In Putins Kopf

Aus aktuellem Anlass ist das 2016 erstmals erschienen und in zahlreiche Sprachen übersetzte Buch von Eltchaninoff in einer durchgesehenen Neuausgabe ab sofort wieder erhältlich

Putins Angriffskrieg auf die Ukraine haben die meisten als Drohkulisse des mit allen Wassern Gewaschenen, nicht aber als unmittelbar bevorstehende Umsetzung der seit langem im Raum stehenden Ankündigung aufgefasst.

Wie also ´tickt` der zunehmend gereizt und gekränkt wirkende Machtmensch Putin, der aus seinen Machtvorstellungen und -ansprüchen nie einen Hehl machte und das Näherrücken von EU und insbesondere der Nato als Regelwiedrigkeit und Grenzüberschreitung des Westens einstuft?

Zu seinem Neujahrsempfang 2014 schenkte Putin seinen 5000 wichtigsten Beamten drei interessante philosophische Werke. Wenn man diese von Putin in den Blick genommenen Philosophen liest, auf die er und seine Vertrauten sich u.a. stützen, wird deutlich, daß diese Autoren zur Begründung und Rechtfertigung des Neustarts eines rückwärtsgewandten Weltbild herangezogen werden für die Idee, im 21. Jahrhundert eine hegemoniale Politik wie im 19. Jahrhundert wiederzubeleben.

Nachdem in den vergangenen dreißig Jahren nach Ende des ´Kalten Krieges` innerussisch die Modernisierung und der sozialen Ausgleich in der Gesellschaft nicht wirklich tatkräftig eingelitet wurde und vielmehr die ökonomischen Errungenschaften der früheren Sowjetmacht an Günstlinge und Getreue verschachert wurden welche heute den gesellschaftlich einst erarbeiteten Mehrwert als kleine Clique von Oligarchen an sich gerissen haben, träumen Putin und seinesgleichen von einer Renaissance der anderen Art.

Stimmen zu diesem Buch

»Eltchaninoff beschreibt präzise die Wandlung Putins vom pseudoliberalen Pragmatiker zum zynischen Kriegsherrn und Propagandisten einer neuen großrussischen imperialen Idee.«

in: Die literarische Welt

»Eine intellektuelle Biographie dieses Profis der Maskierung.«

in der: Frankfurter Allgemeine Zeitung - FAZ

»Die kleine Studie erklärt gut, in welchem geistigen Kräftefeld sich der russische Präsident bewegt. Natürlich ist Putin kein Intellektueller; er liest Bücher mit bewaffnetem Auge und nimmt sich je nach Weltlage die philosophischen Brocken, die er braucht.«

in: Die Zeit

Inhalt

• Einführung - Putin und die Philosophie
• 01. In erster Linie Sowjetbürger
• 02. Kant, Peter der Große und die Philosophie des Judo
• 03. Die erste philosophische Liebe des Präsidenten
• 04. Die konservative Wende
• 05. Der Russische Weg
• 06. Der eurasische Traum
• 07. Dostojewski und Berdjajew, die falschen Freunde
• 08. Welche Art Imperium?
• 09. Eine Ideologie für Europa und für die Welt
• 10. Eskalation zum Äußersten
• ANHANG
  Anmerkungen
  Danksagung
  Personenregister

Der Autor

Michel Eltchaninoff geboren 1969 in Paris, hat nach seiner Dissertation in Philosophie ein wissenschaftliches Werk zu Dostojewski verfasst. Er ist Chefredakteur des »Philosophie Magazine« (Frankreich).