Details

Autor Dreher, Anna Ursula
Verlag Verlag Internationale Psychoanalyse bei Klett­Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 1998
Format Gr.-8°
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden
Seiten/ Spieldauer 215 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000076_AC

Soll die Psychoanalyse nicht empirisch verflachen, muß die psychoanalytic Community dafür Sorge tragen, daß zur Fundierung ihres wissenschaftlichen Anspruchs systematische Konzeptforschung ebenso notwendig ist wie die Rückbindung der Psychoanalyse an die empirische Forschung.

Zu diesem Buch

Dem berühmten Wort Kants zufolge sind Gedanken ohne Inhalte leer, Anschauungen ohne Begriffe aber blind. Die zunehmend empirische Orientierung der neueren Psychoanalyse droht die Psychoanalyse als Wissenschaft buchstäblich begriffs- und konzeptlos zu machen.

Um dieser Verarmung und Vereinseitigung zu entgehen, plädiert die Autorin dafür, die psychoanalytischen Konzepte, die den humanwissenschaftlichen Diskurs des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt haben, einer systematischen Reflexion zu unterziehen, die den Zusammenhang von empirischer Forschung und Begriffsarbeit wiederherstellt.

Aus einer Rezension zu diesem Buch

"In der Psychoanalyse erheben heute eine Vielzahl konkurrierender, sich aber immer auch auf Freud berufender theoretischer Ansätze den Anspruch, normale und pathologische Entwicklungen von Individuen sowie von Gruppen beschreiben, verstehen, erklären und therapeutisch behandeln zu können. In dieser zuweilen als babylonisch bezeichneten Situation der Sprachverwirrung ist es daher begrüßenswert, mit einem Forschungsansatz bekannt gemacht zu werden, der diesen Zustand nicht verleugnet oder durch einen theoretischen Parforce-Ritt zu überwinden trachtet, sondern einen methodischen Beitrag leistet, um mit dieser Vielfalt besser - klärend - umzugehen. Drehers Begründung der Notwendigkeit systematischer konzeptueller Forschungsprogramme in der Psychoanalyse liest sich zugleich als klare, konzise Einführung in das allgemeinere Thema »Forschung in der Psychoanalyse« und mündet in die Diskussion vorliegender konzeptueller Forschungsansätze, die der Verwendung psychoanalytischer Konzepte, speziell auch in der klinischen Situation, nachgehen.

Um das Wechselspiel von Empirie und Theorie in der Psychoanalyse angemessen zu erfassen, müßte ein Instrumentarium eingesetzt werden, daß nicht allein formalen Sprachspielen oder den Maximen der quantitativ-empirischen Methoden verhaftet bleibt, sondern das den Gehalt psychoanalytischer Konzepte zu erforschen, zu erhalten und zu verändern trachtet. In der am logischen Empirismus Carnaps oder kritischen Rationalismus Poppers orientierten empirischen Forschung in der Psychoanalyse herrscht die Meinung vor, daß die »hypothesentestende, Befunde kumulierende empirische Forschung […] der alleinige Weg wissenschaftlichen Fortschritts [sei]« S. 38), und daß sich »der Forschungsprozeß als Ganzes […] streng systematisieren und normieren [lasse]« (S. 38). Dem hält Dreher entgegen, daß sich der theoretische wie konzeptionelle Wandel in der Psychoanalyse besser vor dem Hintergrund der wissenschaftstheoretischen Position Kuhns erfassen ließe, der den wissenschaftlichen Fortschritt vornehmlich als historischen und sozialen Prozeß betrachtet. (...)"  -  Abstract, erschienen in der Ztschr. PSYCHE, 2 (2002), S. 309-311

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Im Modernen Fachantiquariat der SFB ist dieser Titel in verlagsfrischen und folienverschweißten Archivexemplaren zum Angebotspreis verfügbar; beim Verlag vergriffen.

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