Details

Autor Le Soldat, Judith
Herausgeber Judith Le Soldat-Stiftung; Gsell, Monika (Hg.)
Verlag frommann-holzboog
Auflage/ Erscheinungsjahr 26.03.2020
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 547 Seiten
Abbildungen 1 Abb.
Gewicht 704
Reihe Judith Le Soldat-Werkausgabe, Band 3
ISBN 9783772826832

»Ein erregender Kopfstoß«

Monika Gsell, Zürich, März 2015

Zu diesem Band der Ausgabe

Kritisch ediert, kommentiert und eingeleitet von Monika Gsell.

Judith Le Soldats (1947–2008) Beitrag zur Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorie beinhaltet eine grundlegende Revision der klassischen Auffassung des Ödipuskomplexes und, darauf aufbauend, eine neue psychoanalytische Theorie der Homosexualität.

Die auf 5 Bände angelegte, mit editorischem Kommentar und Schlagwortverzeichnis versehene Werkausgabe macht Le Soldats Schriften in ihrem konzeptuell eng aufeinander bezogenen Zusammenhang zugänglich. Sie umfasst die Erstveröffentlichung der beiden aus dem Nachlass herausgegebenen Bände zur Homosexualität, legt die vergriffenen Monografien von 1989 und 1994 neu auf und versammelt die in verschiedenen Zeitschriften erschienenen Artikel in einem Band.

Zu diesem Band der Werkausgabe

Mit Band 3 der Werkausgabe wird Judith Le Soldats 1994 erstmals erschienene Theorie der ödipalen Entwicklung neu aufgelegt, und dies unter dem von der Autorin ursprünglich vorgesehenen Titel ›Raubmord und Verrat‹. Denn anders als der etwas sperrige Titel der längst vergriffenen Erstausgabe (›Eine Theorie menschlichen Unglücks‹), wirft uns Raubmord und Verrat mitten ins Geschehen – die inneren Verhängnisse nämlich, in die wir uns Le Soldat zufolge im Verlaufe der ödipalen Entwicklung unvermeidlich verstricken.

Es ist auch kein Zufall, dass der Titel an einen Kriminalroman erinnert: Denn mit Raubmord und Verrat sind nicht nur zwei bedeutsame Ereignisse des inneren, ödipalen Plots benannt – auch die Methode, mit der die Autorin ans Werk geht, erinnert an die akribische Spurensuche eines Detektivs. Schauplatz des Geschehens ist nichts Anderes als »Irmas Injektion« – Freuds Initialtraum der Psychoanalyse. Was Le Soldat hier aufdeckt, enthüllt ein ganz anderes und unvergleichlich viel heftigeres Drama als es die klassischen psychoanalytischen Konzepte zum Ödipus-Komplex bisher annehmen ließen.

Über die Autorin

Judith Le Soldat (1947–2008) ist in Budapest geboren und in Zürich aufgewachsen. Sie studierte an der Universität Zürich Psychologie und promovierte 1978 bei Ulrich Moser mit einer theoretischen Arbeit zur psychischen Regulation des Selbstwertgefühls. Ihre Ausbildung zur Psychoanalytikerin absolvierte sie am Psychoanalytischen Seminar Zürich (PSZ), unter anderem bei Fritz Morgenthaler und Paul Parin. 1975 nahm sie ihre Tätigkeit als Psychoanalytikerin in eigener Praxis auf und begann am PSZ zu unterrichten. Parallel zu ihrer klinischen Tätigkeit arbeitete Le Soldat an einer eigenständigen und systematischen Weiterentwicklung der psychoanalytischen Triebtheorie: 1989 erschien ihre erste Monografie, die sich mit der gesellschaftlichen Tabuisierung der Aggressionslust und der Wirkung von ungebundener Aggressionsenergie in psychischen Strukturbildungsprozesen beschäftigte.

1994 legte Le Soldat eine grundlegende Revision der psychoanalytischen Auffassung der ödipalen Entwicklung vor. Ab 1996 arbeitete sie an einer neuen, auf ihren bisherigen klinischen und theoretischen Erkenntnissen basierenden psychoanalytischen Theorie der Homosexualität. Zu dieser Theorie gibt es zwei bisher unveröffentlichte Manuskripte, die als Band 1 und 2 der Judith Le Soldat-Werkausgabe erscheinen werden.

Bezugshinweis

Diese Werkausgabe kann bei der SFB subskribiert werden, wodurch sich der Preis der Einzelbände reduziert. - HIER gelangen Sie zur Subskriptionsbestellung dieser Ausgabe.

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