Details

Autor Zimmermann, Anja
Verlag Wagenbach, K
Auflage/ Erscheinungsjahr 21.09.2023
Format 20.5 × 11 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 272 Seiten
Abbildungen Mit zahlr. Abb.
ISBN 9783803137326

Zu dieser Untersuchung

Obwohl als »sekundäres Geschlechtsmerkmal« bezeichnet, ist die weibliche Brust von primärem Interesse. Sie nährt, aber verführt auch, gilt als heilig oder verderbt – je nach Zeitalter und Kulturkreis, Kontext und Blickrichtung. An ihrer Einhegung und Tabuisierung wird der männliche Anspruch auf Kontrolle über den weiblichen Körper in vielfältiger Weise augenfällig.

Frauenbrüste sind bis heute ein Politikum, wenn sie abseits von Sauna und FKK-Strand öffentlich gezeigt werden, und selbst ihre »haltlose« Sichtbarkeit unter der Kleidung wird als unziemliche Provokation empfunden. . Anja Zimmermann untersucht diesen vieldeutig-vielseitigen Körperteil aus verschiedenen Perspektiven, immer aber mit politischer Fragestellung. Es geht um Kunst und Pornografie, um Moden und Geschlechternormen, um Mutterideal und Heteronormativität, um Body Positivity und Selbstbestimmung, Sexismus und Protest.

Stimmen zum Buch

"(...) Die Einstellung zur weiblichen Brust hat sich über die Jahrhunderte immer wieder geändert. Und es war nie der Busen als solcher, der die Gemüter - übrigens bis heute - erregt, sondern das, was ihm gesellschaftlich gerade zugeschrieben wird: Mal steht er für Weiblichkeit, mal für Sexualität, dann wieder für Natürlichkeit oder für Mütterlichkeit. Und Brust ist nicht gleich Brust: Die stillende Mutter Maria war im 16. Jahrhundert ein Bild zur religiösen Erbauung, der nackte Busen der Luxuria dagegen symbolisierte die Wollust, eine der sieben Todsünden. -Man mag annehmen, dass zumindest das Stillen nie in Frage gestellt worden sein dürfte. Falsch: Bis Mitte des 18. Jahrhunderts galt es in der Oberschicht als nicht schicklich, da es dem Busen als sexuellem Objekt abträglich war. Es war Rousseau, also ein Mann, der mit einer politischen Kampagne um der Volksgesundheit willen das Stillen salonfähig machte. Nun wurde es zum Symbol für Mutterliebe. (...)" -  Aus einer Rezension von Eva Karnofsky auf SWR2 lesenswert  (Sendetermin 2.11.20239

Die Autorin

Anja Zimmermann, geboren 1968, ist habilitierte Kunsthistorikerin. Sie lehrte als Heisenbergstipendiatin der DFG und als Vertretungsprofessorin unter anderem an den Universitäten Hamburg, Oldenburg, München und Zürich und ist Mitherausgeberin von ›FKW‹, der einzigen deutschsprachigen Zeitschrift zu Geschlechterforschung und visueller Kultur. Sie lebt mit ihrer Familie südlich von Frankfurt am Main.

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