Details

Autor Grubrich-Simitis, Ilse
Herausgeber Ohlmeier, Dieter (Hg.)
Verlag Verlag Internationale Psychoanalyse bei Klett­Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 1991
Format 20,5 × 12 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung klappenbroschiert
Seiten/ Spieldauer 116 Seiten
Abbildungen s/w Fotos und Faksimiles
Reihe Die Sigmund-Freud-Vorlesungen, Band 3
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000071_AC

Zu dieser Publikation

In ihrem Essay interpretiert Ilse Grubrich-Simitis die Moses-Studie als Tagtraum, als wunscherfüllendes Phantasieren.

Die Autorin hat in den 80er und 90er Jahren erstmals Freuds Handschriften erforscht. Bei diesem Studium waren ihr bestimmte Merkwürdigkeiten der Manuskriptüberlieferung von ´Der Mann Moses und die monotheistische Religion` aufgefallen; auch der Drucktext des Spätwerks zeigt eine seltsame Brüchigkeit.

In ihrem fesselnd geschriebenen Essay interpretiert Ilse Grubrich-Simitis die Moses-Studie als Tagtraum, als wunscherfüllendes Phantasieren. Das Buch sei aus einer schweren, durch die Nazi-Verfolgung ausgelösten inneren Krise hervorgegangen. Die Erfahrung hilfloser Abhängigkeit und tödlicher Bedrohung habe an eigene frühinfantile Traumatisierungen Freuds gerührt und ein regressives Geschehen in Gang gesetzt. Im Verlauf dieser späten Verstörung, die Freud selbstanalytisch und dank der rettenden Emigration zu bewältigen vermochte, habe er erstmals tiefe Einblicke in archaische Abwehrformen, insbesondere die Spaltung, gewonnen. An Dramatik sei dieser selbstkurative Vorgang mit der psychischen Krise des jungen Freud vergleichbar, die einst Ende des vergangenen Jahrhunderts den Beginn der Selbstanalyse provozierte und die Entdeckung des Unbewußten beschleunigte. Im Alter vollzog sich diese Arbeit im Dialog mit den Dichtern, mit Thomas Mann und Arnold Zweig. Sie führte Freud zu einer ihm aus der Kindheit vertrauten Vertiefung in die Tora.

Aus dem Inhalt

  • Dieter Ohlmeier:
    Laudatio
  • Ilse Grubrich-Smitits:
    Freuds Moses-Studie als Tagtraum
  • Beschreibung der Moses-Handschriften:
    Anhang

Bibilographie / Verzeichnis der Abbildungen / Aus der Veröffentlichuungen von Ilse Grubrich-Smitits

Stimmen zu dieser Arbeit

»... Eine immens aufschlußreiche Untersuchung, bahnbrechend in der Erforschung des Menschen und Denkers Freud.«

Peter Gay

»...wieder und wieder glücken der Autorin anschauliche, subtile Bilder und Formulierungen von solcher Stimmigkeit, solcher Prägnanz, daß sich der Leser nicht nur mit faszinierenden Aspekten von Freuds Werk und den überraschenden Hypothesen der Autorin konfrontiert sieht, sondern zugleich eine lustvolle ästhetische Erfahrung machen kann.«

Lore Schacht

Über die Autorin

Ilse Grubrich-Simitis, Psychoanalytikerin in Frankfurt an Main; Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) und der International Psychoanalytical Association (IPA); Lehranalytikerin am Frankfurter Psychoanalytischen Institut. Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Association Internationale d'Histoire de Psychanalyse und des 'Research Advisory Board' der International Psychoanalytical Association. Mitherausgeberin des Jahrbuch der Psychoanalyse und Mitglied des Beirats der Psyche. Seit den sechziger Jahren im S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M., zuständig für die Edition von Sigmund Freuds Werken und Briefen, zunächst als Lektorin, dann als Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung, schließlich als freie Mitarbeiterin seit ihrer Ausbildung zur Psychoanalytikerin (1972 - 1978 am Frankfurter Sigmund Freud-Institut) und ihrer Niederlassung in eigener Praxis.

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