Details

Autor Stiegler, Bernard
Herausgeber Hörl, Erich (Hg.)
Verlag Diaphanes
Auflage/ Erscheinungsjahr 18.11.2010
Format 21 × 13,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 128 Seiten
Gewicht 194
ISBN 9783037341308

»Die Psychomacht entfaltet sich keineswegs zufällig gerade in dem Moment, da die Industrie alle Konsequenzen aus jener neuen Gegebenheit zieht, deren Maßstäbe den Gegensatz zwischen Materie und Form sinnlos werden lassen.«

Bernard Stiegler

Zu dieser Arbeit

Was heißt es, unter hyperindustriellen Bedingungen zu leben, die seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und insbesondere in unserer Gegenwart das Existieren von Grund auf transformieren? Diese Hauptfrage entfaltet Bernard Stiegler in den drei Gesprächen dieses Bandes, die Philippe Petit und Vincent Bontems mit ihm geführt haben. Weit davon entfernt, sich von der Bühne der Geschichte zu verabschieden, ist der Industrialismus heute dabei, sich auf der Basis neuer Medientechniken und Technologien zu radikalisieren. Die Industrialisierung erfasst und besetzt ganz neue Bereiche, die von Nanostrukturen bis hin zu den neurologischen Grundlagen des Unbewussten reichen. Diese Felder des Hypermateriellen sind längst zum zentralen Schauplatz industrieller Wunschpolitiken geworden, die das Begehren besetzen, und sie stellen die Hauptangriffsfläche der Psychomacht dar.

Die Durcharbeitung unserer wunschgeschichtlichen Situation, der genaue Aufweis ihrer technisch-medialen Verfassung, schließlich die Ausarbeitung einer neuen Politik des Geistes, dies gehört zu den großen Herausforderungen zeitgenössischer Philosophie, wie sie Stiegler skizziert.

Der Autor

Bernard Stiegler (1952–2020) war Philosoph und Medientheoretiker. Nach seiner Promotion an der EHESS war er Programmdirektor am »Collège International de Philosophie« und leitete das IRCAM in Paris. Ab 2006 war er Direktor der Abteilung »Kulturelle Entwicklung« am Centre Georges-Pompidou. Zwischen 1978 und 1983 saß er wegen bewaffneten Raubüberfalls in Haft, eine Erfahrung, die er in dem Buch »Passer à l’acte« (2003) als wesentlich für seine Hinwendung zur Philosophie beschreibt.

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