöglichen herrschten wann vor? Den populären Bildwelten und Darstellungsformen aus Kunst, Literatur und Massenmedien seit der Renaissance wird meist die Perspektive der Naturwissenschaft gegenübergestellt: „echte“ Katastrophenvorstellungen versus die „imaginierten“ der Kunst oder des Kinos.

Doch stimmt dieser Gegensatz? Der Text- und Bildband kommt zu einem anderen Schluss: Künstlerische Vorstellungen vom Schlimmstmöglichen haben immer einen wahren Kern und einen realen Anlass, und wissenschaftliche Veranschaulichungen beziehen sich oft auf bekannte Bilder, um ihre Forschung und bisweilen auch ihre Warnungen zu illustrieren. Dabei wird deutlich: Beide vereinen die menschlichste aller Hoffnungen, dass das Ende nicht das Ende sein möge!

Die von namhaften Istitutionen und zahlreichen Filmwissenschaftlern, Kunstwissenschaftlern und NaturwissenschaftlerInnen mit Expertise und Beiträgen ermölichte Ausstellung des Deutschen Filminstituts - Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main, wird ergänzt und begleitet durch einen aufwendig gestalteten Katalogband, der in nur 500 Exemplaren gedruckt wurde. Ein umfangreicher Abbildungsteil beleuchtet menschheitsgeschichtliche Katastrophenvorstellungen in Kunst, Realität und Medien und kontrastiert beschriebene und bildliche Vorstellungen von Katastrophen; abschließend skizzieren VertreterInenn unterschiedlicher Disziplinen (Kulturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Religionswissenschaft, Psychologie sowie KüstlerInen, FilmemacherInnen und viele andere ihre Zukunftsvorstellungen, ebenso Utopien wie Dystopien. Sie gelangen zu je ganz unterschiedlichen Beantwortungen der Frage, was nach dem Ende wohl kommen mag – aber dass etwas kommen wird, darüber sind sie sich einig.

Als Autor:innen konnten – neben einer großen Zahl an Expert:innen für endzeitliche Vorstellungen – Dr. Solvejg Nitzke (TU Dresden), Prof. Dr. Jörg Trempler (Univ. Passau), Prof. Dr. Dr. hc Volker Mosbrugger (Naturforschungsgesellschaft Senckenberg) und Dr. Jakob Lillemose (Desaster-Forscher, X and beyond) gewonnen werden. Ein umfangreicher Abbildungsteil und eine Katastrophen-Filmografie runden das Buch ab.

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