Details

Autor Kaminski, Martina
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 1998
Format 21 × 13,4 × 1,4 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung broschiert
Seiten/ Spieldauer 154 Seiten
Reihe Leben Lernen, Band 126
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000256_MA

Keine Katze mit sieben Leben,
keine Eidechse und kein Seestern,
denen das verlorene Glied nachwächst,
kein zerschnittener Wurm ist so zäh wie der Mensch,
den man in die Sonne von Liebe und Hoffnung legt.

Mit Brandmalen auf seinem Körper
und den Narben der Wunden verblasst ihm die Angst.
Sein entlaubter Freudenbaum treibt neue Knospen,
selbst die Rinde des Vertrauens wächst langsam nach.

Hilde Domin

Zu diesem Buch

Frühgestörte Patientinnen forden ihre PsychoanalytikerInnen meist in ganz spezifischer Weise (heraus). Die Psychopathologie dieser Menschen zeigt in alle Regel Züge von dramatischer Selbstbezogenheit. Beziehungen sind pervers (also verdreht) organisiert; sie werden in der Hauptsache gesucht und unterhalten, um ihr eigenes psychisches Überleben zu sichern.

In der Übertragungsbeziehung fordern diese PatientInnen alles vom Therapeuten, die Beziehung ist die Therapie. Um herauszufinden, was in der Therapie frühgestörter Patientinnen wirklich greift und wirkt, hat die Autorin ausführliche Interviews mit zehn Patientinnen geführt, die sich in Langzeitanalysen bei anderen Therapeutinnen befanden.

Übereinstimmendes Resultat dieser Gespräche war, dass die wichtigsten therapeutischen Komponenten in Blick, Stimme und Hautkontakt gesehen wurden - ein Ergebnis, das die analytische Therapie mit narzisstischen Patientinnen neu auf den Prüfstand stellen sollte. Eine Zusammenstellung der Wirkfaktoren aus dem eindrucksvollen Material der Patienten-Interviews liefert zahlreiche Anregungen zur Umsetzung in die Therapie mit Frühgestörten.

Aus dem Inhalt

  • Frühstörung und Neurose
  • Die Leitfragen
  • Die befragten Patientinnen / Petienten
  • Die Interviews
    - Dagmar / - Gabi / - Heide / - Helga / - Katharina / - Mara / - Mischa / - Axel / - Rita / - Willi
  • Wirkfaktoren
    - Augen-Blicke - Blick-Kontakt: Mimische Indikatoren in analytischen Dyaden
    - Symbiotische Phantasien als kurativer Faktor bei der Behandlung narzisstischer Persönlichkeitsstörungen
    - Haut und Hautkontakt, Phantasien über die Haut
    - Die orale Objektbeziehung in den analytischen Dyaden meiner narzisstisch gestörten Patienten
  • Deutung und Beziehung: Ambiguität ohne Ende?
  • Exkurs: Benigne und maligne Ausformungen von Lebenskonzepten narzisstischer Persönlichkeiten am Beispiel zweier Schriftsteller, Anai's Nin und Franz Kafka

Aus dem Vorwort

Wenn ein klinischer Psychologe eine Arbeit zu einem psychoanalytischen Thema verfasst, enthüllt er damit auch immer einen Teil seiner selbst, seiner therapeutischen Arbeit und seiner Arbeitsweise.

Bevor ich mich zu der vorliegenden Arbeit entschloss, habe ich lange die Vor- und Nachteile abgewogen. Wie viel einfacher würde es sein, sich und seine eigenen Gefühle und Ansichten hinter einer Literaturarbeit zu verstecken. Basis dieses Buches aber sind ausführliche Gespräche mit zehn langjährigen Psychotherapie-Patienten. Was würde passieren, wenn meine Interviewpartner sich von mir nicht verstanden fühlen oder in den Interviews Wünsche und Hoffnungen geweckt werden, die ich dann nicht erfüllen kann?

Dieses waren nicht einfach zehn Interviews, die ich durchgeführt habe, um genügend habe, um genügend Material für mein Buch zu sammeln. Im Laufe vieler Sitzungen sind zwischen mir und meinen Interviewpartnern Beziehungen entstanden. Es war häufig nicht leicht, allen diesen Menschen neben meiner psychotherapeutischen Tätigkeit gerecht zu werden.

Über die Autorin

Martina Kaminski, Diplom-Psychologin, arbeitet in eigener Praxis in München. Arbeitsschwerpunkte: Frühe Störungen, Kinderpsychotherapie.

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB in verlagsfrischen Archivexemplaren mit allenfalls minimalen Läsuren und zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen.

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