Details

Autor Waldhoff, Hans-Peter
Verlag Velbrück
Auflage/ Erscheinungsjahr 01.10.2017
Format 22,2 × 14 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 120 Seiten
ISBN 9783958321373

Zu diesem Buch

Eine starke abtötende Tendenz (Georges Devereux), ein stummes Wirken des Todestriebes (Sigmund Freud) zeitigt in den modernen Wissenschaften destruktive Folgen. Wissenschaftliches Denken erscheint so als ein systematisiertes Probehandeln der modernen Gesellschaften, das auf der Handlungsebene anhand der Konsequenzen des ihm entsprechenden Herrschaftsdenkens problematisiert werden kann.

Dieser Themenkomplex wird in der vorliegenden Studie an Beispielen aus der Philosophie, Soziologie, Psychologie, Medizin, Ökonomie, Religionswissenschaft sowie an literaturwissenschaftlichen und literarischen Beispielen erkundet. Zugleich werden Modelle einer sehr lebendigen Gegenströmung betrachtet. Als wichtiges Merkmal dieser alternativen Denkstile wird pluralistisches Denken herausgearbeitet.

Hannah Arendt hat diesen Zusammenhang mit ihrer Betonung der Natalität, des Geborenseins und des vielfältigen Bezugsgewebes menschlicher Angelegenheiten in klarem Kontrast zu allen abtötenden Denktechniken formuliert. Diese gewinnen ihre stumme und blinde Energie paradoxerweise gerade daraus, dass sie die menschliche Vergänglichkeit nicht einbeziehen und ihre Denker insbesondere die eigene Sterblichkeit zu verdrängen oder zu verleugnen scheinen. Von da führt ein direkter Weg in die Selbstabtötung der Denker und Gedanken, oder, in der Projektion auf andere, in das von Kant postulierte »radikal Böse« im Denken und Handeln. Die Kritik dieses abtötenden Denkens kann eine Belebung nicht nur des Gedachten, sondern auch eine der denkenden Menschen bewirken.

Der Autor

Hans-Peter Waldhoff ist apl. Professor für Soziologie und Sozialpsychologie an der Leibniz Universität Hannover. Er ist Lehrbeauftragter für Soziologie, Psychologie und Philosophie an einem Schweizer Bildungszentrum.

Kaufoption

24,90 €