Details
Autor | Prokop, Andreas |
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Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 23.05.2016 |
Format | 21 × 14,8 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 283 Seiten |
Gewicht | 454 |
ISBN | 9783658137960 |
Zu diesem Buch
Andreas Prokop untersucht spektakuläre Fälle exzessiver Gewalt, deren Protagonisten eine narzisstische Bedürftigkeit und Kränkbarkeit aufweisen, die zuvor häufig hinter einer Fassade der Unscheinbarkeit und Angepasstheit verborgen geblieben war. Während die empirische Forschung hier an ihre Grenzen stößt, legt der Autor mithilfe der Adaption psychoanalytischer und phänomenologischer Perspektiven eine genealogische Linie bis hin zu frühesten Traumata frei, die insbesondere die sexuelle Entwicklung kontaminieren und die Persönlichkeit dauerhaft destabilisieren. Diese exemplarische Rekonstruktion ermöglicht zudem eine Korrektur kriminologischer Kontrolltheorien.
Inhalt
Anpassung, Messung und Erfahrung
- Methodologie und der doppelt subjektive Faktor
- Der Positivismus und die magische Eliminierung des Leidens
2.1 Die Vernaturwissenschaftlichung des Sozialen
2.2 Die unsichtbare Diktatur des Identischen
2.3 Forschungsperspektiven bei Erdheim - Die Wissenschaft und das Böse
- Die Psychoanalyse als epistemologisches Unternehmen
4.1 Die Subjektivität des Forschers
4.2 Innere und äußere Wahrnehmung
Das Ungeheuerliche bleibt außen vor
- Kaltblütige Selbstbeherrschung
- Die Grenzen der Normalität und das Böse
- »Einheit ist Spaltung«
- Die Ursache folgt der Wirkung nach
- Normalität, Spaltung, Narzissmus
- Vom Monster zum Trieb
6.1 Das Monströse als das konstitutive Außen der Normalität
6.2 Dyadische Verstrickungen: Strafjustiz und Psychiatrie
6.3 Von der grundlosen zur triebhaften Tat
6.4 Mörderische Selbstkontrolle?
Selbstkontrolle, soziale Bindung und Stress
- Phänomen Selbstkontrolle
1.1 Etablierte und Außenseiter
1.2 Schein ist Sein - Soziale Bindung und Selbstkontrolle
2.1 Theoretische Perspektiven der Kriminologie
2.2 Soziale Bindung - Bindung an Normgefuge und Mimikry
2.3 Bindung, Moralität, kognitive Kontrolle
2.4 Bindung und wissenschaftliche Zugänglichkeit
2.5 Selbstkontrolle - Selbstkontrolle, Neuropsychologie, Trauma
3.1 Selbstkontrolle und neuronale Exekutivfunktionen
3.2 Bezogenheit und Selbstkontrolle
3.3 Epigenetik und Stress
Der Imperativ der Anpassung
- Der Spagat zwischen Innen und Außen: das Ich als Pos(s)e
- Szientismus und Anpassung
- Tierpsychologie in der Literatur
- Rationalismus: Über das »schonende« Töten
4.1 Das aggressive Subjekt
4.2 Mimikry und Wahrnehmungstäuschung
4.3 Die biologistische Verplombung der Gewalt
4.4 Das rationalistische Paradies
4.5 Stigmatisierungshunger: Hat die Masse immer Recht?
4.6 Die »Verschwörung der Großen«
Kultur und Narzissmus
- Devianzmotivation und Strain bei Agnew
- tertium non datur
2.1 »Das psychologische Elend der Masse«
2.2 Ist Rache legitim?
2.3 Die Amerikanisierung der Psychoanalyse - Narzisstische Wut: der Amokläufer als Inkassounternehmer
3.1 Die Gewinner-Verlierer-Dichotomie
3.2 Narzissmus und Anpassung
Die Spur des Anderen im Selbst
- Aggression und Gewalt
- Vernunft, Affekt und Trauma
2.1 Paranoische Aspekte der Vernunft
2.2 Trauma und Verkennung - Das Fremdwerden des Leibes
3.1 Die Rationalisierung des Verhaltens (Kant)
3.2 Vernichtende Leidenschaft (de Sade)
3.3 Logonomie vs. Auslebeindividualismus?
3.4 Die regressive Flucht in den Narzissmus
3.5 Narzissmus vs. Primäre Liebe
Der traumatische Einbruch des Triebhaften
- Mimikry und der »Einriss im Ich«
- Borderline und »Symbiose«
2.1 Jekyll und Hyde - das Beispiel Jonesboro
2.2 Symbiose und Entwicklung
2.3 Das Borderline-Konzept - Trauma, Objekt, Realität
3.1 Erregungsnotstand und Reizschutz
3.2 Modi der Affektregulierung
3.3 Der »reagierende« Säugling und das »falsche Selbst« - Trauma und primordiale Aggression
- Übererregung und Gewissensbildung
Die Unfähigkeit (nicht) zu lieben
- Hysterie und Hypochondrie
- Affektrigidität und das Inzestuelle
- Gefangen im Spiegel
- Zwischen SAART und Mord
- Die Frucht im Schatten (des Objekts)
Der Autor
Andreas Prokop studierte Jura an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und Kriminologie an der Universität Hamburg, wo er auch promovierte.
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