Details

Autor Kugler, Lena
Verlag Diaphanes
Auflage/ Erscheinungsjahr 05.10.2011
Format 21,0 × 13,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 256 Seiten
Abbildungen Mit zahlr. Abb., Bibliografie
Gewicht 344
Reihe Thesen
ISBN 9783037341698

Zu diesem Buch

Als Wissenschaft vom Seelenleben des Menschen spricht die Freud'sche Psychoanalyse erstaunlich oft von Tieren. Als heterogene Un/Tiere prekärer Herkunft und Entstehung gehören sie alle der Gattung der Chimären an und erzählen als solche nicht zuletzt die Geschichte der Psychoanalyse und ihrer Theoriebildung »in Tieren«.

Die Autorin zu Ihrer Arbeit:

"Wenn es in meiner literaturwissenschaftlichen Doktorarbeit um das Tier und die Chimäre in der Freudschen Psychoanalyse geht – um das Tier als Narrativ, um das Tier als Chimäre –, dann nicht wegen der Flut an Einträgen, die eine gewöhnliche Internet-Recherche mit den zwei Suchworten „Chimäre“ und „Psychoanalyse“ ergibt: allesamt Notate, die das vermeintliche Lügengebilde der psychoanalytischen Hypothesen geißeln wollen. Um Kategorien der „Unwahrheit“ oder „Unwissenschaftlichkeit“ der Psychoanalyse geht es mir jedoch gerade nicht. Vielmehr soll der Blick gelenkt werden auf die Faktur des Tieres im „Bestiarium der Psychoanalyse“, wie Gary Genosko es bei der Freudschen Erfindung vom Unbewußten auszumachen meint, während Gilles Deleuze und Félix Guattari es ihr gerade absprechen wollen.

Als Wissenschaft vom Seelenleben des Menschen spricht die Freudsche Psychoanalyse nämlich erstaunlich oft von Tieren. Und in gewisser Weise läßt sich auch sagen, sie spreche sogar in Tieren, um einen Aphorismus Elias Canettis („Er denkt in Tieren wie andere in Begriffen“) wohl entschieden gegen dessen Willen auf den als seinen Gegenspieler ausgemachten Begründer der Psychoanalyse zu beziehen.

Der Beredtheit dieses Freudschen Bestiariums in seiner Narration vom Menschen – bevölkert von Sphingen, Pferden, dem einen Wolfsmann und den Wölfen, den Ratten(männern) auf ihren Übungsmärschen und gekreuzten Routen von Militär- und Postsystem – gehe ich in meiner Doktorarbeit nach und frage neben etwaigen anthropologischen auch nach ihren „zoologischen Visionen“.

Dabei ist die Konstruktion des Tieres bei Freud eine höchst komplizierte, in der sich verschiedene, in der Arbeit dargelegte Narrationsmodelle kreuzen.

Über die Autorin

Lena Kugler studierte Literatur- und Kulturwissenschaft in Berlin. Sie lebt als freie Autorin in Konstanz.

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