Details

Autor May, Ulrike
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 09.2015
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Gewicht 547
ISBN 9783837924459

Zu diesem Buch

Sigmund Freud entwickelte seine Theorien im engen und kontroversen Austausch mit Schülern wie Isidor Sadger, Karl Abraham und Ernest Jones. Er griff ihre Ansätze auf, formulierte sie um oder grenzte sich von ihnen ab, und sie beriefen sich ihrerseits auf Freuds Theorien und entwickelten sie weiter. Ulrike May zeigt anhand der Geschichte der Narzissmus- und der Depressionstheorie sowie der Konzeptualisierung der Oral- und der Analerotik auf, dass es sich bei Freuds Schriften nicht um ein abgeschlossenes Theoriegebäude handelt, sondern um das Produkt eines laufenden Forschungsprozesses.

Darüber hinaus wertet Ulrike May Freuds Patientenkalender von 1910 bis 1920 aus und stellt den Verlauf von 36 Analysen dar, unter anderem jene von René Spitz, Sándor Ferenczi, Helene Deutsch und Viktor von Dirsztay. Dabei macht sie einen historischen Wandel der psychoanalytischen Praxis sichtbar: Die Mehrheit von Freuds Analysen dauerte weniger als ein Jahr und wurde mit einer Frequenz von sechs oder mehr Stunden pro Woche geführt.

„Wenn“, so fragt sich die Autorin, „Freud so anders arbeitete als wir Psychoanalytiker heute, sind wir dann noch Freudianer?“

Aus dem Inhalt

Teil I: Freud und seine Schüler

  • Zu den Anfängen des Narzissmus: Ellis – Näcke – Sadger – Freud
  • Die Entdeckung der »bösen Mutter«. Ein Beitrag Karl Abrahams zur Theorie der Depression
  • Erbitterung und Nachdenklichkeit. Über Freuds Kommentar zu einem frühen Aufsatz von Karl Abraham (1907)
  • Karl Abrahams Revolution. Vom Wonnesaugen zum oral-aggressiven Vernichtungswunsch
  • Auf dem Weg zu Karl Abrahams Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Libido (1924)
  • Der Beitrag August Stärckes zur Theorie der Oralität
  • Zur Frühgeschichte der Analerotik
  • Der Todestrieb im Kontext von Freuds Erkenntnisinteressen

Teil II

  • Freud und seine Patienten. Ein ungarischer Baron in Analyse bei Freud. Überlegungen zum Kontext von Freuds Theorie des Ichs
  • Eine neue Quelle: Freuds Patientenkalender (1910–1920)
  • Zur Dauer und Frequenz von 36 Analysen Freuds
  • Zu Quelle und Auswahl der Analysen
  • Siebzehn »Analytiker« in Analyse bei Freud
  • Neunzehn Patienten in Analyse bei Freud
  • Auswertung der Kalendereintragungen: Dauer und Frequenz der Analysen – ein Vergleich
  • Resümee
  • Exkurs: Freuds Analysen von psychotischen Patienten

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