Details

Autor Wolff, Angelika
Verlag Brandes u. Apsel
Auflage/ Erscheinungsjahr 29.04.2021
Format 24 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 264 Seiten
ISBN 9783955583118

Zu diesem Buch

Das psychoanalytische Fallverstehen ist, wie auf jeder Seite des Buches klar zum Ausdruck kommt, eine große, lebenslang erfahrungsgeleitet auszubildende Kunst; es ist eine für den Therapeutenberuf zentale und entscheidende Befähigung, die sich nicht einfach über das Lehrbuchstudium oder das Betrachten eines YouTube-Films aneignen läßt. Insofern können Bücher zu diesem Thema günstigenfalls die Richtung weisen, Fallbeispiele erfahrener KollegInnen vorstellen und reflektieren. Ganz entscheidend für die ´Psychoanalytiche Kompetenz`(H. Will) sind zudem die eigene, grundhaft betriebene (Lehr-)Analyse, intensive Selbsterfahung und Supervision, diese eingebettet in ein fundiertes theoretisches Fachwissen.

Die Kunst des psychoanalytischen Fallverstehens ist mithin ein Spezifikum dieser ganz besonderen Therapierichtung und markiert damit auch die qualitative Grenze zu den benachbarten Erziehungs-, Beratungs- und Heilberufen, die im Betrachten ihrer ´Fälle` in aller Regel längst nicht so tiefschürfend anzusetzen vermögen. In der psychoanalytischen Therapiearbeit, aber auch in Diagnose, Supervision und Beratung, steht die Kunst des psychoanalytischen Fallverstehens im Zentrum der Anforderungen an psychoanalytisch /tiefepsychologisch fundiert arbeitende Psychotherapeuten(n), denn hier werden zum einen komplexe analytische Theorien über die psychische Entwicklung und deren Störungen von Kindern und Jugendlichen auf den besonderen Einzelfall angewendet; hier soll(te) die umfassend, sich aus einer mehrjährigen Lehranalyse während der Ausbildung sich speisende Selbsterfahrung dafür Gewähr bieten, dass Prozesse von Übertragung und Gegenübertragung analysiert und für den tjerapeutischen Prozess genutzt werden können; und hier erlaubt ein spezifisches Setting jene psychoanalytische Grundhaltung einer »gleichschwebenden« Aufinerksamkeit, in der Fallverstehen sich herausbilden und in das Beziehungsgeschehen der Therapie leiten kann.

Die in diesem Sammelband erstmalig zusammengestellten Texte von Angelika Wolff spiegeln nicht nur theoretische und klinische Entwicklungen der Profession wider; sie demonstrieren darüber hinaus, wie allgemeine theoretische und methodische Grundlagen im therapeutischen Prozess im jeweils besonderen »Einzelfall« nutzbar gemacht, ausgewählt und angepasst werden. Stets geht es um das konkrete Kind, den bestimmten Jugendlichen, um ein Fallverstehen, das weiterhilft.

Inhalt

  • Marianne Leuzinger-Bohleber - Vorwort: Ein fallbasiertes Lehrbuch der analytischen Kinderpsychotherapie

Teil 1 Was ist analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie?

  • 1.1 Zur Behandlungstechnik in der analytischen Kinderpsychotherapie
  • 1.2 Analytische Kinder- und Jugendlichen Psychotherapie —eine Anwendung der Psychoanalyse (Franziska)
  • 1.3 Über analytische Kinderpsychotherapie

Teil 2 Über Methoden und Verfahren in der analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie

  • 2.1 Psychoanalytische Diagnostik im Erstinterview mit Kindern, Jugendlichen und Eltern (Giorgio)
  • 2.2 Fokaltherapie bei Kindern und Jugendlichen (bnke)
  • 2.3 Elternarbeit anders (Lara)

Teil 3 Klinische Arbeiten und Fallstudien

  • 3.1 Über die Aneignung des weiblichen Körpers in den frühkindlichen Entwicklungsphasen des kleinen Mädchens
  • 3.2 Die Geburt eines Geschwisters —eine Krise in der Kinderentwicklung (hnke)
  • 3.3 Veränderte Familienformen: Über die Bedeutung der leiblichen Eltern in der inneren Welt des Kindes (Greta, Patrick)
  • 3.4 Trennung vom analen Objekt. Aus der Behandlung eines 4-jährigen Jungen mit schwerer Verstopfung (Tobias)
  • 3.5 Trauma und Entwicklung—aus der Behandlung eines 8-jährigen Jungen (Robert)
  • 3.6 Fallbericht für eine interne Konferenz des IAKJP (Ardar)
  • 3.7 (Vor-) Geschichte einer analytischen Kinderpsychotherapie (Mira)

Teil 4 Psychoanalytisches Fallverstehen als Instrument in Forschung, Beratung und Erziehung

  • 4.1 Kompetenz von Psychotherapeuten in der interdisziplinären Forschung (Alberto, Barat, Cassimo, Dalina)
  • 4.2 Übertragung und Gegenübertragung im institutionellen Kontext (Alberto)
  • 4.3 Psychotrauma und Gewalt (Barat)
  • 4.4 Wenn Angst und Destruktivität in der Schule inszeniert werden (Cassinzo)
  • 4.5 Abwehr und Verweigerung — wechselseitig — zur Konfliktgeschichte einer Schulschwänzerin (Dalina)
  • 4.6 Vernachlässigung aus therapeutischer Sicht (Klara)
  • 4.7 Psychoanalytische Supervision nach Bahnt (Daniel)
  • 4.8 10 Jahre psychoanalytisch fundierte Präventions-Projekte in den Kindertagesstätten der Stadt Frankfurt

Literatur / Anhang / Bibliographie

Die Autorin

Angelika Wolff, Studium der Soziologie und der Erziehungswissenschaften, Lehrerin. Seit 1987 niedergelassene analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin. 1991–2003 Leiterin des Instituts für analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie in Frankfurt am Main. Dort auch Dozentin und Supervisorin.

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