Details

Autor Čapek, Karel
Herausgeber Pick, Otto (Übersetzung); Mikeska, Riko (Einbandgestaltung) (Hg.)
Verlag Bruno Cassirer Verlag Berlin
Auflage/ Erscheinungsjahr 1933, dt. EA
Format 20,4 × 13,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Olwd. mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 220 Seiten
Abbildungen s/w Abb.
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-010617_AQ

Hinweis: Der Text ist in Frakturschrift verfasst! - Erste.dt.Ausg. Medilek 4239; Raabe (Pick) 233.31

Seltenes Exemplar der deutschsprachigen Erstausgabe in der Original-Leinwandbindung mit montiertem Rückenschildchen und MIT dem ausnehmend seltenen Schutzumschlag.

Zu dieser deutschsprachigen Erstausgabe

Die Geschichte Hordubals endigt schwebend. Der Autor gesteht, daß er weder sich noch dem Leser Hilfe weiß. Dreimal hintereinander erzählt er das Leben eines einfachen Menschen, und jedesmal sieht dieses Leben anders aus; ein anderes ist es im Erleben, anders ist es von außen gesehen, anders ist es gewogen und gerichtet; und da ist kein Entrinnen aus diesem quälenden Widerstreit. „Das Herz des Juraz Hordubal ist verloren gegangen": das ist der Sinn der ganzen Begebenheit. Auch das Herz des Mörders ist verloren gegangen, verloren gegangen ist das Herz Polanas, auch das Herz eines jeden von uns pflegt verloren zu gehen, und von unserem Erleben, unserer Liebe, von unserem Ringen bleiben für die Augen der Andern nur zusammenhängende und dissonante Gegebenheiten übrig. Man suche den Menschen in den objektiven Zeugnissen seines Lebens; man kann ihn richten, aber sein Herz ist verschollen.

Ja, und doch gibt es ein Entrinnen aus diesem Widerstreit: Das Herz des Menschen zu suchen. Wir Menschen dieses Jahrhunderts stehen qualvoll vor tausenden Widersprüchen des Rechts, der Werte, der Tatsache, der Konsequenzen und suchen einen Ausweg aus ihnen. Und da bleibt noch ein Weg offen: der Weg nach innen, die Bemühung, das Geschehen und die Schicksale zu prüfen und zu werten, auf daß in ihnen das Menschenherz nicht verloren gehe.

Der Autor

Karel Capek, 1890 – 1938, zählt zu den bedeutendsten tschechischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Philosophiestudium arbeitete er als Journalist und Dramaturg. Früh thematisierte er die Bedrohung durch Obrigkeitsgläubigkeit, autoritäre Strukturten und politische Diktaturen; er warnte früh vor Faschismus und Nationalismus und lehnte den Kommunismus ab. Er hinterlässt Erzählungen, Romane, Theaterstücke, Reiseberichte und Feuilletons.

Weiterführende Literatur

  • Válka s mloky. In: Kindlers Literatur Lexikon, Band 22 Tral-Vim. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1974, S. 9809–9810.
  • Antonín Brousek: Karel Čapek und die tschechische wissenschaftliche Phantastik. Nachwort zur Ausgabe Heyne 06/46. Heyne, München 1985, ISBN 3-453-31155-8, S. 281–299.
  • Andreas Ohme: Karel Čapeks Roman „Der Krieg mit den Molchen“. Verfahren, Intention, Rezeption (= Slavische Literaturen. Band 27). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2002, ISBN 3-631-37477-1, zugleich Dissertation an der Universität Jena 1999 u.d.T.: Karel Čapeks Roman Válka s mloky, über den Zusammenhang von künstlichen Verfahren und Sinnbildung in der Literatur.
  • Darko Suvin: Karel Čapek oder die Fremdlinge in unserer Mitte. In: ders.: Poetik der Science Fiction (= suhrkamp taschenbuch 539). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-37039-1, S. 305–319.

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist dieser Roman des berühmten tschechischen Schriftstellers Karel Čapek in der  seltenen deutschsprachigen Erstausgabe aus dem Jahr 1933 als ein sehr gut erhaltenes Exemplar der leinengebundenen Edition und MIT dem extrem seltenen Schutzumschlag (dieser mit einigen Fehlstellen; vgl. Fotos) verfügbar. Innen ganz frisch und offenbar nur angelesen, entsprechend ohne Anstreichungen, Anmerkungen o. Ä. - In diesem Zustand und mit dem SU ausnehmend selten.

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