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Autor Haas, Norbert
Verlag NIMBUS
Auflage/ Erscheinungsjahr 09.2014
Format 24 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden
Seiten/ Spieldauer 240 Seiten
ISBN 9783038500018

Zu diesem Buch

Asger Jorn (1914–1973) gilt als der bedeutendste dänische Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Laufbahn begann er 1936 als Schüler von Léger in Paris; nach Ende des 2. Weltkriegs gehörte er zu den Mitbegründern der Künstlergruppe CoBRA. Auch bei den Bewegungen des »Bauhaus imaginiste« und der »Situationistischen Internationale« zählte Jorn zu den prägenden Persönlichkeiten.

Norbert Haas, Psychoanalytiker in Berlin, hat sich intensiv mit Asger Jorn befaßt und lädt mit dem folgenden Text ein, sein Interesse an diesem Künstler zu teilen:

»In dem, was die Maler heute machen, weht eine Luft [...], wie man sie früher niemals vor Bildern hat atmen können. Geben um zu sehen? Auch nicht mehr, nicht so ganz. Eher schon: zu atmen geben, schreibt Henri Michaux 1959 bei Gelegenheit einer Ausstellung. Damit ist angedeutet, was die dreizehn Jahre Beschäftigung mit Asger Jorn waren, deren Ergebnis ich in meinem Buch Forever Jorn vorlege. Dass ein Maler zu atmen gebe, es war für mich nahezu unbemerkt geblieben im donné-à-voir, dem Zu sehen Geben in Bildern nach Lacan. Rhythmisches zählte eben nicht zu den Stärken des großen Franzosen.

Dabei kann es für das, wie es mir in diesen dreizehn Jahren und auch schon davor mit Lacan gegangen ist, keine bessere Formel geben als dieses Auch nicht mehr, nicht so ganz: Ich habe zunehmend weniger in einzelnen Sachen bei Lacan gesehen. Dieses ›le Das Ding‹, ›das Reale‹, dieses ›Jenseits des Begehrens‹ etc., ohnehin je schon in ein seltsames Flackerlicht getaucht, verdunkelten sich für mich mehr und mehr. Ich habe es aufgegeben, Lacan zu übersetzen. Und genau da hatte ich das Glück, durch einen Zufall auf das Werk des dänischen Malers Asger Jorn (1914–1973) zu stoßen. Es waren Jahre der Entfernung von Lacan, die schließlich auch eine erneute, eine langsamere und vielleicht vorsichtigere Annäherung an Lacan mit sich brachten.

Asger Jorn gilt als der bedeutendste dänische Künstler des 20. Jahrhunderts, dem es in seinen vielfältigen Aktivitäten emphatisch um Kunst als gestalterische Kraft und Lebensform ging. Skandinavien war für ihn das ›Traumzentrum Europas‹, die Basis für eine lebenslange Begeisterung vor bitterem historischen Hintergrund, die ihn schreiben ließ: Allein eine neue Kunst kann es verhindern, dass der Mensch der Zukunft darauf reduziert wird, einfach nur ein Instrument gesellschaftlichen Gleichgewichts zu sein.« Norbert Haas | Novitätenschau Psychoanalyse

Über den Autor

Norbert Haas, geboren 1942 in Vaduz, studierte in Wien, in Basel und an der Freien Universität Berlin. Die Jahre um 1968, in denen es im Zug der gesellschaftlichen Veränderungen auch um eine Neuorganisation des Fachs Germanistik ging, waren für ihn von entscheidender Bedeutung. Unmittelbar nach seiner Promotion 1972 wurde er Dozent an der Universität Darmstadt und war an diesem Ort von 1974 bis 1980 Professor für deutsche Sprache und Literatur. Seit Beginn der Siebzigerjahre arbeitete Norbert Haas auch als Übersetzer und Herausgeber des Werks von Jacques Lacan; seit 1978 ist er Psychoanalytiker.

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