Journal für Psychoanalyse

Zu dieser Ausgabe

Kinder suchen nie auf eigenen Wunsch eine Behandlung auf, Jugendliche selten. Sie werden gebracht von Eltern oder anderen Dritten, die aus eigener Motivation, Not oder unter Druck (von Schulen oder Behörden) handeln. Kurzum: die analytische Arbeit mit Kindern geht nur so weit, wie Eltern dies zulassen können und wollen.

Kinderanalyse und Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen ist daher immer eine Arbeit in einem höchst komplexen Umfeld mit einer besonderen Dynamik zwischen innerer und äußerer Welt. Maria Teresa Diez, Anita Garstick, Daniel Bischof, Egon Garstick und Jürgen Grieser, fünf Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker des Psychoanalytischen Seminars Zürich (PSZ) sind die Hauptautoren des vorliegenden Heftes. Sie legen dar, wie unter verschiedenen theoretischen Aspekten, die alle dem psychoanalytischen Verständnis zuzuordnen sind, in der kinder- und jugendanalytischen Praxis gearbeitet wird. Dabei liegt ihnen daran zu verdeutlichen, daß die Umsetzung des analytischen Denkens in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in ausnehmend vielfältiger Form stattfindet sowie den für KinderanalytikerInnen so vertrauten Gedanken zu veranschaulichen, daß Psychoanalyse in ihrem Kern letztlich immer als Entwicklungsprozess zu verstehen ist. Anhand von eindrücklichen Auszügen aus Behandlungsverläufen reflektieren die Autoren ihre psychoanalytische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und erläutern dabei Ihre Vorgehensweisen.

Aus dem Inhalt

• Jürgen Grieser: Angehörige und andere Dritte in der Psychotherapie
• Egon Garstick: Gefährdete Elternschaft und psychoanalytisch orientierte -Entwicklungshilfe für Eltern-Kind-Beziehungen
• Anita Garstick-Straumann: Schwierige Übergänge. Peter und Nicole, zwei Fallbeispiele
• Daniel Bischof: Über integrative Prozesse in der Psychoanalyse von Kindern und Jugendlichen
• Maria Teresa Diez Grieser: Das bulimische Symptom als Lösungsversuch adoleszenter -Entwicklungsaufgaben
• Thomas von Salis: Sjef Teuns und die Kinderanalyse: ein Stück PSZ-Geschichte
• Emilio Modena: 50 Jahre Kinderpsychoanalyse: Interview mit Pedro Grosz, Edi Ruggle und Ruedi Zollinger

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