Details

Autor Pohlen, Manfred
Verlag Rowohlt
Auflage/ Erscheinungsjahr 2006
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 416 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-004705_AC

Zu diesem Buch

Dieser Band beruht auf einem spektakulären Nachlass: Er enthält das einzige Protokoll einer (Lehr-)Analyse bei Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse. Unmittelbar nach den Sitzungen im Jahr 1922 notierte Ernst Blum deren Verlauf. Von keinem anderen Analysanden Freuds ist ein vergleichbares Dokument überliefert.

Die Aufzeichnungen Blums zeigen anschaulich, wie Freud bei seiner Arbeit vorgegangen ist. Noch nie gab es eine derart authentische Nahaufnahme der Freud'schen Praxis.

Manfred Pohlen berichtet über die Entstehung der Protokolle und die Lebensgeschichte ihres Verfassers Ernst Blum. Zugleich ordnet er die aus den Protokollen zu gewinnenden Erkenntnisse über Freuds Vorgehen in die Ideen- und Kulturgeschichte der Psychoanalyse ein.
Ein einzigartiges Dokument Freud'schen Denkens und Wirkens!

Aus dem Inhalt

Die Blum-Analyse

  1. Zur Vorgeschichte
  2. Über Ernst Blum
  3. Einführung in die Blum-Analyse

Freuds Arbeit aus dem Blick von Analysanden

  1. Die freudianische Tradition und der unfreudianische Freud
  2. Blanton und Doolittle: «europäische Amerikaner bei Freud»
  3. Kardiner: ein Anwalt der amerikanischen Ich-Psychologie
  4. Wortis: ein amerikanischer Vertreter der biologischen Psychiatrie
  5. Freuds sympathetische Einstellung und aktivistische Einmischung
  6. Apostolischer Auftrag und Häresie 
  7. Ein Licht auf tatsächliche Praxis
  8. Die Emanzipation der Juden und der Frauen bei Freud

Dokumente der Analyse Ernst Blums

  1. Einführung und Darstellung der Dokumente
  2. Die originalen Sitzungsprotokolle von 1922
  3. Aus den Tonbandtranskriptionen von 1973
  4. Rückblick und Ausblick der Analyse von 1972/1973

Die Protokolle: eine authentische Quelle Freud'scher Theorie und Praxis

  1. Vom Aalschwindel Freuds zur Wahrheit von Shylock
  2. Vom Heiratsangebot Freuds und den vergessenen Erinnerungen Blums
  3. Vom Paradigma der geistigen Führung Freuds
  4. Der «Mann Moses»: eine Geschichte jenseits der Psychologie
    a) Von der Differenz zwischen christlichem und jüdischem Denken
    b) Vom biblischen Gebot: zu erinnern und nicht zu vergessen
    c) Von den christlichen Wurzeln des Antisemitismus
    d) Von den jüdischen Wurzeln der Psychoanalyse

Psychoanalyse Nach-Freud: die vaterlose Psychoanalytische Gesellschaft

  1. Über die Unvernunft im Vernunftkonzept und vom Anderen der Vernunft auf der Couch
  2. Von der Verschwörung des Schweigens über Freuds Analyse
  3. Die Wieder-Erinnerung Freuds durch Blums Analyse
  4. Die neueren Entwicklungen: Rückgang zu den Müttern oder Transformation der Geschlechter

Epilog: Ernst Blum: der Rabbi Freuds, ein Shylock in der Schweiz und am Ende ein Joshua Freuds

Anhang: Ernst Blums Aufzeichnungen seiner Analyse bei Freud für M.P. von 1972/73 nach den stenographischen Protokollen von 1922 334

Über den Autor

Manfred Pohlen, geb. 1930, Prof. Dr. med., emeritierter Direktor der Klinik für Psychotherapie der Philipps-Universität Marburg, Psychoanalytiker. Langjährige Forschungstätigkeit am Max-Planck-Institut für Psychopathologie und Psychotherapie in München; Begründung der empirischen Prozess- und Verlaufsforschung in der Psychoanalyse. Grundlagenforschung zur Psychoanalyse und Psychotherapie: vielfältige innovative klinische und empirische Arbeiten in Fortführung der experimentierenden Tradition von Reich, Ferenczi, Federn u. a. Wissenschafts- und kulturtheoretische Veröffentlichungen, methoden- und erkenntniskritische Arbeiten zum klinischen und Wissenschaftscharakter von Psychoanalyse. Hauptveröffentlichungen zusammen mit Margarethe Bautz-Holzherr zur Selbstaufklärung der Psychoanalyse: «Eine andere Aufklärung - das Freudsche Subjekt in der Analyse», Suhrkamp 1991/2001 (Psychoanalyse als Aufklärungswissenschaft vom Anderen der Vernunft); «Psychoanalyse - das Ende einer Deutungsmacht», rowohlts enzyklopädie 1995 (wissenschaftstheoretische und ideologiekritische Analyse des Wissenskorpus der Psychoanalyse); «Eine andere Psychodynamik - Psychotherapie als Programm zur Selbstaufklärung des Subjekts», Huber 2001/2002 (Grundlegung einer innovativen psychodynamischen Praxistheorie auf der Basis des in Jahrzehnten gewonnenen Erfahrungswissens. «Freuds Analyse, Rowohlt 2006, vollendet diese Reihe in der Aufklärung über Freuds Praxis als Grunderfahrung der von ihm entwickelten psychoanalytischen Begrifflichkeit.)

Lieferbarkeitshinweis

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