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Herausgeber Edlinger, Fritz (Hg.)
Verlag Promedia
Auflage/ Erscheinungsjahr 06.09.2017
Format 21 × 15 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 208 Seiten
ISBN 9783853714270

Zu diesem Reader

Am 2. November 1917 erklärte der britische Außenminister Arthur James Balfour, in Palästina eine Heimstätte für das jüdische Volk errichten zu wollen. Er nahm damit einen genau 20 Jahre zuvor auf dem zionistischen Weltkongress in Basel entwickelten Vorschlag auf. Die Balfour-Erklärung ist eine bedeutsame weltpolitische Zäsur, die den Nahen Osten seither nicht zur Ruhe kommen lässt und darüber hinaus ein Paradebeispiel des britischen Imperialismus darstellt. Denn zum Zeitpunkt der Erklärung war Palästina eine osmanische Provinz, die erst noch erobert werden musste. London versprach sich von der Allianz mit dem Zionismus geostrategische Vorteile in der Region.

Den 100. Jahrestag [2017, Anm. d. Redaktion] dieser Verbindung aus britischem Weltmachtstreben und Zionismus nimmt der Herausgeber Fritz Edlinger zum Anlass, einerseits die gegebenen Versprechen und die vergebenen Chancen der seither verstrichenen Jahrzehnte zu analysieren und andererseits aktuelle Lösungsmodelle für den israelisch-palästinensischen Dauerkonflikt zu präsentieren.

Erinnerungspunkte, die im Buch behandelt werden, sind der UN-Teilungsplan von 1947, der damals noch eine gemeinsame Wirtschaftsunion zwischen Palästina und Israel vorsah, der 50. Jahrestag der Besatzung 1967, als Israel im Sechs-Tage-Krieg die Westbank, Ostjerusalem, Gaza, Golan und die später an Ägypten zurückgegebene Sinai-Halbinsel eroberte, sowie der „Krieg der Steine“, wie die erste Intifada von 1987 genannt wird.

Die Beiträge

  • Fritz Edlinger: Vorwort
  • Petra Wild: Vom Basler Kongress 1897 bis zur Balfour-Deklaration 1917: Die Anfänge des Zionismus  17
  • Roger Heacock: Revolte auf lange Sicht: Intifad
  • Petra Wild: Geschichte der Besatzung der Westbank und des Gazastreifens
  • Tariq Dana: Zwei gegensätzliche Versionen von Zivilgesellschaft
  • Nur Arafeh: 50 Jahre koloniales Wirtschaftsverhältnis
  • Omar Barghouti: BDS für Menschenrechte: Die Köpfe dekolonisieren
  • Miko Peled: Es ist Zauberei!
  • Richard Falk: Beendigung der Apartheid: Der einzige Weg zum Frieden
  • Rashid Khalidi: Der israelisch-amerikanische Würgegriff auf Palästina
  • Vijay Prashad: Russland und der Israel-Palästina-Konflikt
  • Salah Abdel Shafi: Player statt Payer: Die Rolle der Europäischen Union
  • Ludwig Watzal: Israel- und Zionismus-Kritik als »neuer« Antisemitismus
  • Nasser al-Kidwa: Die Krise und der Weg zum Sieg
    Zeittafel / Bibliografie  / Die Autoren  / Landkarten

Stimmen zum Buch

"Erinnerungspunkte, die im Buch behandelt werden, sind der UN-Teilungsplan von 1947, der eine Wirtschaftsunion zwischen Palästina und Israel vorsah, der 50. Jahrestag der Besatzung 1967, als Israel im Sechs-Tage-Krieg die Westbank, Ostjerusalem, Gaza, Golan und die später an Ägypten zurückgegebene Sinai-Halbinsel eroberte, sowie der „Krieg der Steine“, wie die erste Intifada von 1987 genannt wird.(...)"

In: Medien-Infos Nr. 168, Dezember 2023

"Die Autoren sind der Meinung, die USA unterstützten die Politik Israels seit 50 Jahren ungebrochen. Russland unter Putin sei eher ein neutraler Mediator, die Haltung der EU beschränke sich auf rhetorische, bestenfalls finanzielle und technische Hilfe für die Palästinenser, ansonsten wird sie als zurückhaltend charakterisiert. Dabei haben die Probleme im Nahen Osten unmittelbare Auswirkungen auf Europa: Migration und Terror. (...)"

Hannelore Breyer-Rheinberger, in: Deutsche Lehrer im Ausland, Nr. 2, 66. Jahrgang, Mai 2019

"In präzisen, sehr informativen, aber flüssig und leicht lesbaren Analysen werden die aktuelle Situation und ihre Geschichte beschrieben. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre. (...)"

Gerhard Dilschneider, in: Publik Forum, 08.12.2017

"Der Amerikaner Richard Falk, der im Auftrag der UN die Frage „Israel als Apartheid-Staat“ untersuchte und die UN-Definition der Apartheid als erfüllt ansieht, berichtet von den heftigen Gegenreaktionen. Palästinensische Autoren thematisieren die trostlose Lage und die wirtschaftliche Abhängigkeit in Gaza und der Westbank, die in ihren Augen positive Wirkung der Boykott-Bewegung gegen Israel, die Politik der USA, Russlands und der EU in diesem Konflikt … Eine Bestandsaufnahme aus palästinensischer Sicht, die auch Fehler im eigenen Lager anspricht (Fatah-Hamas …), allerdings ohne hoffnungsvolle Perspektive. (...)"

IN. ekz-Bibliotheksdienst, 27.11.2017

Der Herausgeber

Fritz Edlinger, geboren 1948 in Wien, ist Generalsekretär der „Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen“. Im Promedia Verlag sind unter seiner Herausgeberschaft zuletzt erschienen: „Mit Pinsel und Spraydose gegen die Besatzung. Graffiti in Palästina“ (2016) und „Der Nahe Osten brennt. Zwischen syrischem Bürgerkrieg und Weltkrieg“ (2016).

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