Details

Autor Khan, M. Masud (1924-1989)
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Aufl. 1991
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 323 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) 9783518580660

Zu diesr Originalausgabe

Der erfahrene Psychoanalytiker Masud Khan (1924-1989) beeindruckt in seinem zutiefst humanen Buch durch die Offenheit seiner Darlegung, den klaren sprachlichen Ausdruck und seine Bereitschaft, den Leser, die Kollegen, über seine Schultern schauen zu lassen.

In der Analyse geht er seinen Patienetn einen durchaus eigenen, intensiven Weg, den er in diesem Buch durch viele Fallbeispiele und lebensgeschichtliche Vignetten darstellt und illustriert.

"Wenn man eine gute Erziehung genossen hat, zuweilen er­folgreich war und anderen aus vollen Händen gegeben hat, dann gelangt man an einen Punkt, an dem die Vergangen­heit zum Nährboden wird, der die Gegenwart befruchtet. Diese Befruchtung des Selbst ist immer etwas, das man in­tensiv sucht, aber niemals vollständig erreicht, denn im tief­sten Innern haben wir Menschen Angst, selbst vor dem, was uns wachsen läßt. Also leben wir verborgen und im Innern gespalten, hin und wieder teilen wir ein wenig mit dem Anderen, vorwiegend aber verheimlichen wir, wachend wie träumend.

Die klinische Arbeit, von der ich in diesem Buch erzähle, beansprucht keineswegs, eine »wissenschaftliche« Abhand­lung über das Leiden des Anderen anzubieten. Vielmehr ist sie ein Versuch zum gemeinsamen Diskurs zwischen mir und dem Anderen in dem jeder von uns seine eigenen Bei­träge liefert - oder sich ihrer auch enthält. So finden in dem von Freud erfundenen Übergangsraum, der gewöhnlich als analytische Situation bezeichnet wird, Begegnungen statt, in denen das vorhandene Nicht-Vertrauen auf beiden Seiten nur allmählich abgebaut und es mitunter möglich wird, daß jeder sein verborgenes Selbst mit dem Anderen teilt. Neu­gierde ist hierbei nur störend, unser metapsychologisches Vokabular ein Hindernis. Man lernt, das Unerklärliche zu tolerieren, um das Gespräch zu ermöglichen und auf diese Weise jenes unvorhersagbare Wachstum zu erzeugen, das, wenn es sich verwirklicht, »Heilung« genannt wird. Und Heilung heißt, die lustvolle Beschwerlichkeit jener Aufgabe zu leben - und zu erfahren.

Ich habe mit Hilfe von Metapher und Anekdote versucht mitzuteilen, wie der klinische Prozeß nach und nach zwei Personen in eine gemeinsame Beziehung verwebt und sie, wenn alles gut geht, rechtzeitig befähigt, sich würdevoll und zu den verborgenen Bereichen ihres Selbst erwacht vonein­ander zu trennen." (aus dem Vorwort)

Aus dem Inhalt

  1. Freud und die Wendepunkte psychotherapeutischer Verantwortung
  2. Jenseits des Traumerlebens
  3. Der Mißmut des Hysterikers
  4. Niemand kann seine Verrücktheit aussprechen
  5. Von der Verschlossenheit zum gemeinsamen Leben
  6. Das Geheimnis als Möglichkeitsraum
  7. Der leere Kopf
  8. Die böse Hand
  9. Frühe Kindheit, Alleinsein und Wahnsinn
  10. Brachliegen

Der Autor in seiner Einleitung

„Die klinische Arbeit, von der ich in diesem Buch erzähle, beansprucht keineswegs, eine ‚wissenschaftliche‘ Abhandlung über das Leiden des Anderen anzubieten. Vielmehr ist sie ein Versuch zum gemeinsamen Diskurs zwischen mir und dem Anderen, in dem jeder von uns seine eigenen Beiträge liefert- oder sich ihrer auch enthält ....

Man lernt das Unerklärliche zu tolerieren, um das Gespräch zu ermöglichen und auf diese Weise jenes unvorhersagbare Wachstum zu erzeugen, das, wenn es sich verwirklicht, ‚Heilung‘ genannt wird. Und ‚Heilung‘ heißt, die lustvolle Beschwerlichkeit jener Aufgabe zu leben – und zu erfahren.“

Masud Khan

Der Autor

Mohammed Masud Raza Khan (1924-1989), war ein in Indien geborener britischer Psychoanalytiker; ausgebildet von Donald Winnicott.

Lieferbarkeitshinweis / Erhaltungszustand

Im Archiv der SFB ist dieser Grundlagentitel aktuell als ein annähernd verlagsfrischs Exemplar der gebundenen dt. Erstausgabe mit allenfalls minimalen Lagerungsspuren verfügbar; alternativ auch in einer TB-Variante bei uns erhältlich.

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